Aktion „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ beginnt
Wo Frauen Hilfe finden

Die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Steuer (m.) und Vertreterinnen des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt an Frauen machen auf die Aktion „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ aufmerksam. Foto: Stadt Recklinghausen
  • Die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Steuer (m.) und Vertreterinnen des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt an Frauen machen auf die Aktion „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ aufmerksam. Foto: Stadt Recklinghausen
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Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am Mittwoch, 25. November, startet der Recklinghäuser „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt an Frauen“ die Aktion „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“. Dabei werden 2.500 Jute-Taschen mit diesem Aufdruck sowie den Telefonnummern verschiedener Hilfsangebote in den Filialen der Bäckerei Brinker verteilt. Finanziert wird die Aktion durch die Firma Brinker und den Förderverein Bundesdeutscher Hilfsdienste.

„Mit der Aktion möchten wir auf das große Problem häuslicher Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen“, sagt Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Steuer. „Jede dritte Frau in Deutschland ist von Gewalt betroffen. Durch die Corona-Pandemie und die damit häufig angespannte Situation in Familien und Partnerschaften verschärft sich das Problem noch. Nur 20 Prozent der betroffenen Frauen nutzen die Angebote von Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen. Das möchten wir ändern und die Institutionen bekannter machen.“

Frauenhaus ausgelastet

In Recklinghausen bieten verschiedene Einrichtungen Hilfen an. Das Frauenhaus war im Frühjahr deutlich ausgelastet. Viele Frauen haben aufgrund der Corona-Pandemie lange keine eigene Wohnung gefunden, weil Besichtigungstermine nur sporadisch angeboten wurden.Mehr als 50 Prozent der Frauen, die die Frauenberatungsstelle aufsuchen, haben Probleme mit verschiedensten Formen von häuslicher Gewalt. Dabei kann es sich um psychische, physische, digitale und sexualisierte Gewalt handeln. Die Anzahl der Frauen, die von letzterer betroffen sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr nach eigenen Angaben mehr als verdoppelt.

Mehr häusliche Gewalt

In der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL) ist häusliche Gewalt ebenfalls ein großes Thema. Die Einrichtung bietet ein multiprofessionelles Beratungsangebot in akuten und chronischen Lebenskrisen. Dabei geht es um die Übernahme der Verantwortung des Gewaltausübenden für sein oder ihr Handeln und eine bessere Konfliktbewältigung.Auch in der Beratungsstelle pro familia ist häusliche Gewalt Thema, denn eine Schwangerschaft ist oft ein großer Lebensumbruch, der den erstmaligen Ausbruch von Paargewalt fördern kann. Hierzu zählt auch die Entstehung von (finanziellen) Abhängigkeiten.

Hilfetelefon

  • Eine wichtige Anlaufstelle für von Gewalt betroffenen Frauen ist das Hilfetelefon.
  • Unter 08000 116 016 und über hilfetelefon.de können sich betroffene Frauen, Menschen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen und Fachkräfte zu allen Formen von Gewalt gegen Frauen vertraulich beraten lassen.
  • Das Hilfetelefon ist das ganze Jahr über rund um die Uhr erreichbar.
Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

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