Leben wo andere Urlaub machen ... Über Granatfang und Sprache
Wie ist es an einen Ort zu ziehen, wo andere Urlaub machen?
Seit einiger Zeit ist der Ortswechsel vollzogen. Geändert hat sich nicht nur die Kleidung im Kleiderschrank. Sie ist wesentlich "wärmer" geworden. Immer mehr Fleecepullover, Schals und Mützen halten Einzug. So intensiv habe ich seit meiner Kindheit auch nicht mehr an einen Re-Erwerb von Gummistiefeln gedacht. Regelmäßig mit dem Gezeitenwechsel stellt sich die steife Brise ein. Ebbe und Flut ist oft gut zu unterscheiden.
In den letzten Wochen habe ich versucht die "Plattdüütsche Sprache" zu verstehen. Sie klingt noch etwas fremd in meinen Ohren, aber einzelne Worte lassen den Kontext erahnen und es beginnt vertrauter zu werden. Es klingt nach einer Mixtur aus Holländisch- Englisch. Auch über den Granatfang, der hier bei mir um die Ecke ausgeübt wird, gab es vieles zu erfahren. Die Fischer haben ein Durchschnittsalter von nur ca. 30 Jahren. Es ist vermutlich bekannt, dass die Krabben (Granat) aufwendig verschifft werden in Länder wie "Polen" und "Marokko", damit sie gepult werden. Warum ist das eigentlich so? Liegt es nur an den "günstigen" Lohnkosten?
Früher haben die Fischer den Krabbenfang in den Dörfern an den Häusern abgegeben. Die Frauen pulten das friesische "Gold". Später wurden die gepulten Krabben eingesammelt, gewogen und die fleißigen Hausfrauen entlohnt. Aus Gründen der Hygiene gebot man dem Einhalt. Seither werden die "kleinen Tierchen" in andere Länder verschifft. Allerdings gibt es aktuell auch vor Ort noch "Krabbenpuler" denn eigentlich möchte der Kulinariker die frische Krabbe genießen. Aus diesem Grund werden die Krebstiere in verschiedene Qualitäten und Preisen hier im Handel angeboten.
In der ersten "Sommersaion" war ich nun live dabei. Der Tourismus war überall. Die Nordsee ist nicht umsonst in den letzten Jahren ein immer beliebter werdendes Reiseziel geworden. Viele Menschen, nicht nur aus dem Ruhrpott, sind mir begegnet. Tatsächlich habe ich auch überraschend "Bekannte" getroffen. So klein ist die Welt manchmal.
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