Recklinghausen: Bodenplatte am Martinitor zeigt ein Stück Stadtgeschichte
![Bürgermeister Christoph Tesche, Erster Beigeordneter Georg Möllers sowie Tom Nassal und Anna Witt vom Designstudio crosscreative (v.l.) stellten die Bronzeplatte vor. | Foto: Stadt](https://media04.lokalkompass.de/article/2019/04/25/3/10193883_L.jpg?1558627214)
- Bürgermeister Christoph Tesche, Erster Beigeordneter Georg Möllers sowie Tom Nassal und Anna Witt vom Designstudio crosscreative (v.l.) stellten die Bronzeplatte vor.
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Sie lädt ein in die "Ruhrfestspielstadt Recklinghausen": Die Bodenplatte aus Silizium-Bronze am Martinitor. Nachdem im Jahr 2017 im Zuge des Projekts "Stadttore" am Viehtor die erste Bodenplatte verlegt wurde, folgte am Martinitor kürzlich eine weitere. Initiiert hat das Projekt der Verein für Orts- und Heimatkunde in Kooperation mit der Stadt Recklinghausen.
Das Martinitor ist damit das zweite von fünf Stadttoren, das optisch durch Eingangsplatten im Boden der Innenstadt visualisiert ist. „Diese kunstvolle Initiierung der Kultur in Recklinghausen verschönert den Eingangsbereich hier am Martinitor nicht nur, sondern wertet diesen auch stetig auf“, sagt Bürgermeister Christoph Tesche. Optisch verbindet das Stadttor am Grafenwall jetzt den Übergang zwischen Altstadt und Bahnhof.
Auch die anderen Stadttore erhalten Bodenplatten. Als nächstes ist im Mai das Steintor an der Reihe. „Damit rücken wir die Alleinstellungsmerkmale unserer historischen Altstadt ins Bewusstsein der Menschen“, erläutert Georg Möllers, Vorsitzender des Vereins für Orts-und Heimatkunde. Das gestalterische Konzept stammt aus der Feder des Recklinghäuser Designstudios crosscreative.
Die Bronzeplatte deutet die Lage des Martinitors an. Zu sehen ist von links nach rechts der Übergang von der Vergangenheit zur Gegenwart. War die Viehtor-Platte der Hanse- und Handelsstadt Recklinghausen gewidmet, so geht es hier um die Kultur in Recklinghausen.
Ihre Geschichte beginnt mit Musik, Bildhauerei und Malerei: Zu sehen ist eine Glocke von St. Peter aus dem Jahre 1500 von Gerhard van Wou, daneben ein Mönch, vertieft in seine Buchmalkunst. Sein Motiv ist die Inthronisierung des Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde, denen die erste namentliche Erwähnung der Stadt zu verdanken ist. Es folgen Gaukler und Spielleute der alten Palmkirmes. Die mittelalterliche Notendarstellung wird ins neuzeitliche transformiert.
Von der Mitte der Darstellung an wird die Geschichte der Ruhrfestspiele mit dem Kohletransport ins Hamburger Schauspielhaus gezeigt. Daran schließt sich die Neuzeit mit verschiedenen Museen, dem Ruhrfestspielhaus, der Neuen Philharmonie, Skulpturen und sogar einem DJ beim Konzert vor dem Rathaus an. Damit wurde der Bogen auch musikalisch ins Jetzt übertragen.
Die aufwendig digital gezeichneten Motive wurden am Computer in feinen Flächen aufgebaut und über ein Belichtungsverfahren zu Gussformen verarbeitet. „Das Spiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der Übergang vom Mittelalter in die Zukunft, das sind elementare Facetten des Konzeptes“, sagt Tom Nassal, Kreativ-Direktor von crosscreative.
Autor:Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen |
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