Falsches Vertrauen

Falsches Vertrauen

Es ein Uhr schlägt der Stille noch keine Spur.
Zwar Ruhe mehr und nicht mehr so buntes Treiben
am Bahnsteig 11B um die Ecke.
Es wirkt wie leergefegt.
Vorbeigehastete Menschen! Nein, ich zählte sie nicht.
In sich gekehrte Gesichter, ob jung oder alt
verschwammen im Dunst einer Riesenstadt.
Gerannt, gelaufen, gestolpert, gehumpelt,
vorbei, so einfach vorbei.
Sie sahen sich nicht.
Nun fängt der Zauber an zu wirken.
Die Hand sich ihm entgegenstreckt!
„Halte mich! Halte mich und grabe Dich fest,
so tief in mir, in meine Welt der Schand´!“
Entkommen mag ich Dir nicht mehr!
Ich bin Dir treu in Ewigkeit.
Du bist die Wärme und das Lachen.
Du bist die Welt der bunten Farben.
In Dir will ich fortan nur noch sein!
Vor mir laufen mein kleiner Sohn und die allerliebste Frau.
Es schlägt die Zeit, in der ich Euch wiedersehe.
Nur spüren kann ich Euch kaum.
Ich setze an zum nächsten Schluck,
der mich weiter schweben lässt!
Das Fühlbare der schwarzen Kälte
überdeckt so sorgsam mein einziger Freund!
Und wo ich sitze, so hart und einsam
schmeckt das Salz einer einzigen Träne mir.
Gott alleine weiß warum ich noch so lebe?

(nifri)


Warum ich diese Worte geschrieben habe?
Ängste und Süchte stehen oft in einem Zusammenklang.
So mancher Mensch möchte dieses für ihn kaum aushaltbare Gefühl "ertränken" und greift z.B. zu Alkohol oder zu Psychopharmaka.
Und so gerät er schnell in einen weiteren gefährlichen, manifestierenden Strudel!
Ist es möglich Angst zu betäuben?

Nein, das ist es nicht!

Seit zwei Jahren betreibe ich ein Projekt, dass mir sehr am Herzen liegt.

Menschen, die in seelische Krisen geraten und insbesondere in einen
Sumpf von Ängsten und Panik geraten sind, biete ich eine erste Anlaufstelle/Informationsquelle und Möglichkeit wie sie aus diesem Teufelskreis herauskommen könnten.
Ich habe in dieser Zeit schon viele wunderbare Menschen kennengelernt, ihre Wege begleitet und mich mit ihnen über ihre kleineren und größeren "Erkenntnisse" erfreut.

Diese Erlebnisse, Erfahrungen sind gerade ein wichtiger Bestandteil des Buches, was ich seit einigen Monaten schreibe.

Die Lebenskrise kann sich in viele Richtungen bewegen. Ob Depression, Panikerkrankungen ( Agoraphobie), Burn-out, Süchte...oft enstanden sie aus Momenten von Überforderungen, Traumata oder auch gesellschaftlichem Mobbing.


In Momenten, in ganz bestimmten bricht es ein! Ein Mensch, gelandet in einem Augenblick von Handlungsunfähigkeit erlebt das Leid in größter Not. Das psychische Trauma krallt ihn fest, weil es just in jenem Moment entsteht, in dem das Opfer von unlöschlicher, unvergesslicher und dramatischer Macht hilflos gemacht wurde. Sei es die Macht der Natur, die ihre unabdingbare Stärke erkennen ließ oder sei es ein anderer Mensch, der diese gewaltige Macht ausübte.
Der Mensch, der Katastrophen oder Gewalttaten erduldet, liegt in einem mächtigen Geflecht und stellt sein soziales Netz aus, dass gar so "Wichtige" für uns Menschen. Es entreißt jenem Menschen das Gefühl von Kontrolle, Zugehörigkeit in seiner systematisierten Welt unabdingbar von großer Wichtigkeit Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen oder gar den Lebenssinn zu sehen und zu halten.

Autor:

Nicole Frischlich aus Recklinghausen

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