Wir laden ein: Rockstories-RetroLeseShow mit Ulli Engelbrecht
Am Mittwoch, 30. Januar, lädt der Stadtspiegel Recklinghausen ab 20 Uhr gemeinsam mit dem Ratskeller Recklinghausen zu einer Lese-Show der besonderen Art ein. Ulli Engelbrecht wagt gemeinsam mit den Besuchern den Rücksturz in die goldene Zeit des Rock und Pop, den 70er- und 80er-Jahren. Der Eintritt ist frei.
Wenn es um die 70er und 80er Jahre geht, kann man Ulli Engelbrecht ohne Übertreibung ein wandelndes Rock- und Poplexikon nennen. Kaum jemand verfügt über ein solch profundes Wissen über die Musik und deren Macher aus dieser Zeit nebst den entsprechenden Vinylscheiben.
Und weil er ein hoffnungsloser Nostalgiker ist, hat er seine große Leidenschaft nicht nur in mehreren launigen Büchern - das aktuelle trägt den schönen Titel „Samtcord, Strass & Soundgewitter“ - zu Papier gebracht, sondern teilt die Erinnerung an die guten alten Zeiten immer wieder gerne mit den Besuchern seiner Rockstories-RetroLeseShows. Und die bereiten dem geneigten Publikum einen Heidenspaß, ob nun in der kleinen Kneipe oder auf der Open-Air-Bühne bei Bochum Total.
Nun feiert die Leseshow auf Einladung des Stadtspiegels Premiere in Recklinghausen. Als in den 1960er-Jahren die Vestlandhalle von der frischen Wildheit der Beatmusik erschüttert wurde, teilte der kleine Ulli Engelbrecht im fernen Bochum noch das elterliche Vergnügen und lauschte wie sie den Polydor-Schlagerparaden-Platten. „Roy Black war schon beeindruckend“, schmunzelt Engelbrecht, und warum das so war, darüber hat er auch eine lustige Geschichte geschrieben, die in seiner Retro-LeseShow natürlich vorkommt.
Das Interesse für Rockmusik ereilte ihn am Ende der 1960er-Jahre: „Zum einen war ich Messdiener und sehr oft bei den damals modernen Beatmessen mit dabei, wo die Bands „House Of The Rising Sun“ spielten, zum anderen habe ich mit zwölf Jahren die Lords live gesehen. Das hat mich dann auf die richtige Spur gebracht. Ob Psychedelic-Music, Bubble-Gum-Pop, Motown-Sounds, Power-Pop, Latin-, Fusion- oder Hardrock - Ich war begierig und für alles offen, mochte Deep Purple, Santana, Rory Gallagher, Emerson Lake & Palmer“, so Engelbrecht (55). „Es macht Spaß, sich zu erinnern, weil es ja Erlebnisse rund um die Musik sind, die man nie allein hatte. Musikfans sind miteinander verwandt, sind wie eine große Familie. Und diesen Gedankenschrott trägt doch jeder meiner Generation mit sich rum.“
Der Rockstories-Autor, der im Ratskeller das Publikum in die Kinderstube der Rock- und Popmusik führen wird, verspricht launige Geschichten aus den 1970er- und 1980er-Jahren. Und nicht nur das: Er legt auch die ein oder andere Lieblingsplatte auf und spielt Radio-Jingles vom - ja, es gibt sie noch - Cassettenrecorder. Neben Texten, Trailern, Musik und längst vergessenen Neuigkeiten von damals kommen zum Einsatz: ein goldener Vorhang, bestückt mit Popstar- und Werbefotos aus jenen Zeiten, ein Original Philips-Plattenspieler, besagter Original-Philips-Cassetten-Recorder sowie eine erfrischende Aerobic-Übung. Und wer beim Quiz die Fragen richtig beantwortet, gewinnt sogar echte Schallplatten.
Dass es ein unterhaltsamer Abend für jeden, der die Leidenschaft für Musik und Bands dieser Zeit teilt, werden wird, ist klar. „Die eigenen Geschichten sind so, oder so ähnlich auch immer die Ge-schichten der anderen. Man nenne in geselliger Runde nur einen Bandnamen aus jenen Epochen und schon macht das Gehirn eine Rolle rückwärts und alles dass, was man an Ereignissen, Erlebnissen und Episoden verdrängt, verloren oder vergessen geglaubt hat, sprudelt nun ungefiltert heraus und man schlägt sich vor die Stirn und sagt: Mensch, weißt du noch...!“
Und Engelbrecht listet auf: „Modern Talking kommen vor, Chris Rea, Golden Earring, New-Age-Musik, Kraftwerk, Little Feat, der Rockpalast, Pink Floyd, Kate Bush und vieles mehr.“
Natürlich liest er auch aus seinem Buch „Samtcord, Strass & Soundgewitter“, in dem 32 Rock- und Popmusik-Stories versammelt sind. „Die Geschichten decken den Zeitraum zwischen Pubertät und Erwachsenwerden ab“. Und weil er gerade einmal in der Erinnerung kramt, fällt ihm spontan auch eine der wichtigsten 1980er-Bands aus Recklinghausen, die Multicoloured Shades, ein.
„Die tauchen im Buch zwar nicht auf, fielen mir beim Stichwort Recklinghausen aber sofort ein. Auch, weil Schlagzeuger Bernd Gremm um 1984 herum kurzzeitig in meiner Bochumer Band mitgetrommelt hatte.“ Auch so eine Anekdote. Mal schauen, vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen…
Autor:Björn Büttner aus Herne |
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