Recklinghäuser Hauptbahnhof: Durchbruch zur Oststadt

Übersichtsplan. Abbildung: Stadt Recklinghausen
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Wer den Recklinghäuser Hauptbahnhof durchquert, dort den Tunnel - vorbei an den Gleisaufgängen - passiert, läuft direkt vor eine Wand. Aber nicht mehr lang.
Denn im Zuge der Neugestaltung des Bereichs rund um den Hauptbahnhof - erfolgt sind bereits die Errichtung des neuen zentralen Omnibusbahnhofs und eines Bus-Warteplatzes, es sind neue Fahrradabstellplätze hinzugekommen sowie die Bike-and-Ride-Station (137 Stellplätze) und das Straßennetz wurde ausgebaut - soll nunmehr auch eine Anbindung an die Oststadt erfolgen. „Kurze Wege“ sind das Ziel, und das vor allem für die über 4.000 Berufsschüler, die dort, auf dem alten Bergbaugelände Blumenthal, angesiedelt wurden.
Im April gehts los. In zehn Monaten wird dann der Fußgängertunnel um zehn Meter verlängert. Der Tunnel selbst wird abseits des Einsatzortes entstehen und dann an nur einem Wochenende zwischen Mitte September und Mitte Oktober, in nur rund 60 Arbeitsstunden, in seine Position gesetzt.
An seinem Ende auf der Ostseite der Gleise führen dann eine behindertengerechte Rampe von 92 Meter Länge sowie eine 26-stufige Treppenanlage 3,40 Meter hoch, die im neuen Park-and-Ride-Bereich Ossenbergweg - der neu geplanten Ludwig-Erhard-Allee - münden. Der Tunnel hat eine Innenhöhe von 2,50 Meter - der Standard bei Fußgängeranlagen -, die Wandstärke beträgt 55 Zentimeter.
Bauherr ist die Stadt Recklinghausen, der VRR fungiert als Zuschussgeber. Ebenfalls im Boot ist die DB (Planung/Bauleitung/Projektsteuerung, Tunnelbetreiber); Auftraggeber ist die Firma IHT, ein Ingenieurbüro aus Bochum.
Wie wichtig der Tunneldurchstich ist, zeigt sich bereits an Durchbrüchen im Zaun. „Viele quälen sich jetzt schon über die Gleise“, weiß auch Dietmar Schwetlick, Technischer Beigeordneter Dezernat IV.
Denn augenblicklich ist eine fußläufige Verbindung in Ost-West-Richtung nördlich des Bahnhofs über den Oerweg und südlich des Bahnhofs über das Kunibertitor nur über Umwege vorhanden. Zukünftig werden somit Menschen mit Mobilitätseinschränkungen aufgefangen, Mitarbeiter und Schüler des Berufsschulzentrum und des Schulungs- und Servicezentrum Vest profitieren, es wird der Bequemlichkeit ebenso wie der Sicherheit Rechnung getragen.
Derartige Maßnahmen seien in Städten wie Essen und Dortmund vollkommen normal, macht sich der Bürgermeister über die Annahme der Ausbauarbeiten keine Sorgen. „Da fragt keiner“, so Wolfgang Pantförder.
Bevor ihn doch Nachfragen, finanzieller Art, erreichen, liefert er die Antworten direkt mit: 1,4 Millionen kosten Tunnel, Rampe und Treppe, 1,2 Millionen die Park-and-Ride-Anlagen; die Summe wird vom Bund zu 75 Prozent bezuschusst, der Eigenanteil der Stadt beträgt somit 25 Prozent, also 350.000 Euro.
Verschönerungen sind da nicht inklusive: „Das Design bleibt!“ Der bestehende Tunnel habe ohnehin erst ein Alter von fünf Jahren erreicht, die Fliesen seien funktional weil graffitiresistent, und im NRW-Vergleich müsse man sich keinesfalls schämen. „Und noch positiver wird sich schon bald das einfallende Licht auswirken“, so sind sich die Beteiligten ganz sicher.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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