Ruhrfestspiele 2015: Ute Lemper - wunderbar und divenhaft
Eine brillante Musikerin und Sängerin ist Ute Lemper. Wer das noch nicht wusste, den müsste die Welt-Uraufführung ihres selbst inszenierten, gesungenen und gesprochenen Stücks „Die Schriften von Accar - 9 Geheimnisse“ nach dem Buch von Paulo Coelho überzeugt haben.
Ja, die Frau kann wunderbar singen. Vor allem beherrscht sie einen Stilmix, der seinesgleichen sucht. Jazz, jiddische Volksweise, Rock, spanische und arabische Lieder fügen sich durch sie und die (exquisiten) sechs Musiker zu einem harmonischen Ganzen.
Schlöndorff verschenkt den Himmel
Dass „La Lemper“ sich sparsam bewegt, die Musik und die grandiosen Bilder (Tempelanlagen, Sonnen- Auf- und untergänge, Wolken- und Sternen-Himmel) wirken lässt, damit kann man nur einverstanden sein. Es gab Szenenapplaus, am Ende rasenden Beifall und eine Standing Ovation der Gäste im ausverkauften Großen Haus.
Der Dank der Künstlerin an ihre Musiker und an Regisseur Volker Schlöndorff („Der Mann, der mir den Himmel geschenkt hat“) klang aufrichtig.
Dass Ute Lemper dann aber sich trotz der großen Begeisterung der Zuschauer nur einmal noch auf der Bühne zeigte, wirkte doch recht divenhaft und ist einfach schade. Es wurde dem Publikum nicht gerecht.
Etwas weniger Hall wäre auch besser.
Musiker: Henri Agnel (Arabische Gitarren), Idriss Agnel (Percussion und arabische Gitarren), Vana Gierig (Piano), Romain Lecuyer (Bandoneon) und Philippe Botto (arabische Flöte, Querflöte, Saxophon)
Idee/Konzept/Musik: Ute Lemper
Texte: Paulo Coelho, basierend auf dem Buch "Die Schriften von Accra"
Cinematische Einrichtung:
Volker Schlöndorff (künstlerische Leitung)
Max Penzel (Bildgestaltung)
Christoph Malin (Timelapse Photographie)
Sebastian Lempe (Montage)
Mabrouka Khedir (Produktion Tunesien)
Autor:Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen |
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