Abgedriftet: Männer auf ihren "Dreirädern"
BMX-Rahmen, Treckersitz, Kartfelgen, ein Rohr und noch etwas PVC - das sind die schlichten Zutaten für jede Menge Spaß.
Richtig zusammengesetzt entsteht so ein Drift Trike. Trike kommt von Tricycle und heißt auf Deutsch Dreirad. Dieses Dreirad ist allerdings nichts für Kleinkinder.
Drift Trikes sind mit einem großen Vorderrad und zwei kleinen walzenförmigen Hinterrädern ausgestattet. „Die Hinterräder werden mit einem glatten Material, wie PVC überzogen und können dadurch einfach ins Driften kommen“, erklärt Christian Deja von den Drift Trike Boys aus Oer-Erkenschwick, die sich vor rund zwei Jahren zusammengefunden haben.
Den Anstoß gab ein Internetvideo, dass bei den Freunden schnell für Begeisterung sorgte. „Zum einen reizt natürlich die Geschwindigkeit. Es ist aber vor allem ein Hobby, das man gemeinschaftlich mit seinen Freunden machen kann“, so Christoph Schwarze. Gegenseitig motiveren sich die Jungs zu immer neuen Tricks, wie 360°-Drehungen oder Two-Wheeler. Hier ist etwas Gespür gefragt. „Ein Supersportler muss man allerdings nicht sein“, versichern die Jungs.
Schürfwunde bis Schulterbruch
Drift Triken also so einfach wie Fahrrad fahren? „Eigentlich schon. Aber nur entspannt den Berg runter rollen, das reicht einem schnell nicht. Der Wagemut kommt von ganz alleine“, schmunzelt Kevin Schenk. Die Folge: Schürfwunden, Kreuzbandanriss, Schulterbruch oder ein offener Rücken. „Aus Schmerzen lernt man“, lacht Deja.
Haus- und Hofstrecke ist die Abfahrt an der ehemaligen Radarstation in Oer-Erkenschwick. Optimal sind die Bedingungen hier aber leider nicht, Äste und dergleichen auf der Fahrbahn erschweren die Fahrt. Verhandlungen mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) als Träger der Halde Hoheward an der Grenze von Recklinghausen und Herten laufen derzeit noch. „Die Strecke wäre sehr gut geeignet. Es muss aber auch die Sicherheit aller gewährleistet sein“, zeigt man seitens der Hobbysportler Verständnis.
So legen die Drift Trike Boys mangels geeigneter Strecken momentan eine kleine Zwangspause ein. Aber aufgeben wollen sie nicht. Denn das Hobby hat Potenzial. Man hat bereits Kontakt zu anderen Gruppen in Deutschland aufgenommen, so im Sauerland. Kontakt und Infos finden Interessierte auf www.facebook.com/DriftTrikeBoysOE.
Fotos: Krusebild
Autor:Melanie Giese aus Recklinghausen |
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