Ferienspaß ist kein Luxus - Städte im Kreis RE legen sich für Kinder ins Zeug

Seit 63 (!) Jahren gibt es die AWO-Stadtranderholung in Recklinghausen - taufrisch ist sie, wie man sieht. | Foto: krusebild
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Arbeitnehmer haben gesetzlichen Anspruch auf Urlaub. Und wie sieht es mit Kindern aus - Jungen und Mädchen, deren Eltern nicht auf Rosen gebettet sind? In den Städten des Kreises gibt es in den Sommerferien bemerkenswert viele Angebote, wie der folgende Überblick zeigt.

Die Stadt Recklinghausen organisiert in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Einrichtungen und Institutionen das Sommerferienprogramm, Ferientreff genannt. Tanja Alshut vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie: „Es ist ein großes Programm, das 214 Angebote umfasst.“ Teilnehmerzahlen könne sie nicht nennen, aber die Auslastung sei hoch, „da sind wir sehr zufrieden“. Spielen, basteln, Sport machen, Ausflüge unternehmen stehen auf dem Programm - und darunter sind viele Events kostenfrei oder ermäßigt, wenn das Familienbudget schmal ist. Der Ferientreff richtet sich ausschließlich an Kinder aus Recklinghausen und ist für Sechs- bis Zwölfjährige konzipiert.

63 Jahre AWO-Stadtranderholung

Außerdem gibt es ein von der Stadt Recklinghausen unabhängiges, im Kreis wohl einmaliges Angebot: Der AWO Stadtverband Recklinghausen organisiert seit stolzen 63 Jahren die Stadtranderholung, dem Ferienspaß in der Mollbeck. Er startete am 11. Juli und endete am Donnerstag, 11. August. „In der ersten Woche hatten wir schon 330 Kinder, das war spitze“, freut sich Valerie Kieseier vom AWO Stadtverband.
Das Konzept: Die Kinder werden an sieben Haltestellen im Stadtgebiet mit Bussen eingesammelt, zur Mollbeck gefahren und wieder zurückgebracht. Jeweils von montags bis donnerstags. Außer Schwimmen und Wassersport gibt es noch zusätzliche Freizeitangebote wie Tischtennis, Federball, Fußballspiele. Auch Basteln und Malen sowie Disco-Musik oder Karaoke machen Laune. 35 Helferinnen und Helfer betreuten die Mädchen und Jungen.
Die Teilnehmer der Stadtranderholung haben freien Eintritt in die Mollbeck. Sie erhalten Frühstück, ein warmes Mittagessen und nachmittags Kuchen und Getränke. Kosten pro Woche: 25 Euro. Für ALG ll und RE-Pass: 1. Kind 10 Euro, jedes weitere Kind 5 Euro. Auch das ist für viele Familien schwer aufzubringen. Ohne die Unterstützung von Sponsoren geht es nicht, sonst wäre die Stadtranderholung finanziell nicht zu stemmen. Die Sparkasse Vest hilft, auch einige Geschäftsleute und engagierte Privatpersonen.

Üppige Angebote in Herten, Marl und Recklinghausen

Ähnlich üppig wie in Recklinghausen ist das Ferienspaß-Programm in Marl, das am 8. Juli startete. Die Stadt Marl koordiniert das Angebot mit Einzelveranstaltungen, Workshops, Ausflügen, sportlichen und kreativen Kursen. Zahlreiche Vereine, Kirchengemeinden und der Offene Ganztag machen mit. Das Programm umfasst knapp 80 Seiten mit 77 Angeboten. Viele Angebote sind kostenfrei oder ermäßigt nutzbar. Beispiel: Noch bis zum 19. August kommen täglich 50 bis 60 Kinder zum Ferienspaß in die Johannes-Haard-Schule zusammen. "Unser Thema lautet Olympia". so Jasmin Scheykowski, die mit insgesamt 15 Kolleginnen vom OGS die Kurzen betreut. Es wird gebastelt, gespielt und getanzt. Jeweils am Freitag (12. und 19. August) erhalten die Kinder (zwei OGS-Klassen und acht Ferienkinder) Medaillen. In der Tagespauschale von 2 Euro ist ein Mittagessen enthalten.

