Kahlschlag wie im Regenwald des Amazonas, Recklinghausen stopft Haushaltsloch mit Holz!

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Diesem Winter möchte man in Recklinghausen nicht Baum auf einem städtischen Grundstück sein. Nach dem in der Altstadt das Desaster mit dem "Wolfgang Pantförder Gedächtnisbunker" (auch bekannt als Recklinghausen Arcaden oder neuerdings Palais Vest) nicht mehr vor der Bevölkerung versteckt werden kann, sind offensichtlich im Rasthaus die letzten Hemmungen gefallen.

In der gesamten Stadt findet zurzeit ein Kahlschlag, wie sonst nur im Regenwald des Amazonas, statt!

Hat der Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Christoph Tesche, nach dem schon zu Beginn der Regierungsperiode von Wolfgang Pantförder die Haushaltslöcher nicht mit dem Cross Border Leasing gestopft werden konnten, keine andere Möglichkeit gesehen, als zum Ende der Regierungszeit Pantförders, das Recklinghäuser Haushaltsloch mit Holz zu stopfen?
Überall in Recklinghausen ratterten diesen Winter die Motorsägen und fällten die schönsten und größten Bäume, ob im Stadtgarte, der Mollbeck, im Schimmelsheider Park, im Hohenhorster Wäldchen, an der ehemaligen Trabrennbahn oder anderen Stellen im Stadtgebiet.

Da kann einem der nette Förster, vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW aus Gelsenkirchen, noch so freundliche erzählen: "Die Bäume sind morsch!", wenn die Baumstammleichen sauber entastet statt geschnitzelt und akkurat aufeinander gestapelt werden.

Die geplanten Klimaschutzprojekte im Rahmen der KlimaExpo.NRW werden so zum Hohn!

Besonders ist die Situation auf dem Gelände der ehemaligen Trabrennbahn Recklinghausen. Mit viel Tamtam wurde Ende November dem interessierten Bürger, etwas von Bürgerbeteiligung zur zukünftigen Nutzung des Geländes erzählt. Jetzt, Ende Februar, werden mit der Motorsäge und ohne Bürgerbeteiligung, Tatsachen geschaffen.

Statt die Ruinen der Tribünenbauten zu beseitigen, werden genau die Bäume gefällt, die das vorhandene Elend vor den Bewohnern der Hillerheide und Stadt kaschieren.

Die Bäume, die Nistplatz für viele unterschiedliche Vogelarten und Schlafplatz für Fledermäuse sind.
Die Bäume, die eine Lärmschutz Wand gegen den Krach der Autobahn bilden. Die Bäume, die den Feinstaubeintrag vom Kraftwerksneubau Datteln 4 reduzieren.
Gibt es offiziell Ideen über die zukünftige Verwendung des Geländes? Nein!
Gibt es ein neues Nutzungskonzept für das Gelände? Nein!
Wenn die Bäume ein Sicherheitsrisiko sind, sind die vorhandenen Bauruinen kein Risiko?

Und wer braucht eigentlich den neuen Kindergarten an der Luzie-Greve-Straße? Der ist für die Kinder und Eltern der Hillerheide fußläufig nicht zu erreichen! Der hat eine Randlage, die nicht einmal für die Bewohner der Maybacher Heide akzeptable ist!

Mit anderen Worten, mit dem Holz versucht der Stadtkämmerer Tesche, wie schon so oft vorher erfolglos, das städtische Haushaltsloch zu stopfen. Und auf dem Gelände der Trabrennbahn werden, noch vor der Lokal- und Bürgermeisterwahl, die Grundlagen für eine wie auch immer geartete Nutzung ohne Zustimmung der Bürger geschaffen. Die Grünen haben dieser Tage, gegenüber der Öffentlichkeit, schon verkündet, dass eine schnelle Neupflanzung von Bäumen nicht notwendig ist!

Update: Am Samstagmorgen den 22. Februar wurde, der Recklinghäuser Lokalpolitiker und Ratskandidat für DIE LINKE Michael Krosta, der das fällen der "morschen" Bäume mit Video dokumentierte, auf Wunsch der städtischen KSR (Kommunale Servicebetriebe Recklinghausen) von der Polizei mit einem Platzverweis vom Trabrennbahngelände verwiesen!

Autor:

Michael Krosta aus Recklinghausen

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