Gleichstellungsstelle Recklinghausen weist auf Probleme für Frauen wegen Corona-Krise hin
„Wann, wenn nicht jetzt"
Die Corona-Pandemie bestimmt mittlerweile maßgeblich den Alltag in Deutschland und in der Welt und besorgniserregend ist, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten vor allem Frauen treffen.
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Recklinghausen weist ausdrücklich darauf hin, dass die derzeitige Krise alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Probleme vergrößert.
„Seit Jahrzehnten weisen Gleichstellungsbeauftragte und Frauenverbände auf diese Schieflage hin“, sagt Gabriele Steuer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. „Die Corona-Pandemie verstärkt diese umso mehr. Wir haben nun die Befürchtung, dass die Fälle häuslicher Gewalt steigen.“
Aus diesem Grund haben Bund und Länder bereits entsprechende Hilfetelefone eingerichtet. Aber die Stadt Recklinghausen und der Kreis Recklinghausen sind aktiv und haben ein Netz von Unterstützungssystemen aufgebaut.
„Runder Tisch gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“
So steht beispielsweise der „Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ in engen Kontakt miteinander.
Folgende Institutionen aus Recklinghausen gehören dem Runden Tisch an:
· Frauenhaus Recklinghausen
· Frauenberatungsstelle
· Profamilia
· Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
· Gleichstellungsstelle der Stadt Recklinghausen
· Jugendamt (Fachbereich Kinder, Jugend und Familie)
· Katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung
· Opferschutz der Polizei
„Es ist besonders wichtig, zu verstehen, dass Gewalt nicht erst mit physischen Schäden beginnt“, erklärt Steuer. „Auch Drohungen, Beschimpfungen und Kontrolle sind Formen von Gewalt. Jede Form von körperlicher oder seelischer Gewalt innerhalb einer Beziehung ist häusliche Gewalt.“ Wer betroffen ist oder Übergriffe beobachtet bzw. Kenntnis dieser hat, sollte sich Hilfe holen, zum Beispiel über das kostenlose bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen unter 08000 116 016 oder im Internet unter www.stärker-als-gewalt.de.
„Wann, wenn nicht jetzt“
„Wann, wenn nicht jetzt“ lautet der Aufruf der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten.
Die Auswirkungen der Corona-Krise betrifft besonders Frauen. Gemeinsam mit 20 bundesweiten Organisationen und Verbänden machen die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten aus Deutschland auf diese Situation aufmerksam – darunter auch die städtische Gleichstellungsstelle.
„Spätestens jetzt ist es an der Zeit, grundlegende Verbesserung bei Gehältern, Arbeitsbedingungen, Infrastruktur und Finanzierung von Antigewaltstrukturen umzusetzen“, sagt Gabriele Steuer.
Der Aufruf richtet sich an Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Minister sowie an die Bundestagsabgeordneten und Arbeitgeber.
Autor:Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen |
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