Auf neuen Pfaden lernen: Girls‘ Day - Boys‘ Day: 70 Mädchen und Jungs schnupperten kreisweit in Berufe rein

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Beim bundesweiten Aktionstag „Girls` und Boys` Day“ lernten Mädchen, dass es neben der Verkäuferin oder medizinischen Fachangestellten noch andere spannende Berufe gibt, wie zum Beispiel Fachinformatikerin oder Kfz Mechatronikerin.

Sie schauten hinter die Kulissen von Berufen, für die sich bisher nur ihre Schulkollegen interessierten. Diese überzeugten sich derweil davon, dass auch in Heilerziehungspflegern und Hauswirtschaftern ein ganzer Kerl steckt.

Rollenverhalten war gestern, individuelle Berufswahl ist heute. Genau darum ging es den teilnehmenden Arbeitgebern, die den Schülern praktischen Zugang zu zehn Ausbildungsberufen ebneten. Das gesamte Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit stand dafür zur Verfügung. Die Mädchen und Jungen nutzten die vielfältigen Angebote, alltägliche Aufgaben aus verschiedenen Berufen selbst auszuprobieren.
„Wir sehen jedes Jahr, dass ein Großteil der Jungen und Mädchen geschlechtstypische Berufe wählt. Verkäuferin und Arzthelferin auf der einen, Mechatroniker und Metallbauer auf der anderen Seite“, verdeutlicht Arbeitsagenturchef Dr. Dietmar Thönnes. „Dabei ist die Auswahl sehr viel größer. Ich rate den jungen Menschen, sich von diesen Klischees nicht beeinflussen zu lassen und anhand der eigenen Stärken und Neigungen den richtigen Beruf zu finden. Denn das Berufsleben ist viel zu lang für einen Beruf, für den das Herz nicht richtig schlägt“, so Dr. Dietmar Thönnes.

Diese Offenheit für alternative Berufe wird sich in den nächsten Jahren auszahlen, denn schon jetzt ist der Begriff „Fachkräftebedarf“ in aller Munde. Dahinter verbirgt sich eine Entwicklung, im Zuge derer es den Betrieben an geeignetem Personal mangelt. Die Folge: Viele Arbeitsplätze bleiben unbesetzt.

„Dies ist gerade im Ausbildungsbereich eine Entwicklung, die aufgehalten werden muss“, betont Ariane Hohengarten, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur und Verantwortliche für den hiesigen Aktionstag. „Es darf nicht sein, dass viele ausgelernte Bürokaufleute nach der Ausbildung nicht übernommen und arbeitslos werden, weil es nicht genügend Arbeitsplätze gibt und auf der anderen Seite Stellen, zum Beispiel im Handwerk oder der Altenpflege, unbesetzt bleiben, weil sich weniger Jugendliche für diese Branchen entscheiden.“
Um das Berufswahlspektrum von Mädchen und Jungen zu erweitern, ließen sich die Arbeitgeber, zu denen auch die Kreisverwaltung zählte, einiges einfallen. Dazu wurden die Mädchen und Jungen in verschiedene Teams eingeteilt. Angehende Fachinformatikerinnen bauten PCs zusammen und zukünftige Straßenwärterinnen bauten Straßenschilder auf.

Zeitgleich stellten angehende Heilerziehungspfleger ihre Geschicklichkeit im Rollstuhlparcours unter Beweis, errieten zukünftige Floristen Blumengattungen und bewiesen potenzielle Hauswirtschafter ihre Bügelkünste. Die Gewinnerteams (jeweils ein Mädchen- und ein Jungenteam), die ihre Aufgaben am besten meisterten, freuten sich am Ende des Tages über die Preise.

„Wir sind uns darin einig, dass wir nur gemeinsam für die Jugendlichen in der Region etwas bewegen können und freuen uns, dass das heutige Angebot so gut angenommen wurde“, freut sich Ariane Hohengarten zusammen mit den Arbeitgebern über den Erfolg des Aktionstages.

Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

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