Leiterin des Recklinghäuser Frauenhauses über häusliche Gewalt in Corona-Zeiten
"Suchen Sie sich Hilfe!"

In Zeiten der Corona-Krise liegen die Nerven in vielen Familien blank. Trotzdem: Häusliche Gewalt ist nicht zu rechtfertigen! Betroffene sollen sich bitte Hilfe suchen.  | Foto: LK/Kaemper
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Keine Frau, keine Familie muss Gewalt ertragen, auch nicht in Corona-Zeiten. "Scheuen Sie sich nicht, im Notfall die Polizei zu rufen oder setzen Sie sich mit dem Hilfetelefon 08000 116 016 in Verbindung", rät Anne Meiworm, Leiterin des Frauenhauses in Recklinghausen, eindringlich.
Besonders jetzt, da Familienmitglieder aufgrund der Einschränkungen durch den Corona-Virus enger zusammenrücken müssen, ist eine Zunahme der häuslichen Gewalt zu vermuten. Natürlich ist es zu verstehen, dass diese besondere Situation für manche Menschen schwer auszuhalten ist. Sicherlich erschweren die Aussicht auf einen eventuellen Verlust des Arbeitsplatzes, drohende finanzielle Engpässe und dazu noch der Wegfall der Schul- und Kindergartenstunden den Alltag. In vielen Familien liegen die Nerven blank. Zu verstehen ist die Not, die oftmals zu Aggressionen führt. Zu akzeptieren sind körperliche oder psychische Gewalt jedoch in gar keinem Fall!

Frauenhaus Tel. 02361/656996, Frauenberatung Tel. 02361/15457

Die Leiterin des Frauenhauses Recklinghausen sagt: "Jetzt während der Corona-Krise haben wir die Anrufzeiten unseres Frauenhaus-Telefons verlängert. Unter der Nummer 02361/656996 können uns Frauen täglich von 8 bis 18 Uhr erreichen oder wählen Sie die Nummer der Frauenberatung Recklinghausen 02361/15457. Auch wenn unser Haus voll belegt ist und wir zurzeit keine Frauen und Kinder aufnehmen können, bieten wir unsere telefonische Hilfe an. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Frauen zu helfen, indem wir Ihnen zuhören und sie gegebenenfalls an andere Stellen weitervermitteln."
Für den Kreis Recklinghausen könne Anne Meiworm nur bestätigen, dass sich im Laufe der Jahre eine sehr gute Kooperation entwickelt hat.
Alle Bereiche der Stadtverwaltung, sei es die Gleichstellungsstelle, die Ausländerbehörde, das Gesundheitsamt oder das Jobcenter arbeiten Hand in Hand mit den Frauenhäusern zusammen, so dass sie für alle Frauen einvernehmliche Lösungen finden.
"Für alle Frauen, die sich unsicher sind, an welche Stelle sie sich am besten wenden, kann ich das Hilfetefefon sehr empfehlen", betont Anne Meiworm.

"Gewalt gegen Frauen"  Tel. 08000 116 016

"Im Zuge der Corona-Epidemie setzt das Hilfetelefon 'Gewalt gegen Frauen' unter der Telefon-Nummer 08000 116 016 alles daran, das Beratungsangebot rund um die Uhr aufrechtzuerhalten. Durch Konferenzschaltungen ist es möglich, Beratungen in 17 Sprachen anzubieten."

Hilfe

  • Polizei-Notruf: 110
  • Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen": 08000 116 016 (rund um die Uhr)
  • Frauenberatung Recklinghausen: 02361/15457
  • Frauenhaus Recklinghausen: 02361/656996 (täglich von 8 bis 18 Uhr)
In Zeiten der Corona-Krise liegen die Nerven in vielen Familien blank. Trotzdem: Häusliche Gewalt ist nicht zu rechtfertigen! Betroffene sollen sich bitte Hilfe suchen.  | Foto: LK/Kaemper
Anne Meiworm im Gespräch mit einer von Gewalt betroffenen Frau. Auch wenn durch die Corona-Epidemie solche persönlichen Gespräche zurzeit nicht möglich sind, empfiehlt die Leiterin des Frauenhaues Recklinghausen, sich auf jeden Fall telefonische Hilfe zu suchen.  | Foto: Petra Pospiech
Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

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