Abgesagt: Weihnachtsmarkt in der Recklinghäuser Altstadt
Stadt prüft Möglichkeit, Schausteller zumindest an einzelnen Stellen ihre Verkaufsbuden aufzustellen
Bis zuletzt hatten die Stadt und die Arena Recklinghausen GmbH gehofft, dass mit entsprechenden Maßnahmen der Weihnachtsmarkt 2020 in der Altstadt trotz der Corona-Pandemie stattfinden kann.
„Letztlich macht die aktuelle Entwicklung die Durchführung eines Marktes, den die Bürger auch mit Freude und der nötigen Sicherheit besuchen, aus unserer Sicht aber unmöglich. Ich bedaure das sehr! Eine Absage war unser aller Sicht leider unumgänglich“, erklärte Bürgermeister Christoph Tesche.
Unnötige Zusammentreffen
Der Bürgermeister hatte in den vergangenen Tagen intensiv in die Stadtgesellschaft hineingehört. „In der Bürgerschaft schwindet angesichts der massiv steigenden Inzidenzwerte das Verständnis dafür, in der Adventszeit Veranstaltungen zu initiieren, die viel Publikum anlocken. Schließlich fordern wir auf der anderen Seite die Menschen auf, unnötige Zusammentreffen zu vermeiden“, sagte Tesche.
In den vergangenen Wochen hatte sich die Stadtverwaltung mit den Weihnachtsmarkt-Machern der Arena Recklinghausen GmbH regelmäßig ausgetauscht. Zwischenzeitlich herrschte auch durchaus noch ein wenig Zuversicht, dass auf Basis der Verordnung des Landes NRW tatsächlich ein tragfähiges Konzept auf die Beine gestellt werden könnte, um den Weihnachtsmarkt in der Altstadt zu retten. „Es war aber immer klar, dass dieser in seiner bisherigen Form auf keinen Fall hätte durchgeführt werden können. Das haben wir auch mehrfach öffentlich betont“, sagte Arena-Geschäftsführer Lars Tottmann.
Verborgene Gefahr
„Natürlich schauen wir auch, wie andere Städte mit dem Thema umgehen. In den vergangenen Tagen wurden reihenweise Weihnachtsmärkte abgesagt. Das birgt zusätzlich die Gefahr, dass unsere Veranstaltung erheblichen Zulauf gerade aus anderen Städten bekommen hätte. In normalen Zeiten würde uns das freuen, doch liegt die Inzidenzzahl für unsere Stadt unverändert hoch. Da können und wollen wir eine solche Veranstaltung nicht verantworten. Und weiter abzuwarten, wird der Lage einfach nicht gerecht“, stellte der Erste Beigeordnete und Ordnungsdezernent Ekkehard Grunwald klar.
Bitter für Schausteller
Bitter sei die Entscheidung besonders für die Schausteller, für die der Weihnachtsmarkt in der Altstadt nach einem Katastrophen-Jahr 2020 von besonderer Wichtigkeit war. Und auch der Recklinghäuser Einzelhandel hatte darauf gesetzt, dass der Weihnachtsmarkt wie in den Vorjahren zu einem Magneten für die Kunden wird.
Weihnachtliches Flair
„Natürlich wissen wir um die Wichtigkeit des Weihnachtsgeschäftes für den Handel und die Gastronomie. Ich weiß aus vielen Gesprächen mit Inhabern aber auch, dass die steigenden Infektionszahlen auch zu großer Unsicherheit in deren Reihen führt“, erklärte Tesche. Die Stadt werde auf jeden Fall mit adventlicher Beleuchtung und anderem Schmuck wieder weihnachtliches Flair in die Altstadt bringen.
„Hütte der guten Taten“
Außerdem prüft die Stadt die Möglichkeit, Schausteller zumindest an einzelnen Stellen in der Stadt die Erlaubnis zu erteilen, Verkaufsbuden aufzustellen. Das Stadtkomitee der Katholiken hat außerdem signalisiert, auch 2020 wieder die „Hütte der guten Taten“ aufbauen zu wollen. „Natürlich sind wir enttäuscht, dass der Weihnachtsmarkt nicht stattfinden kann. Umso mehr freuen wir uns aber darauf, die Veranstaltung im Jahr 2021 wieder in gewohnter Qualität organisieren zu dürfen“, sagte Lars Tottmann von der Arena Recklinghausen GmbH.
Autor:Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen |
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