Agendapreisverleihung 2015 in Recklinghausen

Der Recklinghäuser Agendapreis | Foto: Jessica Burri
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Am 5. Februar 2016 wurde der Recklinghäuser Agendapreis 2015 verliehen. Die Lokale Agenda (eine Gruppe überparteilich, bürgerschaftlich engagierter Menschen) ehrte damit zum 14. Mal Einzelpersonen, Gruppen, Vereine, Kindergärten, Schulen, Firmen, Betriebe sowie andere Einrichtungen, die auf dem Gebiet der nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales in Recklinghausen Vorbildfunktion übernommen haben. Die Preisträger sind im Geiste der auf der UN-Gipfelkonferenz in Rio de Janeiro im Jahre 1992 beschlossenen Agenda 21, die ein Entwicklungsfahrplan für das 21. Jahrhundert darstellt, aktiv. Wie in den Jahren zuvor gab es drei gleichwertige Preisträger.

Diesmal wurden ehrenamtlich Tätige und zwei Vereine und mit dem Agendapreis ausgezeichnet. Sie kamen zahlreich. Außerdem waren von Seiten der Stadt u. a. Christoph Tesche (Bürgermeister), Ekkehard Grundwald (Kämmerer) und Norbert Höving (Technischer Beigeordneter), mehrere Kommunalpolitiker und ehemalige Agendapreisträger sowie zahlreiche Gäste gekommen. Bürgermeister Christoph Tesche hielt das Grußwort. Für Essen und Trinken sorgten in bewährter Form der Emscher-Lippe-Tauschring, ein früherer Agendapreisträger. Die musikalische Begleitung übernahm die Gruppe „Jazzklupp“ der städtischen Musikschule, die von Michael Jacubassa geleitet wird.

Die Preisträger sind:

Ehrenamtliche im Bereich der Flüchtlingshilfe
Die seit einiger Zeit nach Deutschland kommenden zahlreichen Flüchtlinge, insb. aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie dem Maghreb, stellen eine Herausforderung für Bund, Länder und Kommunen mit ihren zuständigen Behörden dar. Außerdem sind Sozialverbände in diesem Bereich tätig und bieten z. B. Sprachunterricht, Behördengänge, Verteilen von Essen an. Diese Tätigkeiten können aber nicht ausschließlich von hauptamtlichen Mitarbeitern übernommen werden. Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter sind daher hier tätig. Die hier Geehrten, aufgrund ihrer hohen Zahl werden sie nicht namentlich genannt, sind bei folgenden Recklinghäuser Einrichtungen aktiv: Caritas, Diakonisches Werk, DRK und Sozialdienst katholischer Frauen. Die Lokale Agenda 21 würdigt die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe, die mit ihrem vielseitigen Einsatz öffentliche und hauptamtliche Stellen entlasten. Mit der Ehrung soll zudem in der jetzigen Zeit ein Zeichen gesetzt werden.

Plattdeutsche Bühne Recklinghausen e. V.
Die Bewahrung von, vornehmlich heimischen, Kulturgut stellt im Bereich Soziales für die Lokale Agenda 21 einen wichtigen Aspekt dar, den es mit dem Recklinghäuser Agendapreis zu würdigen gilt. Dieses Kulturgut ist hier die Sprache Plattdeutsch, die kaum noch junge Menschen – auch wenn sie hier gebürtig sind – sprechen können. Alte Sitten und Bräuche und traditionelle Gemeinschaftsstrukturen werden ebenso vom Verein gepflegt. Als weiterer Grund für die Preisverleihung ist die langjährige Tätigkeit des Vereins zu nennen, denn die Plattdeutsche Bühne existiert seit sage und schreibe 111 Jahren. Sie ist daher seit vielen Jahrzehnten auf ihrem Gebiet nachhaltig tätig. Das gesellige Zusammenkommen des zahlreich erscheinenden Publikums mit den Amateurschauspielern vor und nach den Aufführungen zählt auch zum sozialen Aspekt.

WiLmA Recklinghausen e. V.
Die Abkürzung WiLmA steht für „Wohnen im Ladenlokal mit Aktionen“. Seit 2010 ist der gemeinnützige Verein in Süd – einem Stadtteil mit hohem Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund – erfolgreich in der Integration von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher sozialer und nationaler Herkunft tätig.. Die Kinder und Jugendlichen kommen zum offenen Kinder- und Jugendtreff, der sich in der Marienstraße 7 befindet. Für sie werden Hausaufgabenbetreuung, Förderunterricht, Bewerbungstraining, sinnvolle Freizeitgestaltung sowie Förderung von Selbstwert und Selbstverantwortung angeboten. Außerdem helfen Jugendliche anderen Jugendlichen. Die Entwicklung und Stärkung von psycho-sozialer Kompetenz wird angestrebt. Der Verein entlastet somit öffentliche Stellen in dieser – oft auch schwierigen – sozialen Arbeit. Dies waren für die Lokale Agenda 21 die Gründe, den Verein auszuzeichnen.

Danksagung
Im Laufe der Zeit ging der Preis – er besteht aus einem Metallsockel und im oberen Teil aus farbigen Glas – durch zahlreiche Hände und wurde u. a. durch Schweißspuren unansehnlich. Er musste daher vor der Übergabe restauriert werden. Die Lokale Agenda 21 Recklinghausen dankt herzlich Herrn Dr. Hans Jürgen Metternich (Leitung Evonik Ausbildung Nord Ausbildungskoordination Evonik Industries AG), die sich schnell für die Übernahme der anfallenden Kosten bereit erklärten.

Autor:

Ewald Zmarsly aus Recklinghausen

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