Recklinghausen: Christoph Tesche lässt Gesprächsfaden mit Altinordu nicht abreißen
Bürgermeister Christoph Tesche war am vergangenen Wochenende in Altinordu zu Gast, um vor Ort die Kontakte zur Verwaltungsspitze der türkischen Stadt an der Schwarzmeerküste zu pflegen.
Bereits vor Jahren hatte der Rat beschlossen, sich auf den Weg zu einer Städtepartnerschaft zu machen. Mittlerweile hat es eine Vielzahl von Kontakten gegeben. Die Stadtspitze von Altinordu hatte nun Christoph Tesche in die Türkei eingeladen. Der Bürgermeister nahm die Einladung mit Zustimmung der Kommission für Städtepartnerschaften an.
„Wir wollen die bestehenden Kontakte weiter pflegen. Allerdings habe ich bei meinem Besuch in Altinordu auch deutlich gemacht, dass angesichts des schwierigen politischen Klimas, das derzeit zwischen der Türkei und Deutschland herrscht, aktuell keine offizielle Städtepartnerschaft besiegelt werden kann. Dafür gibt es in der Recklinghäuser Bürgerschaft nach meiner Einschätzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht den nötigen Rückhalt. Eine solche Verbindung muss aber von einer breiten Mehrheit in der Politik und der Bevölkerung getragen werden. Sonst macht sie keinen Sinn. Das wissen wir auch aus den Erfahrungen mit den bereits bestehenden Städtepartnerschaften. Ich halte es aber dennoch für richtig, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche.
Bei der Reise nach Altinordu wurde er durch Brücke-Chefin Carmen Greine und den Integrationsratsvorsitzenden Sinan Özen begleitet. In der türkischen Stadt traf die Recklinghäuser Delegation unter anderem auf Engin Tekintas, mit dem die ersten Gespräche über eine mögliche Städtepartnerschaft geführt worden waren. Engin Tekintas ist allerdings mittlerweile vom Bürgermeister von Altinordu zum Oberbürgermeister der Provinz Ordu aufgestiegen. Christoph Tesche, Carmen Greine und Sinan Özen trafen deshalb auch den neuen Bürgermeister Celal Tezcan zu einem offenen und intensiven Meinungsaustausch.
Vorgeschichte
Zur Vorgeschichte: Bereits 2013 war eine Delegation der Stadt mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Schulen und Kirche nach einem entsprechenden Beschluss des Rates in die Türkei gereist, um dort die Möglichkeiten einer Städtepartnerschaft auszuloten. Damals standen neben Altinordu auch die Städte Giresun und Kütahya als mögliche Kandidaten zur Wahl. Im April 2016 schließlich fuhr dann die Ratskommission für Städtepartnerschaften nach Altinordu, um dort den Prozess weiter anzuschieben.
„Es bleibt dabei, dass wir natürlich keine Außenpolitik machen wollen. Vielmehr kommt es darauf an, Begegnungen zwischen den Menschen zu organisieren. Wir sind überzeugt, dass das auch den Integrationsprozess bei uns in der Stadt positiv befruchten kann. Aus vielen Gesprächen mit der türkischen Community in Recklinghausen, weiß ich, wie wichtig ihren Vertretern eine Städtepartnerschaft ist. Wir wollen die Tür auf keinen Fall zuschlagen, auch wenn aktuell nicht die Zeit für eine offizielle Verbindung ist. Das haben übrigens auch unsere Gesprächspartner in der Türkei erkannt. Wir sind uns einig, die Verbindung zwischen unseren beiden Städten weiter aus der Bürgerschaft heraus wachsen zu lassen“, sagte Christoph Tesche. Mit den Verantwortlichen in Altinordu sei vereinbart worden, den bereits laufenden Prozess der Annäherung insbesondere durch Aktivitäten im Bereich des Jugendaustauschs fortzusetzen.
„Wir haben sehr offene, intensive und ehrliche Gespräche geführt. Man ist uns mit großer Gastfreundschaft begegnet“, wertete auch Sinan Özen die Reise nach Altinordu als Erfolg. Er zeigte sich insbesondere von der rasanten Entwicklung der Küstenstadt beeindruckt. Ein Besuch auf der nationalen Buchmesse stand für die Besucher aus Recklinghausen ebenso auf dem Programm wie die Besichtigung der Baustelle eines neuen Freizeitparks am Berg Boztepe.
Autor:Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen |
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