Bioethik-Seminar der Westfälischen Hochschule stellt Ergebnisse am 17. Juni vor
Das Bioethik-Seminar an der Hochschulabteilung Recklinghausen kümmerte sich um die Genanalyse und welche Folgen das Wissen über die eigenen Gene haben kann. Die Ergebnisse sollen am 17. Juni vorgestellt werden.
Die Frucht der Erkenntnis traf Adam und Eva im Paradies hart und endete mit deren Vertreibung. Heute wird es technisch immer einfacher und billiger, die eigenen Gene analysieren zu lassen und das Wissen über den eigenen Körper damit auf genetische Daten zu gründen.
Doch das Wissen hat zur Folge, dass der Mensch die Analyseergebnisse zum einen verstehen muss und was noch viel wichtiger ist, zum anderen auch werten können muss, um die richtigen Folgen für sich und seine Mitmenschen daraus ableiten zu können. Sonst kann leicht aus der eigenen Genanalyse die persönliche Vertreibung aus einem sorglosen Leben folgen, das nicht wissen kann, was morgen wartet.
Diese Frage geht im Zeitalter der modernen Medizin jeden an, ganz besonders aber vielleicht die Recklinghäuser Studierenden der „Molekularen Biologie“, weswegen diese und andere Fragen der Bioethik Bestandteil ihres Studiums sind.
Sollte sich beispielsweise eine Frau mit Brustkrebsrisiko vorsorglich die Brüste amputieren lassen? Und wie geht Mann oder Frau damit um, eine Veranlagung für andere, genetisch erkennbare Krankheiten zu haben wie bestimmte Blutkrankheiten? Die Studierenden des Studiengangs „Molekulare Biologie“ wollen nicht nur ihre Mitstudenten, sondern auch die Bürger und Bürgerinnen der Hochschulregion an der Erörterung dieser Fragen teilhaben lassen und stellen die Ergebnisse ihres diesjährigen Seminars zur Bioethik daher in einer Veranstaltung in der Hochschule öffentlich vor.
Dabei stellen sie als Einstieg zunächst ein Buch vor, das Lone Frank als „Abenteuerroman“ über ihre persönliche Achterbahnfahrt ins eigene Genom geschrieben hat und das Basis des Seminars war, in dem sich sowohl Bachelor- als auch Master-Studierende ein Semester lang mit ethischen Fragen zur postnatalen Genomanalyse beschäftigt haben. Seminarleiter waren Prof. Dr. Angelika Loidl-Stahlhofen und Prof. Dr. Andreas Beyer.
In dem Seminar ging es neben anderen bioethischen Kernfragen um die Frage, ob der Mensch ein Recht auf Wissen und/oder ein Recht auf Nichtwissen hat und welche Auswirkungen das Wissen aus Genanalysen auf die Gesellschaft haben kann.
Die Hochschule lädt zur Präsentation der Seminarergebnisse am Montag, 17. Juni, um 17 Uhr in den Hörsaal C des Hochschulstandortes August-Schmidt-Ring 10 in Recklinghausen ein. Der Eintritt ist frei.
Autor:Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.