Der Kreis Recklinghausen wählt
"Ich kann Landrat, weil...." - alle Kandidaten auf einen Blick
Landrat gesucht: Im Kreis Recklinghausen tritt Cay Süberkrüb (SPD), seit 2009 Landrat des größten Landkreises in Deutschland, nicht wieder an. Acht Kandidaten - darunter keine Frau - bewerben sich für dieses Amt. Der Stadtspiegel hat alle acht Bewerber gebeten, ein Foto zu schicken und folgenden Satz (kurz) zu vollenden: "Ich kann Landrat, weil..." Hier ihre Antworten in alphabetischer Reihenfolge der Namen. Kürzungen haben wir uns vorbehalten.
Detlev Beyer-Peters (DKP)
"Ich kann Landrat, weil ich einerseits aufgrund meines enormen ehrenamtlichen Engagements über große politische Erfahrung und andererseits durch mein kompetentes, konsequentes und kämpferisches Auftreten über Führungsfähigkeit und Überzeugungskraft in demokratisch organisierten Gremien verfüge. Ich möchte damit vor allem zu einem radikalen Umdenken in der Energie-, Verkehrs-, Sozial- und in der antifaschistischen Politik des Kreises Recklinghausen beitragen."
Steffen Christ (AfD)
"Ich kann Landrat, weil ich 30 Jahre Erfahrung aus erfolgreicher Selbständigkeit mitbringe, weil ich als Immobilenunternehmer in der Heimat verwurzelt bin und Kontakt zu Bürgern aus allen Bevölkerungsgruppen pflege, weil ich als Vermieter seit Jahren Toleranz vorlebe und Wohnungen unabhängig von Herkunft oder sozialem Status der Interessenten vermiete, weil ich seit jeher keine großen Reden halte, sondern anpacke und Projekte zum Abschluss bringe.“
Michael Hübner (SPD)
"Ich kann Landrat, weil ich ein starker Streiter für die Menschen in unseren Städten bin und die Region mutig gestalten will. Ich bringe meine Kontakte in Bund, Land und EU für den Kreis ein. Ich möchte den Kreis Recklinghausen zu einer Wasserstoff-Region umbauen - das schafft klimaneutrale Energie für die bestehende Industrie und neue Arbeitsplätze. Ich werbe für eine Entlastung im Gesundheitswesen. Damit könnten wir Zentrum eines menschlicheren Gesundheitswesens werden. Ich will, dass wir mehr Bus, Bahn und Rad im Kreis fördern. Dafür brauchen unsere Städte finanzielle Gestaltungsmöglichkeiten. Deshalb kämpfe ich für einen Schuldenschnitt und eine faire Finanzierung unserer Städte. Das sind meine Ziele für den Kreis Recklinghausen und ein Ruhrgebiet von Morgen."
Bodo Klimpel (CDU und FDP)
„Ich will Landrat werden, weil ich es kann. Im Mittelpunkt unserer Politik stehen die wichtigen Themen unserer Zeit gleichrangig. Wir priorisieren sie nicht, weil wir als einzige Volkspartei die gesamte Gesellschaft und alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Recklinghausen in den Blick nehmen. Wir sind die Generationenpartei und machen Politik für alle Menschen. Die Familie, von den Kindern bis zu den Großeltern, steht für uns dabei im Mittelpunkt. Als Ihr Landratskandidat will ich unsere Region zusammen mit den Kreistagskandidatinnen und -kandidaten in eine gute Zukunft führen. Sie arbeiten hart, um Ihren Lebensunterhalt zu verdienen und haben es verdient, dass auch für Sie hart und erfolgreich im Kreishaus gearbeitet wird. Dazu trete ich an."
Tobias Köller (UBP)
"Ich kann Landrat, weil ich der einzige Kandidat bin, der im gesamten Kreis Recklinghausen aktiv ist, im Kreistag war und Vorsitzender seiner Partei ist. Ich durfte eine Vielzahl von Erfahrungen im Berufsleben, in der Politik und im Alltagsleben sammeln. Ein Landrat muss zwischen unterschiedlichen Meinungen vermitteln können und für seinen Kreis von morgens bis abends brennen. Das war in den letzten 20 Jahren anders! Der Kreis Recklinghausen braucht nach dem Stillstand unter CDU und SPD einen Landrat, der unabhängig ist und dessen einzige Lobby die Mitbürgerinnen und Mitbürger sind. Ich traue mir das zu und werde die Menschen in unserer Region nicht enttäuschen."
