Hat die Recklinghäuser CDU eine "Südo-Phobie"?

Hat die Recklinghäuser CDU eine „Südo-Phobie“?

von: Dr. Dr. Joachim Seeger, RE-Nord

Da meine Wuzeln väterlicherseits und auch mütterlicherseits in der Süd-Stadt liegen, bin ich logischerweise an der Debatte um die Südstadt sehr interessiert. Der kürzlich veröffentlichte Leserbrief von Herrn Slotala spricht mir förmlich aus dem Herzen. Warum wird die Süd-Stadt von der Recklinghäuser CDU stets als „Stiefkind“ behandelt? Sind die Wahlergebnisse ausschlaggebend? Ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob man in der CDU bereits so weltfremd ist zu glauben, man könne durch Desinteresse und Nichtengagement gute Wahlergebnisse einfahren. Man meint offensichtlich, Süd ließe sich durch ein paar Wasserfontänen abspeisen (die so wichtige Gedenktafel zur Bücherverbrennung auf dem Neumarkt ist für interessierte Mitbürger kaum zu finden und zu entdecken). Fehlanzeige – die Süder fallen zukünftig auf Lippenbekenntnisse nicht mehr herein! Das sollten die Herren Pantförder, Tesche und Portmann beherzigen, die ja tägliche Präsenz in der RZ zeigen. Tesche- der designierte Bürgermeister von Recklinghausen – ist zwar auf jeder „Katzenhochzeit“ zugegen, zukunftsträchtigen Projekten schenkt er aber leider wenig Aufmerksamkeit. Ich denke an die Bochumer Straße, die früher eine attraktive Einkaufsmeile in Süd war. Pantförder und Tesche wären gut beraten, die noch bestehenden deutschen Ladenbesitzer deutlicher zu unterstützen und den Dialog und die Kooperation mit den ausländischen Geschäftsinhabern tatkräftiger zu fördern. Davon ist nur wenig zu spüren. Die CDU scheint kein besonders ausgepägtes Interesse für Süd zu besitzen und überlässt das Terrain bereitwillig der SPD, die es einfach besser versteht, die bestehenden Probleme in Süd zu lösen. Gibt es gar eine „Südo-Phobie“ in der Recklinghäuser CDU? Man kann zu Recht diesen Eindruck gewinnen, wenn man das Vorhaben von Pantförder zu Grunde legt, alle Einkaufsmöglichkeiten möglichst zur Innenstadt zu ziehen. Hat die CDU kein Interesse an (neu) gewachsenen Strukturen in der südlichen Stadthälfte? Alles kreist nur noch um die „RE-Arcaden“ (als Allheilmittel) – andere Einkaufsmeilen lässt man verkommen. Die Chance, auch mit ausländischen Mitbürgern besser ins Gespräch zu kommen, wird ebenfalls vertan. Hier hätte Tesche eine gute Möglichkeit, seine Kompetenz zu zeigen und sich zu profilieren. Ich wünsche der SPD viel Geschick und gutes Gelingen, die Süd-Stadt als Bereicherung für Recklinghausen neu zu entdecken. Vielleicht kann die Bochumer Straße mithilfe der SPD wieder zu einer schönen und attraktiven Einkaufsmeile heranwachsen! Ich kann es dem Süden von Recklinghausen nur wünschen!

Autor:

Dr. Dr. Joachim Seeger aus Recklinghausen

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