Hertener Kids reisen ins Weltall

Das kleinere Herten schafft es seit 29 Jahren, einen zentralen Kinderferienspaß selbst auf die Beine zu stellen. Ähnlich wie bei der Stadtranderholung der AWO in Recklinghausen werden die Kinder (6 bis 13 Jahre alt) an bestimmten Sammelstellen mit Bussen zum zentralen Ort ihres Vergnügens hingefahren und wieder nach Hause gebracht, der Achtenbeck-/ Willy-Brandt-Schule. Hier tobte vom 11. bis 22. Juli der Bär. Das Angebot der Stadt Herten, inklusive Busfahrten, Mittagssnack und Getränke, war kostenfrei
Die zehn Tage Spaß standen unter dem Motto „Urlaub im Weltall“. Pro Tag nutzten im Schnitt 150 bis 250 Kinder die Chance, Mister Spock oder R2D2 zu treffen oder die Milchstraße zu malen. In acht Gruppen – vier beschäftigten sich kreativ, die anderen vier amüsierten sich mit Bewegungsspielen – war der Spaß garantiert. Die Kinder wurden von Mitarbeitern des Fachbereichs 4 (Familie, Jugend und Soziales, Jugendförderung) betreut, mit kompetenter Unterstützung. Anne-Kathrin Lappe, Sprecherin der Stadt Herten: „24 Honorarkräfte, die für das Programm speziell geschult wurden, wurden beim Ferienspaß eingesetzt.“

Inlineskaten in Datteln für Kinder und Eltern

In der Kanalstadt Datteln muss sich auch kein Kind in den Ferien langweilen: Das Ferienspaß-Programm bietet etwa 170 Angebote, wie dem rund 80 Seiten starken Programm zu entnehmen ist. Noch bis zum 23. August können Mädchen und Jungen kreativ sein, sich sportlich austoben oder Filme gucken. Tipp: Wer Inlineskaten lernen möchte, kommt am Samstag und Sonntag (13./14. August), jeweils von 10 bis 13 Uhr auf dem Schulhof der Realschule an der Wiesenstraße 12. Der Kurs richtet sich an Kinder und Eltern, die in zwei Tagen die ersten „Schritte“ auf Inlinern lernen möchten. Am Ende sollten die Teilnehmer so fit sein, dass sie sich auf den Rollen sicher im Straßenverkehr bewegen können. Fallen und Bremsen stehen ebenso auf dem Programm wie Actionspiele und Downhill-Skaten. Am zweiten Tag macht die Gruppe eine Spazierfahrt mit einem gemeinsamen Picknick. Kosten: 6 Euro (inklusive Getränke). Da die Anzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung unter 02363/ 107 671 erforderlich.

Flexibel in Waltrop

In Waltrop konnten in den ersten drei Ferienwochen Kinder ab 6 Jahren täglich von 10 bis 15 Uhr an den offenen und kostenlosen Angeboten des Kinderferienprogramms teilnehmen. Heißt: Die Kinder kamen und konnten gehen, wann sie wollten – das nimmt bei der Organisation die Eltern stärker in Anspruch als bei anderen Ferienkonzepten im Kreis. Unterschiedliche Spiel-, Sport und Kreativ-Angebote standen zur Auswahl. An den Standorten waren die Getränke aus Fruchtsaftpulver kostenlos. Die Teilnahme am Mittagssnack kostete pro Tag 1 Euro.

Seit 63 (!) Jahren gibt es die AWO-Stadtranderholung in Recklinghausen - taufrisch ist sie, wie man sieht. | Foto: krusebild
"Heute kommen die Kinder der Kinder zu uns", so Valerie Kieseier (AWO Stadtverband Recklinghausen) | Foto: krusebild
Autor:

Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen

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