Rolf Kohn (Die Linke)
"Ich kann Landrat, weil ich gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern für einen inklusiven Kreis kämpfe, in dem keine(r) durch Armut, Behinderung, Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen wird."
Udo Surmann (Wählergemeinschaft Aktiv)
"Ich kann Landrat, weil ich die Vertuschungspolitik im Kreis Recklinghausen transparent aufklären werde, die den Steuerzahlern zur Last gelegt wird."
Marco Zerwas (Bündnis90/Die Grünen)
"Ich kann Landrat, weil ich die Vision eines Kreises Recklinghausen habe, die sich an den Grundsätzen von Nachhaltigkeit, an der Gleichberechtigung aller Menschen, an Antifaschismus und Antirassismus, an der Chancen- und Bildungsgerechtigkeit, an Transparenz, Teilhabe und Offenheit orientiert.
Für die Menschen im Kreis setze ich mich für den ökologischen und sozialen Umbruch und die grundlegende Veränderung gesellschaftlicher Strukturen ein."
Stadtrat, Kreistag, Landrat, Ruhrparlament
Bei den Kommunalwahlen 2020 werden die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger im Kreis Recklinghausen mehrfach um ihre Meinung gebeten: Sie entscheiden, wer Landrat wird und in den Kreistag einziehen kann. Sie entscheiden, wer Bürgermeisterin oder Bürgermeister ihrer Stadt wird und das Ticket für den Rat ihrer Stadt erhält. Sie entscheiden in einigen Kommunen, wer einen Sitz im Integrationsrat erhalten soll. Und sie wählen direkt, welche politischen Vertreter oder Vertreterinnen einen Sitz im Ruhrparlament ergattert.
Gewählt wird am Sonntag, 13. September. Die Wahllokale (stehen auf der Wahlbenachrichtigung, die jeder Wahlberechtigte zugeschickt wurde) sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Bei der Wahlbenachrichtigung steht auch, wie man Briefwahl schriftlich oder online beantragen kann.
Die Kommunalwahlen finden als "verbundene" Wahlen auf Gemeinde- und Kreisebene statt.
Bei der Gemeinderats- und der Kreistagswahl werden die Hälfte der Vertreter und Vertreterinnen in Wahlbezirken und die übrigen nach Listen für das Wahlgebiet (Gemeinde beziehungsweise Kreis) gewählt. Jeder Wähler und jede Wählerin hat für die Gemeinderats- und die Kreistagswahl je eine Stimme.
Stichwahl-Termin: 27. September
Mit ihr wählt er oder sie den Wahlbezirksbewerber beziehungsweise die Wahlbezirksbewerberin und gleichzeitig die Reserveliste derjenigen Partei oder Wählergruppe, für die der Bewerber aufgestellt ist. Als Landrat oder Bürgermeister beziehungsweise Bürgermeisterin ist gewählt, wer mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhalten hat.
Gibt es nur einen zugelassenen Wahlvorschlag, ist der Kandidat oder die Kandidatin gewählt, wenn sich die Mehrheit der Wähler und Wählerinnen für ihn oder sie entschieden hat. Erhält von mehreren Kandidaten keiner mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen, findet eine Stichwahl unter den beiden statt, die bei der ersten Wahl die höchsten Stimmenzahlen erhalten haben. Ein Termin für eine mögliche Stichwahl steht auch schon fest: Sonntag, 27. September.
Wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürgern in der Metropole Ruhr können am 13. September erstmals die Vertreterinnen und Vertreter in der RVR-Verbandsversammlung, dem Ruhrparlament, direkt wählen. Um den Einzug bewerben sich 21 Parteien und Wählergruppen. Insgesamt bewerben sich mehr als 350 Kandidatinnen und Kandidaten um die 91 Sitze in der neuem RVR-Verbandsversammlung.
Am kommenden Wahlsonntag finden in einigen kreisangehörigen Städten im Vest außerdem die Integrationsratswahlen statt. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der jeweiligen städtischen Homepage.
Autor:Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen |
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