Ruhrfestspiele 2014: Zweitbestes Ergebnis erzielt - Hommage an Maximilian Schell
Noch bis einschließlich 15. Juni gibt es bei dem Ruhrfestspielen volles Programm zu erleben. Darum sind die Zahlen, die Intendant Dr. Frank Hoffmann und Verwaltungsdirektor Jürgen Fiedler am 13. Juni nannten, eine vorläufige Bilanz. Groß ist die Vorfreude auf die Hommage an Maximilian Schell am 15. Juni.
"Mit 82.789 Besuchern und einer Auslastung von rund 80 Prozent ist es das zweitbeste Ergebnis in unserer Geschichte", so Festspielleiter Frank Hoffmann. Eine harte wie spannende Saison seien die "Inselreiche: Land in Sicht - Entdeckungen" gewesen. "Es gab die ganze Bandbreite: Klassische Inszenierungen wie ,Les Fausses confidences' mit Isabelle Huppert und ,Purpurstaub', hypermodern."
Das habe zu interessanten Reaktionen und Gesprächen mit dem Publikum geführt, die meisten waren positiver Art. "Wir hatten genau 25 Beschwerdebriefe, und das bei über 82.000 Theaterzuschauern." Hoffmann unterstrich, dass das Team jeden Brief und jede E-Mail von Zuschauern persönlich beantworte.
Was den Chef der Ruhrfestspiele freut: Der ständig wachsende Zuspruch der reinen Theaterbesucher, dass das Fringe Festival mit 13.000 Zuschauern den eigenen Rekord von 2012 übertroffen hat, und das es den Ruhrfestspielen gelinge, "vor ausverkauftem Haus ein Stück eines unbekannten Autoren uraufzuführen." So geschieht es aktuell in der Halle König-Ludwig mit "Jenny Janowitz" von Michael Decar. (Vorstellungen: Freitag, 13. Juni, 20 Uhr, Samstag, 14. Juni, 17 Uhr)
"In Avignon und Edinbourgh fragt man uns, wie wir das sechs Wochen lang aushalten. Die Ruhrfestspiele sind das längste europäische Festival."
Dass die Saison trotz der guten Zahlen auch eine schwierige war, verhehlte der Luxemburger nicht. So musste beispielsweise das Publikum eine Stunde lang (auch das höhere Gewalt) auf Hagen Rether warten, und das Anschlusskonzert von Jupiter Jones wird vom Stadtgarten auf den Rathausvorplatz verschoben werden müssen (dazu mehr auf diesem Portal: http://www.lokalkompass.de/recklinghausen/kultur/ruhrfestspiele-konzert-von-jupiter-jones-verlegt-auf-rathausvorplatz-d444480.html).
Vor allem fehlt ein großer Mime: Maximilian Schell. Er wollte am 15. Juni um 11 Uhr im Großen Haus aus seinem Buch "Ich fliege über dunkle Täler" lesen. Im Januar verstarb der Charakterdarsteller, der Weltstar Maximilian Schell.
Dr. Frank Hoffmann: "Ich hatte noch am 30. Dezember sehr lange mit ihm telefoniert. Maximilian Schell sagte, er freue sich ungemein auf das Matinee und wolle nicht nur lesen, sondern mit dem Publikum sprechen."
Nun wird es stattdessen einen gefühlvollen Abschied von dem Oscar-Preisträger geben: Unter dem Titel "Lieben Sie Schell..." erinnern Angehörige und berufliche Weggefährten an den großartigen Schauspieler, Regisseur, Autor, Fotografen, Maler - ein Unversalgenie.
Das sind seine Ehefrau Iva Mihanovic-Schell, sein Neffe Oliver Schell und dessen Frau Andrea Glanz-Schell - sowie Vertraute und Kollegen wie der Bildende Künstler Ben Willikens, Drehbuchautor Steffen Lerchner, US-Filmemacher Lawrence David Foldes, Regisseur und Festspielleiter Frank Hoffmann, die Schauspieler Christian Wolff, Wolfram Koch, Ulrich Kuhlmann und Jacqueline Macaulay.
Nur schade, dass Angelina Jolie nicht kommt - sie ist Maximilian Schells Patentocher.
Hoffmanns Film mit Schell ab Herbst im Kino
Frank Hoffmann leitet nicht nur das Theatre National du Luxembourgh und die Ruhrfestspiele Rcklinghausen, er macht auch Filme. Sein neuer Film "Die Räuber" (eine moderne Fassung des Schiller-Dramas) kommt im Herbst in die Kinos, wie Hoffmann bei der Bilanz-Pressekonferenz erklärte. Maximilian Schell stand für Hoffmann vor der Kamera - sein letzter Film.
Autor:Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen |
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