Arbeitsrecht: IG BAU beriet in 1.830 Streitfällen
Beistand in Krisenzeiten
Die Rechtsschutzexperten der IG BAU Emscher-Lippe-Aa waren im vergangenen Jahr stark gefragt.1.830 Mal kamen die Beraterinnen und Berater der Gewerkschaft in der Region zum Einsatz. „Vom Verdienstausfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutzmasken im Job bis hin zu Problemen bei der Kinderbetreuung – Corona hatte zahlreiche Rechtsstreitigkeiten auch im Kreis Recklinghausen zur Folge“, so der Bezirksvorsitzende Georg Nießing.
„Arbeitgeber dürfen die Krise nicht als
Vorwand nutzen, um das Personal um
seine Rechte zu bringen.“
Wegen der Pandemie habe ein Großteil der Beratungen per Telefon stattgefunden – hier verzeichnete die IG BAU Emscher-Lippe-Aa einen Anstieg um 30 Prozent. „Viele Streitfälle gab es in der Gebäudereinigung. Beschäftigte klagten über finanzielle Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes, Defizite beim Arbeitsschutz oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne“, berichtet Nießing. In der Baubranche sei es unter anderem um vorenthaltene Prämien und unbezahlte Überstunden gegangen. Ein weiterer Schwerpunkt sei das Thema Kinderbetreuung gewesen. „Bauarbeiter, Forstbeschäftigte und Reinigungskräfte können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen geschlossen sind, wird das für sie besonders zum Problem“, so Nießing. Der Gewerkschafter appelliert an Beschäftigte aus den Branchen der IG BAU, sich auch in Pandemie-Zeiten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkschaft zu suchen. „Arbeitgeber dürfen die Krise nicht als Vorwand nutzen, um das Personal um seine Rechte zu bringen.“
Autor:Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen |
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