Leserbriefe
Leserbriefe in der Presse als Kennzeichen der Demokratie

Leserbriefe in der freien Presse als Kennzeichen der Demokratie

von: Dr. Dr. PhDr. Joachim Seeger, RE-Nord

Ich war doch schon sehr überrascht, dass man sich noch an meine Leserbriefe erinnert und Herrn Hermann als würdigen Nachfolger meiner Person betrachtet. Betrübt war ich jedoch, wie man offensichtlich mit den kritischen Worten der Schreiber umgeht. Man ignoriert einfach den Verfasser, blättert um und geht zur Tagesordnung über. Das ist leider keine Wertschätzung des Mitbürgers, werter Herr Scheyka! Herr Herrmann berichtet über politische Fehlentscheidungen und greift Defizite und Versäumnisse im politischen Bereich auf und versucht die Öffentlichkeit über diese Dinge zu sensibilisieren. Vor einigen Jahren hat ein namhafter Geschäftsmann aus Recklinghausen zu mir gesagt: „Bitte schreiben Sie, sonst meinen die arroganten Herren im Rathaus noch, dass sie im Recht sind.“ Leider ist es mir aufgrund von länger anhaltenden gesundheitlichen Problemen verwehrt, dieser Aufgabe hinreichend nachzukommen. Sie sehen also, verehrter Herr Scheyka, dass man die Angelegenheit durchaus auch von einem anderen Blickwinkel aus betrachten kann. Ich möchte Herrn Hermann ausdrücklich unterstützen und freue mich auf jeden kritischen Blick eines engagierten Mitbürgers, den er in einem Leserbrief zu Papier bringt. Im Übrigen, verehrter Herr Scheyka, sind Leserbriefe in einer freien Presse ein Kennzeichen einer gut funktionierenden Demokratie. Die Pressefreiheit umfasst auch Leserbriefe kritischer Bürger, die offensichtliche Missstände anprangern. Das sollte Ihnen doch auch bekannt sein! Sie können natürlich auch gerne in meine Unterrichtsstunden im Fach Politik kommen, wo ich Ihnen noch einmal die Grundzüge eines demokratischen Gemeinwesens erläutern kann. Man kann es daher nur begrüßen, dass es solche Bürger wie Herrn Hermann gibt, die es sich nicht nehmen lassen, ihre Meinung zu politischen Entscheidungen öffentlich zu äußern. Da ist eine abwertende Sichtweise („Hermanns Geschichten“) völlig unangebracht!

Autor:

Dr. Dr. Joachim Seeger aus Recklinghausen

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