Programm Ruhrfestspiele 2012: Kiss me, Cate
Sie ist die Elbenkönigin Galadriel in "Der Herr der Ringe", aber sie wollte auch schon Indiana Jones umbringen. Kaum eine Schauspielerin hat so viele Gesichter wie Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett. In der kommenden Saison der Ruhrfestspiele ist Cate Blanchett aber nur einer von vielen Stars. Und: BAP rockt zum Abschluss des Festivals, das vom 1. Mai bis zum 16. Juni wieder einen Besucheransturm erwartet.
Christian Berkel, Andrea Sawatzki, Corinna Harfouch, Hannelore Elsner, Christian Brückner, Thomas Thieme, Ulrich Matthes, Wolfram Koch, Günter Lamprecht, Frank Goosen, Burghart Klaußner, Dr. Eckart von Hirschhausen und Wladimir Kaminer (Russendisko)... die Liste der Stars, die bei den Ruhrfestspielen auf der Bühne stehen werden, ist lang und illuster.
"Im Osten was Neues - Von den fernen Tagen des russischen Theaters in die Zukunft" hat Dr. Frank Hoffmann das Programm übertitelt. Der Leiter der Ruhrfestspiele Recklinghausen stellte am Mittwoch vor, was das Publikum erwartet.
Der Luxemburger steht bekanntlich auf Autorentheater und bietet den Dichtern immer viel Raum. So werden neben den bereits genannten Showgrößen die eigentlichen Stars Gogol, Puschkin, Tschechow, Tolstoi, Dostojewski und Bulgakow sein, deren Dramen und Romane inszeniert und adapiert werden. Allein das Sebastian Hartmann, der 2011 mit "Paris, Texas" mit Heike Makatsch stark-kontroverse Diskussionen ausgelöst hat, Tolstois Mammut-Werk "Krieg und Frieden" auf die Bühne bringen will, dürfte für Theaterfans eine Sensationsmeldung sein.
Der sympathische Wolfram Koch, schon mehrmals bei den Ruhrfestspielen zu Gast, ist nicht nur in der Ur-Aufführung des noch nie gezeigten Stücks "Ábendschau" von George Tabori (Regie: Frank Hoffmann) zu sehen, sondern er wird mit Patienten der LWL-Klinik in Herten im Schloss Herten ein Dostojewski-Projekt realisieren. (30. und 31. Mai)
Im Theater Marl, auch eine Spielstätte der Ruhrfestspiele, gibt es eine sehr heitere und mitreißende Inszenierung voller Musik, Schabernack und Boshaftigkeit, wie sie nur Franz Wittenbrink zu schaffen weiß: In "Eltern" (Produktion: Deutsches Schauspielhaus Hamburg) treten gegeneinander vier sehr verschiedene Paare an, die sich gegenseitig ihre Kinder und ihre Beziehungen um den Kopf hauen.
Franz Wittenbrink und Wolfram Koch sowie Jevgenji Sitochin und Bernd Michael Lade erwiesen sich am Mittwoch als witzige Plauderer. Sie stellten ihre Projekte selbst vor. Sitochien und Lade sind die Hauptdarsteller des Eröffnungsstücks der Ruhrfestspiele: Frank Hoffman inszeniert Gogols böse und unkapputbare Komödie "Der Revisor".
Und sonst? Das Fringe-Festival wird immer größer. Aus 120 Bewerberstücken aus 27 Ländern hat eine Jury zwölf ausgefallene Projekte ermittelt. Es wird poetischen Zirkus geben sowie Stücke für Kinder, das große Kabarett-Festival lockt und die Lesungen mit den eingangs genannten großen Schauspielern und Schauspielerinnen.
Sehr witzig und neu ist die "Stille Disko" im Kuppelzelt im Stadtgarten: Junge Menschen setzen sich Kopfhörer auf und tanzen zu der - für andere nicht hörbaren - Musik. Wer auf dem "Hügel" ist, darf sich das einfach anschauen. Von New York bis Sydney, Moskau und London ein brandneuer Trend, den die Ruhrfestspiele ins Revier holen.
Ticket-Infos: 02361/ 92180/ Karten gibt es unter anderem im Vorverkauf in den Stadtspiegel-Geschäftsstellen Herten und Recklinghausen!
Autor:Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen |
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