Sören Aagaard in Recklinghausen

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Die Ausstellung "Sören Aagaard Kunstausstellung der Ruhrfestspiele" ist derzeit in der Kunsthalle Recklinghausen zu sehen.

"Jede der drei Etagen in Sören Aagaards Ausstellung zeigt eine andere Küche bzw. ein anderes Bild von Küche. Der Erdgeschoß der Kunsthalle erweckt den Eindruck, hier sei eine Großküche oder gar ein Küchengeschäft eingezogen. Dazu gehören von Aagard selbst entworfene Kücheninseln, die sich designgeschichtlich zwischen den  1980er Jahren der Postmoderne und Memphis, einer 1980 in Mailand begründeten Gestalter-Gruppe, bewegen. Dazu gehören aber auch jede Menge Töpfe, Löffel, Kellen und alle möglichen anderen Utensilien. Einige der Objekte auf dem quer zu den alten Eingangstüren stehenden Wagen sind über Überbleibsel der Eröffnungsperformance, als es Moules Frites (Muscheln und Pommes Frites) für alle gab. Und in einem Regal hat Aargard sogar das letzte Sektglas der Eröffnungsnacht präzise gesetzt. Viele andere Objekte im Raum und an der Wand sind jedoch eigenständige Kunstwerke, die nur den Anschein des Alltäglichen geben," stellt das Museum die Ausstellung vor.

Das Museum erstreckt sich bekanntlich über 3 Etagen: Erdgeschoß sowie 1. + 2. Obergeschoß. 3 Ebenen = 3 Küchen - dieses Muster zieht sich durch die Ausstellung. Der Museumsbesucher bekommt Installationen, Bildhauerei, Foto, Videos u. v. m. zu sehen. Sie nutzen die Größe der Etagen und konzentrieren sich auf die Raummitte.

Dr. Nico Anklam ist - als Nachfolger von Prof. Ferdinand Ullrich und Hans-Jürgen Schwalmtal - der aktuelle Museumsdirektor. Er bleibt mit dieser Ausstellung seine Ansatz treu und bricht mit der traditionellen, gutbürgerlich - bodenständigen Kunstpräsentation seiner beiden Vorgänger. 

Ist es avantgardistisch, postmodern oder sonstwie, was der Besucher hier zu sehen bekommt? Aagaard stammt aus Dänemark. Er wurde dort 16980 geboren. Ob das hier seine erste Ausstellung in Deutschland ist, kann ich nicht sagen.

Auffällig ist jedenfalls, daß sich Aagaard der Verbindung von Essen (und dessen Zubereitung) und Kunst beschäftigt. Wer kocht für wen? Was wird gekocht? Wie sehen die sozialen, ökologischen und ökonomischen Zusammenhänge aus?

Wer einen Zugang zu zeitgenössischer Gegenwartskunst jenseits des Mainstream hat, der findet hier eine ungewöhnliche, aber gut gemachte Ausstellung vor.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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