Flüchtlinge finden in Suderwich Unterkunft
Seit Montag, 13. Juli, ist die Helmut-Pardon-Sporthalle in Suderwich Erstaufnahme-Einrichtung des Landes für Asylsuchende. 130 Menschen sollen hier bis voraussichtlich Ende September eine Unterkunft finden.
Anders als bei der Aufnahme in der Sporthalle des Kuniberg-Berufskollegs zu Anfang des Jahres, sind die Menschen hier nicht vorregistriert. Die Registrierung wird vor Ort von Mitarbeitern der Bezirksregierung vorgenommen werden, ebenso wie die medizinische Erstversorgung. Danach erfolgt die Verteilung auf die Kommunen. dies hat eine höhere Fluktuation bei den Bewohnern zur Folge. Bewohner können wöchentlich wechseln.
Ähnlich wie zu Anfang des Jahres ist die Unterbringungssituation. „Stellwände sorgen dafür, dass verschiedene Bereiche abgetrennt werden können und es wenigstens ein Minimum an Diskretion gibt“, erklärt Ekkehard Grunwald von der Stadtverwaltung. Für Sicherheit sorgen auch um das Gebäude herum Zaunelemente sowie ein privater Sicherheitsdienst. „Natürlich können die Menschen die Unterkunft verlassen, nur hinein soll kein Unbefugter“, so Grunwald.
Spenden werden vom DRK koordiniert
Dafür hat das DRK Recklinghausen wieder ganze Arbeit geleistet. Am Samstag vor der Ankunft der Flüchtlinge wurde die Halle gemeinsam mit Helfern vom THW vorbereitet. Neben den Schlafnischen musste auch eine Essensausgabe sowie ein Sanitätsraum her. In der Startphase werden täglich rund 30 DRK-Mitarbeiter, größtenteils hauptamtlich, in der Suderwicher Sporthalle im Einsatz sein. „Wir haben einiges aus unsererm letzten Einsatz gelernt. Deshalb kümmern wir uns dieses Mal selbst um das Frühstück der untergebrachten Menschen. Denn diese kommen weitgehend aus dem Balkan oder Orient und haben andere Gewohnheiten und Geschmäcker“, erläutert Christoph Behrenspöhler vom DRK. Das Mittagessen kommt weiterhin vom Caterer, aber auch auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt. Für Kinder und Jugendliche soll es wieder altersgerechte Beschäftigung geben. Koordiniert wird dies vom Fachbereich Jugend. Neben Sport sollen auch Besuche des benachbarten Bauspielplatzes auf dem Programm stehen.
„Für das Umfeld soll es so wenig Beeinträchtigungen wie möglich geben“, versichert Ekkehard Grunwald. Am stärksten betroffen ist SG Suderwich, die nun auf andere Sportstätten ausweichen muss. „In Gesprächen zeigten sich die Verantwortlichen jedoch verständnisvoll. Die SG Suderwich trägt das ganze mit.“
Mit Bekanntwerden der Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft kamen auch bereits die ersten Anfragen engagierter Bürger, wo man für die Menschen spenden kann. Gut gemeint, aber nicht alles wird wirklich benötigt. Zudem können keine Spenden persönlich an der Sporthalle abgegeben werden. Alle Spenden werden vom DRK koordiniert. Von Lebensmittelspenden sollte abgesehen werden. Kleiderspenden können bei der DRK-Kleiderkammer oder bei der Kreisgeschäftsstelle, Kölner Straße 20, abgegeben werden. Weitere Informationen beim DRK unter Tel. 02361/93930.
Ansprechpartner für alle weiteren Fragen ist Olaf Haas, Fachbereichsleiter Soziales, Arbeit und Wohnen, unter Tel. 02361/50-2050 bzw. per E-Mail unter olaf.haas@recklinghausen.de.
Hintergrund
Immer mehr Flüchtlinge und Asylsuchende kommen nach Deutschland. Die Städte haben die Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen und keinen Einfluss darauf, wie viele ihnen zugeteilt werden. Aus diesem Grund hat die Stadt Recklinghausen gar keine andere Möglichkeit, als eine Dreifach-Sporthalle als Notunterkunft zur Verfügung zu stellen. Es ist vereinbart worden, dass das Land die Kosten für die Unterbringung der Asylsuchenden übernimmt.
Autor:Melanie Giese aus Recklinghausen |
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