Tiere gehören nicht unter den Baum

Foto: LANUV

Ein knuddeliger Hundewelpe oder ein niedliches Kätzchen gehören zu den Geschenken, die oft erst kurz vor Weihnachten beim Züchter, im Zoofachhandel oder im Internet geordert werden.

Aber auch exotische Familienmitglieder wie Schildkröten oder Papageien sind sehr beliebt. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) rät beim Kauf lebender Tiere als Weihnachtsgeschenk zu besonderer Umsicht.
Internationale Artenschutzbestimmungen setzen enge Grenzen, die man zum Beispiel beim Kauf einer Schildkröte schnell übertritt, ohne es zu merken. Vor dem Kauf eines jeden Tieres sollte man seine Herkunft kennen und prüfen, ob es sich um ein geschütztes Tier nach der EU-Artenschutzverordnung handelt.

Exoten meldepflichtig

Diese sind nämlich in Deutschland meldepflichtig. Wer der Meldepflicht nicht nachkommt oder illegal eingeführte Tiere ohne Papiere erwirbt, muss damit rechnen, bestraft zu werden - keinesfalls kann man sich auf Unwissenheit berufen. Denn Tierhalter sollen ein Mindestmaß an Sachkunde erworben haben.
Für Händler und Züchter ist sie gemäß Deutschem Tierschutzgesetz sogar verbindlich vorgeschrieben. Und im Rahmen des Erwerbs dieser Sachkunde kommt niemand an den internationalen Artenschutzbestimmungen mit den Hinweisen auf Meldepflicht und Herkunfts-Nachweispflicht vorbei. Informationen zur Meldepflicht für international geschützte Arten wie zum Beispiel Papageien, Landschildkröten, Eidechsen oder Schlangen geben die Unteren Landschaftsbehörden der Kreise und Städte.
Aber nicht nur die Exoten, auch Hund, Katze, Maus und Co. wollen nicht nur unter dem Weihnachtsbaum, sondern ein Leben lang Aufmerksamkeit und artgerechte Fürsorge. Bei „tierischen Geschenken“ sollte man also immer bedenken, dass die Tiere lebenslang aufwändige Pflege und Betreuung benötigen, auch in den Ferien.

Artgerechte Fürsorge

Ein Haustier kostet Geld, nicht nur für das Futter und die geeignete Unterbringung. Manche Tiere, die es gern besonders warm haben, erhöhen auch die Stromrechnung. Schließlich muss bei Krankheiten und auch zur Vorsorge der Tierarzt aufgesucht und bezahlt werden - alles Kosten, an die man vor dem Kauf denken muss. Ein Haustier zu haben bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Wenn all dies wohlüberlegt ist, dann leuchten nicht nur die Kinderaugen unterm Weihnachtsbaum, sondern - je nach „Geschenk-Tier“- auch noch die der erwachsenen Tierhalter nach fünf, zehn oder 50 Jahren.

Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

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