Schwerhörigkeit und Demenz: Information und Austausch beim "Hörforum"
Unter dem Titel „Gehörtes & Unerhörtes“ wird am Donnerstag, 24. Mai, ab 17 Uhr im Residenzhotel Recklinghausen, Josef-Wulff- Straße 75, zum „Hörforum“ eingeladen.
Initiator und Gastgeber Thomas Senft wird sich auch diesmal in einer offenen und abwechslungsreichen Atmosphäre schwieriger Themen annehmen.
Beim „Hörforum“, das betont Thomas Senft nachdrücklich, gehe es nicht um die Präsentation von speziellen Hörgeräten oder Herstellern, sondern darum, die Hemmschwelle zu verringern, sich mit der eigenen Schwerhörigkeit auseinanderzusetzen und die Bedenken und Angst vor dem Tragen eines Hörsytems zu nehmen. „Schwerhörigkeit ist immer noch ein Tabuthema“, betont der Recklinghäuser Hörgeräteakustiker Meister.
Ein Hörgerät tragen zu müssen, gelte oftmals als ein Handicap. Anders als die Sehhilfe, die durchaus als modisches und modernes Accessoire akzeptiert sei, verfüge die Hörhilfe über ein altmodisches und negatives Image. Völlig zu Unrecht, wie er findet. „Von den ehemals klobigen Hörgeräten bis heute haben sich Technik und Größe rasant entwickelt. „Wir können heute ein ausgefeiltes Mini-Hörsystem anbieten“, so Senft. Trotzdem: Von geschätzten 16 Millionen Schwerhörigen bundesweit tragen lediglich ein Fünftel regelmäßig ein Hörsystem. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen gelte es, beständig Aufklärungsarbeit zu leisten, betont Thomas Senft, der deshalb zur mittlerweile fünften Auflage des „Hörforums“ einlädt. Gemeinsam mit dem HNO-Arzt Dr. Markus Kapries wird es diesmal in erster Linie wieder darum gehen, Hemmungen und Vorurteile abzubauen. Dazu gehört auch die Vorstellung des neuen Hörtrainings KASI. Ein Schwerpunktthema wird die Fragestellung sein, was Schwerhörigkeit und Demenz gemeinsam haben. Ein heikles Thema, wie Thomas Senft findet. „Unstrittig gibt es eine Wechselwirkung. Schwerhörigkeit und auch Demenzerkrankungen beeinträchtigen die Kommunikationsfähigkeit von Betroffenen. Ein Problem ist, dass Schwerhörigkeit bei alten Menschen nicht immer erkannt wird und als ein Nachlassen der geistigen Fähigkeit fehlgedeutet wird“, erläutert der Experte. „Andererseits, und dies ist wissenschaftlich nachgewiesen, kann eine nachlassende Hörstärke bei Betroffenen der Entwicklung einer Demenz Vorschub leisten.“ Wenigstens ein Drittel der Betroffenen litten sowohl unter Demenz als auch unter einem eingeschränkten Hörvermögen „Forschung, Medizin und Wissenschaft haben sich mit diesem Thema immer intensiver befasst und es deshalb besser verstanden. Neue Messverfahren haben dabei zu neuen Erkenntnissen geführt“, so Senft.
Um die schwierigen Themen in ein lockeres Umfeld einzubinden, wird unter anderem Vladimir Gortikov Musik am Flügel spielen, zudem wird das von das von Schaupielerin Helga Wolf und Regisseur André Chrost erarbeitete Theaterstück „Es ist viertel vor neun - vom schlechten Hören und falschen Verstehen“ seine Premiere feiern. Weiter wird noch ein Redner als Überraschungsgast begrüßt.
Und natürlich bleibt auch nach der Veranstaltung noch genügend Zeit, den anwesenden Experten Fragen zu stellen und in kleinem Kreis spezielle Probleme zu erörtern.
Autor:Björn Büttner aus Herne |
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