Fremdwasser Horn-Bad Meinberg - Dichtheitsprüfung durch die Hintertür
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Leserbrief zum Thema Fremdwasser
Alles für die Katz?
Nun ist sie raus, die Katze aus dem Sack. Herausgelassen vom Werkleiter auf der Sitzung des Betriebsausschusses der Stadtwerke Horn-Bad Meinberg am 13.09.2016. Die ersten Zahlen über ein Zwischenergebnis der durchgeführten Dichtheitsprüfungen bei rund 100 Hausanschlüssen in Leopoldstal wurden genannt. Danach, so Werkleiter Jüdith, 82% Hausanschlüsse ohne Beanstandung, 18% Fehlanschlüsse. Macht 100%. Also, wo sind die defekten Hausanschlusskanäle? Soll das so weitergehen? Für die Stadtwerke ist es sehr einfach! Durch die Umkehr der Beweislast. Nicht die Stadtwerke beweisen dem Hauseigentümer einen Fehlanschluss, sondern der Bürger muss seine Unschuld beweisen.
So zieht sich die Öffentliche Hand aus der Verantwortung. Vor fünf Jahren sind bereits Fehlanschlüsse festgestellt worden. Anfang 2016 sind dann einige Hauseigentümer anschrieben worden, innerhalb von 10 Wochen, mitten im Winter, ihre Fehlanschlüsse zu beseitigen. Statt nach der Untersuchung im Jahr 2011 konsequent die Fehleinleiter zu verfolgen, wurde 2013 für viel Geld eine Abwassermengen-Messung durchgeführt, die in ihrem Ergebnis keine eindeutige Zuordnung der Verursacher zulässt. Die Größe der willkürlich festgelegten Messgebiete reicht von einem Messgebiet mit einer Straße und 13 Häusern bis hin zu einem Messgebiet mit neun Straßen und über 140 Häusern mit der Aussage des Betriebsingenieurs, dass kein Geld mehr für genauere Messungen ausgegeben wird. Zitat: „Wir haben genug Geld ausgegeben.“ Das bedeutet nun erhebliche finanzielle Belastungen für die etwa 600 betroffenen Eigentümer von Hausanschlüssen in Leopoldstal, Holzhausen-Externsteine und Fromhausen Nach glaubhafter Unternehmerauskunft sind im Minimum 350 Euro für eine Dichheitsprüfung für einen kurzen Kanal-Hausanschluss aufzubringen. Macht in Summe über 200.000 Euro, die von den Betroffenen aufgebracht werden müssen. Die neusten Zahlen der durchgeführten Dichtheitsprüfungen von Anfang September 2016 weisen nach Auskunft der Stadtwerke sogar 83,5% Hausanschlüsse ohne Beanstandung aus. Bleibt dieses positive Ergebnis bis zum Ende aller Prüfungen auch nur annähernd so gut, sind mindestens 150.000 Euro volkswirtschaftliches Vermögen unnötig verbrannt worden. Auf die Frage an die Stadtwerke, warum die Verursacher der Fremdeinleitung nicht gleich zur Abstellung des Missstandes aufgefordert wurden, erklärten die Stadtwerke mehrfach, auch öffentlich, man wolle den Eigentümern die Möglichkeit Anträge auf eventuelle Fördergelder zu stellen, nicht verwehren. Auf Nachfrage bei der NRW-Bank gab es die ganz klare Aussage, nur Sanierungen, aber keine Beseitigung von Fehlanschlüssen sind förderungswürdig. Wer es doch versucht, begibt sich auf sehr dünnes Eis.
Übrigens: Anfang Juli 2016 bat die Fremdwasserinitiative den Bürgermeister Rother um Stellungnahme zu seinen persönlichen Zusagen gegenüber der Fremdwasserinitiative. Das Antwortschreiben erfolgte am 21. Juli 2016 vom Werkleiter Jüdith und begann mit den Worten: Herr Bürgermeister Rother hat Ihr o.a. Schreiben zuständigkeitshalber an mich weitergeleitet. Persönliche Anfragen, auf die nur der Bürgermeister antworten kann, werden nun vom Werkleiter beantwortet. Eine eindringliche, schriftliche Aufforderung vom 11. August 2016 an den Bürgermeister nun endlich Stellung zu nehmen, ist bis heute unbeantwortet.(13.10.2016)
Für die Initiative Fremdwasser Horn-Bad Meinberg
Leopoldstal: Gerhard Lenzing Kontakt: 05234/69611 oder Email: g.lenzing@t-online.de
Holzhausen-Externsteine: Manfred Galuschka
Fromhausen: Wolfgang Hausmann
Autor:Uwe Gellrich aus Recklinghausen |
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