Auf Segeltour: Grüße aus der Normandie

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Türkisfarbenes Wasser, herrliche Steilküsten und Sonnenschein, so begrüßte uns die französische Küste auf unserer Segeltour von Holland über Belgien und Spanien in Richtung Portugal. Kaum hatten wir die Nordsee verlassen und segelten an Calais vorbei in den Ärmelkanal, hatten wir das Gefühl: Hier fängt der Süden an!

Nicht nur die Wasserfarbe änderte sich abrupt von graugrün in leuchtendes Türkis, auch die bisher flache und mit Hochhäusern verbaute belgische Küste wechselte zur oftmals unbebauten oder nur flachbebauten französischen Steilküste.
Doch die Segelfreude endete auf unserem Weg von Dünkirchen nach Boulogne zwei Stunden vor dem Ziel abrupt, als unser Motor nach einem durchdringenden Geräusch ausging und wir nur unter Segeln weiter konnten. Zum Glück sprang er aber kurz vor dem Hafen wieder an. Wahrscheinlich hatte ein im Wasser treibender Gegenstand unsere Schraube festgesetzt, sich aber von selbst wieder gelöst.
Nach einem Motorcheck am Morgen konnten wir ganz unbesorgt die historische Altstadt von Bolougne erkunden. Es war wirklich sehenswert, diese komplett erhaltene, uralte kleine Altstadt innerhalb einer dicken Stadtmauer mitsamt der imposanten Kirche Notre Dame zu sehen. Am nächsten Tag standen Europas größtes Aquarium "Nausicaá" in Boulogne und ein Ausflug an den Strand auf dem Plan.
Weiter ging es unter Segeln zu den wirklich sehenswerten Städte Dieppe und Fécamp. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Le Havre besuchten wir das vielgepriesene Städtchen Honfleur. Wirklich wunderschön, doch tausende Touristen vermittelten das Gefühl eines verkaufsoffenen Sonntags samt Kirmes. Also schnell zurück an Bord der Scarabee und weiter auf unserer wunderbaren Reise entlang der bretonischen Küste, die für jeden Navigator eine große Herausforderung darstellt.
Der starke Einfluss von Ebbe und Flut lässt große Bereiche vor den abgeschotteten Häfen "trockenfallen", so dass man nur zu ganz bestimmten Zeiten aus dem einen Hafen hinaus- und in den nächsten Hafen hineinfahren kann. Da die Abstände oft nur fünf bis sechs Stunden betrugen, waren wir zu meiner großen Freude gezwungen, viele kleine Städte in kurzen Abständen anzulaufen, zum Beispiel den kleinen gemütlichen Hafen Quistreham. Hier feierten mein Mann und ich den französischen Nationalfeiertag gemeinsam mit lauter "Franzmännern" (und -frauen) am offenen Grill vor einem klitzekleinen Hafenlokal. Nach einem turbulenten Tag in Courseulles ging es in dem idyllischen Fischerort Port-en-Bessin schon gemütlicher zu, ebenso wie in St. Vaast, bekannt für seine Austernzucht. Natürlich probierten wir hier unsere ersten frischen Austern. Naja, unsere Lieblingsspeise wird es nicht.
Weiter ging's sieben Stunden nach Cherbourg. Was anfänglich als Schönwettertörn mit gemäßigten Winden begann, entpuppte sich als wahrer "Höllenritt", als entgegen der Wettervorhersage der Wind stark zunahm und auch noch die Richtung änderte. Unser Aufenthalt in Cherbourg entschädigte uns jedoch vollkommen für dieses ungewollte Abenteuer.
Nach einigen Tagen machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg zu einem Highlight unserer Reise, den Besuch der britischen Inseln Guernsey und Jersey. Aber davon werde ich Ihnen später berichten.

Stadtspiegel-Mitarbeiterin Petra Pospiech ist auf großer Segeltour und lässt uns regelmäßig daran teilhaben, was sie auf ihrer Reise erlebt.

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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