Bürgerinitiative befürchtet Gefährdung des Trinkwassers

Daniel Wolfs (45), Inhaber von „Taxi Süd“, macht sich Sorgen um das Trinkwasser in der Stadt: „In Dülmen, wo ich wohne, ist eine Mülldeponie geplant, von der aus Schadstoffe in den Halterner Stausee gelangen könnten. Und der liefert auch uns das Wasser.“
Der Unternehmer, dessen Privathaus in der Nähe der geplanten Deponie liegt, engagiert sich in einer Bürgerinititative (www.naturschutz-statt-deponie-roedder.de), die mit einem Stand beim verkaufsoffenen Sonntag in Süd am 10. 10. vertreten sein wird. Bei einer Unterschriftenaktion in Recklinghausen stellten Wolfs Mitstreiter aus der BI bereits fest, dass das Thema auch die Menschen hier bewegt: „Viele kannten die Problematik aus der Presse, manche kamen aber auch einfach so an den Stand, informierten sich und zeigten sich danach so besorgt, dass sie unterschrieben haben“, so Wolfs.
Auch das Versorgungsunternehmen Gelsenwasser, das vom Halterner Stausee aus große Teile des Ruhrgebiets mit Wasser beliefert, fürchtet um dessen Unbedenklichkeit und Qualität und richtete deswegen eine Anfrage an den Kreis Coesfeld, der die Deponie genehmigt hat.
„Die Firma, die die Deponie betreiben will, wird dort unter anderem auch Reste aus Müllverbrennungsanlagen lagern, die Dioxin und PCB enthalten können“, berichtet Daniel Wolfs. „Und die geplante Kläranlage hat eine zu geringe Kapazität, wenn man die durchschnittlichen Regenmengen in Dülmen zugrunde legt. Das heißt nach meinen Berechnungen, dass jährlich bis zu 30 Millionen Liter Wasser über die Bäche in der Nähe in den Stausee gelangen könnten.“
Ärgerlich und suspekt findet die BI, dass die Genehmigung für die Deponie heimlich, still und leise stattfand: „Die Bekanntmachung in der Zeitung war gerade mal fünf Zeilen lang!“, empört sich Wolfs. „Und eigenartig ist auch, dass die Genehmigung durch den Kreis Coesfeld einen Tag nach der Beantragung erfolgte. Wenn man ein einfaches Baugerüst aufstellen will, muss man einen Monat auf die Genehmigung warten!“
Besonders pikant sei, dass der Wirtschaftsbeauftragte des Kreis Coesfeld, der die Deponie initiierte, im Vorstand einer Oberhausener Müllverbrennungsanlage sitze, sagt Wolfs. „Das lässt doch vermuten, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist.“
Mehrere Süder Geschäftsleute haben sich schon dazu bereit erklärt, Unterschriftenlisten auszulegen. „Bis Anfang Dezember wollen wir 50.000 Unterschriften zusammen haben“, gibt Wolfs das Ziel der BI vor. „Und nach der guten Resonanz vor einigen Wochen bin ich mir sicher, dass dabei auch viele aus Recklinghausen sein werden.“

Autor:

Hubert Lohrmann aus Recklinghausen

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