Beim 30. Markplatzspringen sollen Rekorde fallen

Nicht nur die Herren erreichen mit dem Stab große Höhen. Foto: Gerhard Schypulla
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Wird der über zehn Jahre bestehende Sprungrekord am 3. Juni endlich geknackt? Für Hans Timmermann und die Mitveranstalter des Internationalen Marktplatzspringen wäre es jedenfalls ein herrliches Geschenk zur 30. Ausgabe.
Und immerhin ist das Stabhochsprung-Treffen international und hochklassig besetzt. Dennoch sind die Chancen auf einen Eintrag in die interne Bestenliste eher wackelig, weiß Timmermann, denn das Regelwerk sei so verändert, dass man mit der Zählung eigentlich „neu anfangen“ müsse. Aber ausschließen will man natürlich nichts.
Zumindest der optimale Rahmen ist im Vorfeld geschaffen; in der Organisation schöpft das Team schließlich aus fast 30-jähriger Erfahrung. Um 15.30 Uhr beginnt am Freitag, 3. Juni, der sportliche Wettkampf. Das gute Wetter, denn bei Regen kommt man der Sicherheit wegen um Pausen nicht umher, ist bestellt. Die Baustelle in der Innenstadt soll Veranstaltung keine Probleme machen. „Ein paar Steinlöcher werden noch mit Schotter aufgefüllt, dann ist der Platz hergerichtet“, verspricht Timmermann.
Für die zahlreich erwarteten Zuschauer, rund 3.000 kamen im vergangenen Jahr, ist für ausreichend Bier, Spirituosen, natürlich alkoholfreie Getränke sowie Speisen gesorgt. Auch musikalisch wird für Stimmung auf dem Marktplatz gesorgt, mithilfe von Kränen erschallt aus Boxen von oben ein bunter DJ-Mix.
Zuletzt soll eine Tombola noch einem guten Zweck zugute kommen. 500 Karten á 1 Euro gilt es zu erstehen, es winkt unter anderem ein Trikot des ehemaligen Fußballspielers und -trainers Siggi Held. Der Erlös wird dann mit den Vorjahrseinnahmen - rund 300 Euro schlummern da unberührt im Säckchen - zusammengezählt und vom Bierlieferanten aus dem Sponsorenkreis, den Timmermann über die Jahre als echte Partner „richtig lieb gewonnen“ hat, aufgerundet. Wer Begünstigter wird, steht derzeit noch nicht endgültig fest, womöglich aber soll die Spende an die Opfer der Japan-Krise gehen.
Zuletzt und eigentlich im Zentrum des Interesses geht es um die sportlichen Aktivitäten des Tages, den Hochsprungwettkampf. Bei den Damen treten fünf Damen an, das Feld ist identisch zum vergangenen Jahr. Somit versucht sich auch die Titelverteidigerin aus 2010, die Schwedin Malin Dahlstrom, erneut an dem weiblichen Rekord, der bei 4,57 Metern (2002; Yvonne Buschbaum) liegt.
Zwölf Männer bilden - insofern Krankheitsfälle und Verletzungen bis dato ausbleiben - das männliche Starterfeld. Erstmalig vertedigt der Vorjahressieger seinen Titel nicht, denn Richard Spiegelburg beendete jüngst seine Karriere. Vorn weg geht somit der viermalige Marktsieger Björn Otto, der im vergangenen Jahr nicht besonders glänzen konnte, jedoch an der 5,90 - und der Marktplatzrekord liegt bei 5,82 Meter (2000; Okkert Brits) - schon kratzen konnte. „Björn Otto könnte selbst auf einem Bein wiederkommen“, schwärmt Timmermann von dem deutschen Sportler, allerdings, so vermutet er, könnte dieser seine Karriere im Anschluss an den Sommer ebenfalls beenden. Ihm Konkurrenz machen wollen der Australier Sergey Kucheryanu, der junge Brite Steven Lewis, der Konstantinos Filippidis tritt mit einer Bestleistung von 5,75 Metern an und aus Schweden kommt der einzige Linkshänder Gustaf Hultgren, der mittlerweile ein alter Bekannter auf dem Marktplatz ist. Ebenfalls dabei sind der Finne Jarno Kivioja, der deutsche Springer Florian Sürth, der 17-jährige Nachwuchssportler Melker Svärd-Jacobssen aus Schweden sowie der Niederländer Wout van Wengerden. Als Deutscher Jugendmeister tritt an aus Potsdam der 19-jährige Carlo Paech und das Feld komplettieren der Finne Mikael Westö und der Belgier Jonas De Meyer. Ein bunter Mix aus erfahrenen Sportlern und Nachwuchs versucht sich also in Recklinghausen am Erfolg. „Gern hätten wir auch Danny Ecker präsentiert“, so Timmermann, aber der musste verletzungsbedingt leider passen. Programmhefte gibt es zum genauen Überblick für das Publikum auch noch vor Ort.
„Die Zuschauer müssen ordentlich Sitzfleisch mitbringen“, weiß der Veranstalter aus Erfahrung. Erst nach 19 Uhr werden voraussichtlich die Ergebnisse feststehen und somit die Sieger gekürt.
Ein strahlender Silberpokal wird dann ergeben, die ursprünglich angefertigten Ministatue eines Springers erhalten die Gewinner dann aber nicht. Denn diese litt so sehr über die Jahre, dass sie nun einbehalten wird bis es das Marktplatzspringen einmal beendet und Thema für das örtliche Museum wird. Wann es soweit sein wird? „Bis zum 50.ten schaff ich es sicher nicht“, prognostiziert Timmermann. Aber vielleicht hat sich bis dato ja auch eine zuverlässige Abhilfe für den engagierten Sportfan gefunden, die mit ebensoviel Herzblut an die Organisation geht, denn einfach, das ist es sicher nicht.

Nicht nur die Herren erreichen mit dem Stab große Höhen. Foto: Gerhard Schypulla
Zum fünften Mal ist Björn Otto dabei. Foto: Archiv Stadtspiegel Recklinghausen
Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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