46 Prozent der Ausbildungsplätze unbesetzt
Baubranche im Vest gehen die Azubis aus

Im Kreis Recklinghausen könnten Azubis auf Baustellen bald zu einer Rarität werden.  | Foto:  IG Bau
  • Im Kreis Recklinghausen könnten Azubis auf Baustellen bald zu einer Rarität werden.
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Bauboom trifft auf Nachwuchs-Mangel: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind viele Baufirmen im Kreis Recklinghausen vergeblich auf der Suche nach Azubis. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur hin.
Danach blieben im Juli 46 Prozent der Ausbildungsstellen unbesetzt.
Georg Nießing von der IG BAU Emscher-Lippe-Aa spricht von einem "Alarmsignal". Wenn es den Firmen nicht gelinge, Schulabgänger für die dringend gebrauchte Arbeit als Maurer, Straßenbauer oder Baugeräteführer zu finden, dann gerate das Fundament der ganzen Branche ins Wanken. "Aber nur wenn die Arbeitsbedingungen auf Baustellen attraktiver werden, lässt sich das Nachwuchs-Problem lösen", ist der Gewerkschafter überzeugt.
In der laufenden Tarifrunde fordert die IG BAU deshalb ein monatliches Einkommensplus von 100 Euro für alle Azubis. Außerdem soll die lange, meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden, um die Arbeit attraktiv zu halten.

Jeder Dritte bricht die Ausbildung ab

"Wer sich bei der Berufswahl für den Bau entscheidet, der muss auch Familie, Freizeit und Arbeit unter einen Hut bringen können. Aber das klappt für die meisten Berufseinsteiger nur sehr selten", so Nießing. Diese Unzufriedenheit spiegele sich auch in einer hohen Abbrecherquote wider: Jeder dritte Azubi bringt die Ausbildung nicht zu Ende.

Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

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