Ruhrfestspiele: Update: Dali vs. Picasso - Duell zweier exzentrischer Genies

Wie hängen weiche Bohnen, der spanische Bürgerkrieg, das zerbombte Guernica und ein lukratischer Auftrag der Pariser E-Werke zusammen? Frank Hoffmann gibt auf das alles herrliche Antworten in seiner Inszeninierung des Arrabals-Stücks "Dali vs. Picasso". Genial gemacht, klasse gespielt, hinreißend komisch.

Frank Hoffmanns spanische "Malerstunde" gefällt ausnehmend gut. Diese Inszenierung hat ist so feurig-scharf, dass man die Wirkung noch lange verspürt. Wer's verpasst hat: Unbedingt reingehen, es gibt noch bis Samstag einschließlich Vorstellungen.

Und das war die Vorankündigung:
Unsterblich sind sie, die genialen Maler Salvador Dali und Pablo Picasso. Dr. Frank Hoffmann, Leiter der Ruhrfestspiele, „hetzt“ als Regisseur die Kult-Figuren aufeinander.

Das klingt vielversprechend verrückt, ist aber nicht klamaukig. „Dali vs. Picasso“ heißt das Stück, und es stammt von Fernando Arrabal. Der beschreibt die Begenung der beiden Exzentiker zwei Tage nach dem Massaker in Guernica.

In die Rolle des Dali ist eine Frau zu sehen: Marie-Lou Sellem, als Picasso zieht Samuel Finzi alle Register. Gala, die Frau von Dali, spielt wiederum ein Mann: Luc Veit. Und als Picassos Gefährtin Dora Maar steht Jacqueline Macaulay auf der Bühne, die im vergangenen Jahr als „Rose Bernd“ so hinreißend überzeugend spielte.

Dali: „Die beiden größten Glücksfälle, die einem Maler passieren können, sind 1. Spanier zu sein, 2. Dali zu heißen.“

Es ist also ein echtes Verwirrspiel, dieses Duell der Exzentriker. Im wahren Leben waren Dali und Picasso nicht nur künstlerisch Eroberer neuer Welten, sondern auch berühmt für ihre Affären und selbstverliebten Äußerungen.

Picasso: „Als ich Kind war, sagte meine Mutter: Wenn Du Soldat wirst, wirst Du General. Wenn Du ein Mönch wirst, wirst Du Papst. Ich habe es als Maler versucht und bin Picasso geworden.“

Aufführungen: „Dali vs. Picasso“, Kleines Haus im Ruhrfestspielhaus, Termine: Mittwoch, 11. Juni, bis Freitag, 13. Juni, jeweils um 20 Uhr, Samstag, 14. Juni, 17 Uhr, Sonntag, 15. Juni, 18 Uhr (nur diese Vorstellung 15. Juni wird komplett in französischer Originalsprache mit deutschen Übertiteln gezeigt!).
Ticket-Hotline: 02361/ 92 18 0.