Stromsparhelfer kommen auch in Kreis Recklinghäuser Haushalte

Die Stromsparhelfer von RE/init e.V. kommen auf Wunsch auch in die Haushalte der Bürger im Kreis Recklinghausen.

Kreis Recklinghausen | Stetig steigende Energiepreise bedeuten vor allem für Haushalte mit geringem Einkommen hohe finanzielle Belastungen – manchmal zu hohe. Die Folge sind Stromsperren. Das Projekt „Stromspar-Check PLUS“ hilft Haushalten im gesamten Kreis Recklinghausen und damit vor der „Energiearmut“.

In der Stromspar-Check-Werkstatt in der Recklinghauser Innenstadt (Am Steintor 3) steht das Telefon kaum still, die 15 Stromsparhelfer haben alle Hände voll zu tun. Sie beraten kostenlos Haushalte, die von den hohen Energiekosten besonders betroffen sind: Bezieher von Arbeitslosengeld II sowie Menschen, die Sozialhilfe und Wohngeld bekommen. „Das sind Haushalte, die keine finanziellen Rücklagen haben und hohen Nachzahlungen dann hilflos gegenüber stehen“, sagt Gerd Specht, Geschäftsführer von RE/init e.V..

Hilfe zur Selbsthilfe

Der Bildungsträger hat im August des zurückliegenden Jahres die Werkstatt eröffnet, in der nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ gearbeitet wird.
Die Stromsparhelfer nehmen bei einem ersten Besuch sämtliche Strom- und Wasserverbräuche auf. Zusammen mit einer Analyse des Nutzungsverhaltens wird aus diesen Angaben anschließend eine individuelle Auswertung erstellt und die entsprechenden Einsparpotenziale berechnet.

Bei einem zweiten Besuch erhält der Haushalt dann kostenlos entsprechende Energie- und Wassersparartikel – zum Beispiel schaltbare Steckdosenleisten und Durchflussregler. Außerdem gibt es viele praktische Tipps für weitere Einsparmöglichkeiten – zum Beispiel anderes Verhalten beim Heizen und Lüften, Kochen oder Waschen.

Bis zu 100 Euro einsparen

„Die gesamte Beratung findet auf Augenhöhe statt“, sagt Bernd Jagdhuber.
Der 58-Jährige kennt die Situation der Haushalte, in die er als Stromsparhelfer kommt. Selber von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, wurde er mit Hilfe des Jobcenter Kreis Recklinghausen im Rahmen des bundesweiten Projektes zum Stromsparhelfer. Nach einer langen Zeit der Arbeitslosigkeit kann Jaghuber jetzt wieder zeigen, was in ihm steckt.

„Mit den von uns verordneten Soforthilfen im Wert von rund 70 Euro kann jeder Haushalt jährlich im Durchschnitt bis zu 100 Euro an Energie- und Wasserkosten einsparen“, sagt Bernd Jaghuber. Geld, das den Haushaltskassen zugute kommt. Einsparungen, die aber natürlich auch der Umwelt nutzen: Durch jeden der bisher 200 im Kreis Recklinghausen durchgeführten Checks werden langfristig rund zwei Tonnen CO2-Emissionen vermieden.

Vom Bundesumweltministerium gefördert

Im Kreis Recklinghausen sind die Energie. Agentur. NRW, das Jobcenter Kreis Recklinghausen sowie die Caritas Agentur für Beschäftigung und Qualifizierung gGmbH, Kooperationspartner der Aktion. Die Initiative des Deutschen Caritasverband und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) wird vom Bundesumweltministerium gefördert.

Beraten werden im Rahmen des Projektes auch Familien, die einen Kinderzuschlag erhalten, Menschen, die eine geringe Rente beziehen und Haushalte, deren Einkommen unterhalb der Pfändungsfreigrenze liegen. Wer sich für einen Stromspar-Check interessiert, wendet sich an:
RE/init e.V. - Am Steintor 3 - 45657 Recklinghausen
Telefon: 0 23 61 / 302 1136
E-Mail: stromspar-check@reinit.de

Autor:

Jan Justrie aus Recklinghausen

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