Freitag, der 13. – (k)ein Tag wie jeder andere
Es gibt diese und jene Menschen und manche und solche Tage – aber für jene Menschen scheint es nur solche Tage zu geben. So ein Mensch ist mein pflichtbesessener Arbeitskollege Felix Rabe, der nicht an Zufälle glaubt.
Es war heute, genauer gesagt: Freitag der dreizehnte, 10 Uhr. Ich saß im Büro, da kam Felix herein. Seine linke Hand war verbunden und an der Stirn klebte ein großes Pflaster. „Mein Gott, Felix! Was ist los?“ wollte ich wissen. „Ach hör auf“, winkte Felix ab und begann dann doch zu erzählen, „Heute um 6:30 Uhr klingelt der Wecker, ich stehe auf – mit dem linken Fuß zuerst, da stürze ich und verstauche mir die Hand.“ „Morgenstund’ ist aller Laster Anfang“, entgegnete ich. „Von wegen!“ empörte sich Felix, „Linker Fuß und – Freitag der dreizehnte.“ „So, so“, murmelte ich vor mich hin. Darauf erzählte Felix weiter: „Nachdem ich mir die Hand verband, fuhr ich mit dem Auto zur Arbeit. Da überquert eine schwarze Katze die Fahrbahn. Ich mache eine Vollbremsung und ...“ „Und was?“ fragte ich neugierig. „... fährt mir doch so ein Idiot hinten rein. Die Polizei nahm den Schaden auf. Natürlich konnte ich nicht weiterfahren und machte mich zu Fuß zur Arbeit. Ich gehe unter einer Leiter, da ...“ „Was? Weiter!“ will ich wissen. „... fällt mir ein Eimer auf den Kopf“, sagte Felix und deutet auf seine Stirn, „Der Mantel musste zur Reinigung und nun bin ich hier.“ „So viele Dinge an einem Vormittag“, entgegnete ich ein wenig mitleidig. „Weißt Du, was ich an Deiner Stelle heute machen würde, Felix? Ich würde Lotto spielen“, sagte ich. „Du hast Humor! Ausgerechnet heute Lotto spielen, am Freitag, den dreizehnten“, sagte Felix und überlegte einen Moment. „Aber warum eigentlich nicht. Vielleicht habe ich Glück und gewinne. Und wenn nicht, dann weiß ich auch warum“, fügte Felix hinzu und deutete auf den Kalender.
Autor:Ewald Zmarsly aus Recklinghausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.