Arzthelfer? Oder Koch?
Gefüllte Weinblätter, Backkartoffeln, Auberginenauflauf, Oliven, Schafskäse, eingelegte Paprika, Pilze und und und. Zum Besuch ihrer Betreuerin tischen die AKAFÖ-Praktikanten Shoukri Sulaiman und Mohamad Mohamad in der Recklinghäuser Mensa der Westfälischen Hochschule ordentlich auf. In nicht einmal zwei Woche haben sie schon viel gelernt.
Shoukri (21) und Mohamad (17) sind seit zwei Jahren in Deutschland. Wie so viele Geflüchtete, haben sie eine bewegte Geschichte hinter sich. Da hört man von der Flucht im Kindesalter, von Jahren, die sie in der Türkei, im Irak oder in Kurdistan verbracht haben. In Deutschland kamen beide zunächst in München an. Mohamad machte einen Umweg über Sachsen und lebt jetzt in Herten. Shoukri wohnt in Recklinghausen. Beide besuchen das Max-Born-Berufskolleg in Recklinghausen.
Zurzeit machen sie ein Praktikum in der Recklinghäuser AKAFÖ-Mensa. Küchenleiter Siegmund Piekatz ist angetan von den beiden: "Sie helfen uns wirklich weiter. Das ist nicht selbstverständlich." Und auch Shoukri und Mohamad gefällt es beim AKAFÖ: "Alle sind sehr nett zu uns" ist Shoukri zufrieden.
Als ihre Betreuerin vom Berufskolleg zum Praktikumsbesuch vorbeischaut, geben die beiden mit Hilfe von Siegmund Piekatz richtig Gas. Gemeinsam zaubern Shoukri und Mohamad beste syrische Spezialitäten auf den Tisch. Von gefüllten Weinblättern über gebackenes Hähnchen bis hin zu Sfouf - einem süßen syrischen Kuchen - ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Ob sie später mal Köche werden wollen? "Ich weiß es nicht" gibt Shoukri zu, "ich möchte vielleicht Arzthelfer werden, wie meine Cousine." Und Mohamad liebäugelt mit einem ganz anderen Weg: "Ich würde gerne Versicherungskaufmann werden." Mal sehen, ob die beiden sich nicht doch für den Koch entscheiden - wenn sie so weitermachen…
Autor:Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen |
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