IHK-Prüfungen an ungewöhnlichen Orten
6000 Azubis in Recklinghausen, Waltrop und Münster gefordert
Rund 6000 Auszubildende haben ihre Abschlussprüfungen vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen abgelegt.
Doch dieses Mal lief vieles anders als sonst. Nicht nur für die Auszubildenden, auch für die IHK. Sie musste große Veranstaltungszentren wie die Halle Münsterland in Münster oder den Ruhr Campus in Recklinghausen buchen, um die Prüfungen unter Einhaltung der Vorgaben zur Bekämpfung des Coronavirus durchführen zu können.
Die IHKs hatten bundesweit die schriftlichen Prüfungstermine aus dem Mai in den Juni verlegt. Tausende von Prüfungen mussten daher allein im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region neu organisiert werden. In vielen Fällen wurde dabei die Reihenfolge von praktischen und schriftlichen Prüfungsteilen geändert. Und auch einige Orte, an denen die schriftlichen Prüfungen abgelegt wurden, sind ungewöhnlich. Denn üblicherweise schreiben die Azubis ihre Abschlussarbeiten in den Räumen ihrer Berufsschulen.
Geeignete Prüfungsräume
„Aufgrund der neuen Abstandsregeln hat sich der Bedarf an geeigneten Prüfungsräumen massiv erhöht“, erläutert Carsten Taudt, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung und Fachkräftesicherung der IHK Nord Westfalen: „Bisher konnten in einem Raum etwa 25 Prüfungsteilnehmer geprüft werden, nach den aktuellen Hygieneregeln sind es nur noch zehn.“
Das habe auch die Leitung der Berufskollegs bisweilen vor ziemliche Herausforderungen gestellt. Ihnen sei die Bedeutung der Abschlussprüfungen natürlich bewusst, sagt Taudt: „Schließlich handelt es sich für die jungen Menschen um die wohl wichtigste Prüfung ihres bisherigen Lebens.“ Gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben haben die Berufskollegs die jungen Menschen rund drei Jahre auf diesen Tag vorbereitet. Zusammen mit den Schulträgern hätten die Schulleitungen dementsprechend in der Regel alle Register gezogen, um eine Prüfung am gewohnten Schulort zu ermöglichen. Dennoch sei das nicht überall gelungen.
„Allein an zwei Tagen haben wir rund 2000 Azubis, die nicht in den Berufskollegs schreiben können“, berichtet Taudt.
Unterstützung von Veranstaltungs- und Messehallen
Da sei es ein großes Glück, dass mehrere große Veranstaltungs- und Messehallen ihre Unterstützung angeboten hätten. So etwa die Halle Münsterland, wo die IHK insgesamt fast 2000 angehenden Fachkräften die Prüfung ermöglicht. In Recklinghausen nutzte die IHK den Ruhr Campus und in Waltrop die Stadthalle, um genügend Räume für die Prüfungen zur Verfügung zu haben. Rund 160 Auszubildende wurden hier geprüft.
„Von der Bestuhlung nach den geltenden Abstandsregeln bis zu den Wegekonzepten haben die Veranstalter alles professionell gestaltet“, lobt Taudt die Zusammenarbeit.
Entscheidend sei zudem der enge Kontakt insbesondere zum Gesundheitsministerium gewesen.
Autor:Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen |
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