Wenn die Großbaustelle kommt...
Die Recklinghausen Arcaden werfen ihre Schatten voraus: Der Abriss des Stadthauses F gegenüber dem Rathaus ist fast abgeschlossen, Anfang 2012 wird das Löhrhof-Center dann geschlossen. In einer Ausschusssitzung hat Bauherr mfi AG nun erstmals der Öffentlichkeit das Baustellen- und Logistikkonzept inklusive der Verkehrsführung während der Bauzeit vorgestellt.
Ende Januar/Anfang Februar wird die Großbaustelle rund um das Löhrhof-Center eingerichtet. Die Einrichtung der Baustelle wird ungefähr zwei Wochen dauern.
Ziel der zuständigen Baufirma ist es, in allen Bauphasen eine gut funktionierende Baustelle zu haben, dabei aber den fließenden Verkehr auf dem Wall möglichst wenig zu belasten.Die Lkw können die Baustelle nur von rechts, also aus Richtung des Bahnhofs, anfahren. So soll verhindert werden, dass Lkw links abbiegen, damit den Wall queren und Rückstaus produzieren. Gesteuert und koordiniert wird der Baustellen-Verkehr durch eine Logistikzentrale.
Um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, wird es nur eine Einfahrt zur und eine Ausfahrt aus der Großbaustelle heraus geben. Ständiges Einfädeln der Lkw in den fließenden Verkehr auf dem Kaiserwall wird so vermieden. Die Ausfahrt erfolgt über eine Spur parallel zum fließenden Verkehr auf den Kaiserwall – inklusive Ampelschaltung.
Auf der Großbaustelle selbst wird es mehrere Entlade-Stationen für Lkw geben. Durch die Logistik-Zentrale und durch ein spezielles Computerprogramm soll sichergestellt werden, dass immer nur so viele Lkw die Baustelle anfahren, wie es auch freie Entlade-Stationen gibt.
Sollte ein Lkw zu früh ankommen, gibt es am Kaiserwall eine vorgelagerte Fläche für einen kurzzeitigen Stopp. Der fließende Verkehr soll dadurch nicht behindert werden. Die Spielregeln für alle Firmen, die die Baustelle anfahren, werden in einem Logistik-Handbuch festgehalten, das auch zum Vertragsbestandteil gemacht wird.
Auch in der Bauzeit können Autofahrer den Kaiserwall nutzen, der aber in beide Fahrtrichtungen einspurig wird. Alle, die vom Bahnhof kommend in den Erlbruch abbiegen wollen, nutzen dafür eine eigene Abbiegespur. Dafür wird der bisherige Grünstreifen entfernt.
Was das für Fußgänger und Radfahrer bedeutet: Den Weg in die Altstadt durch das Löhrhof-Center wird es verständlicherweise nicht mehr geben. Fußgänger und Radfahrer müssen den Zugang in die Altstadt über die Kunibertistraße oder die Breite Straße nutzen. Bereits vom Konrad-Adenauer-Platz aus, auf dem viele Besucher der Altstadt parken, wird der Weg in die Altstadt beschildert sein.
Die Ampel am Rathausplatz wird um ein paar Meter in Richtung des ehemaligen Stadthauses E („Still-Villa“) verschoben. Mit dem Fußgängerleitsystem ist der Bauherr einem zentralen Wunsch der Verwaltung nachgekommen. Weitere Parkplätze finden Bürger und Besucher der Stadt zum Beispiel in den Parkhäusern am Bahnhof sowie am Kaiserwall oder bald auch am Paulusanger.
Die Schaumburgstraße als zentrale Anlieferstraße bleibt auch während der Bauzeit erhalten. Notwendige Baumaßnahmen werden dort mit Hilfe einer Wanderbaustelle durchgeführt. Die Bus-Vorrangschaltung wird es in der Bauzeit an der Kreuzung Kaiserwall/Erlbruch nicht geben.
Die Haltestellen „Viehtor“ bleiben aber erhalten. Die Großveranstaltungen im Jahr 2012 wie der Rosenmontagszug oder das Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft können stattfinden. „Wir glauben, durch die Taktung der Entladestellen den fließenden Verkehr möglichst wenig zu behindern“, sagte Dirk Griep, Geschäftsführer der Baufirma in der Ausschusssitzung. „Dass es ab und an Behinderungen geben wird, lässt sich aber sicher nicht vermeiden.“
Man dürfe zudem nicht vergessen, dass in der Bauzeit zwei wichtige Gruppen wegfielen: der Lieferverkehr für die Geschäfte des Einkaufszentrums sowie der Kunden-Verkehr.
Autor:Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen |
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