Recklinghausen: Bleibende Erinnerung - Gedenkgottesdienst in der Pauluskirche
Der Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus wurde in besonderer Weise in der Pauluskirche begangen. Alljährlich lädt das Stadtkomitee der Katholiken dazu ein, den Ermordeten in einem Gottesdienst besonders zu gedenken.
Stadtkomitee-Vorsitzender Gustav Peters: „Wir haben enge Kontakte zu Gedenk- und Gebetsorten in Berlin und Riga. Deshalb gilt unser besonderes Gedenken Dr. Erich Klausener und der in Plötzensee Ermordeten und der nach Riga deportierten jüdischen Einwohner Recklinghausens."
Gedenkkultur in Recklinghausen
Bürgermeister Christoph Tesche hob in seinem Grußwort die bleibende Bedeutung der Gedenkkultur in Recklinghausen hervor: „Die heutige Generation ist selbst nicht schuldig, aber wir alle sind es den unschuldigen Opfer schuldig, ihres Lebens und Schicksal zu gedenken.“ Besonders eindrucksvoll war die Predigt von Schwester Christiane Humpert aus Dernbach bei Limburg.
Sie stellte den Lebensweg von Luise Löwenfels, einem Mitglied ihres Ordens vor, die 1935 als jüdisches Kindermädchen im Haushalt der Familie Aron an der Paulusstraße gewohnt hatte. Ein Jahr später ließ sie sich taufen und trat später in ein Kloster in den Niederlanden ein. Im August 1942 fiel sie dem Racheakt der Gestapo wegen der Proteste der Bischöfe gegen die Deportation von Juden zum Opfer. Sie aus dem Kloster nach Auschwitz deportiert und sofort ermordet. „Wir waren sehr beeindruckt von diesem Lebensschicksal und haben uns deshalb überlegt, wie wir das heutige Gedenken als bleibende Erinnerung fortsetzen.“ sagte Pfarrer David Formella. Deshalb enthüllten Vertreter der Gemeinde und des Vereins für Orts- und Heimatkunde zusammen mit Schwester Christiane eine Denkmal-Tafe am Hauptportal der Kirche, die auch auf das Schicksal von Luise Löwenfels verweist.
Autor:Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen |
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