Viel Tanztheater, Junges Theater, Lesungen
Lars Eidinger macht den DJ der Ruhrfestspiele - Olaf Kröck präsentiert Programm 2019

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Von wegen, kein Abschlusskonzert: Wenn am Sonntag, 9. Juni, die Ruhrfestspiele 2019 enden, wird eine Riesen-Tanzparty auf „dem Hügel“ geschmissen. Lars Eidinger (Babylon Berlin“, zuletzt im Kino zu sehen in „25km/h“ mit Bjarne Mädel) macht den DJ. Der Eintritt ist frei!

(Bericht: Kerstin Halstenach/ Fotos: Reiner Kruse)

Diese Überraschung präsentierte der neue Intendant Olaf Kröck am Mittwoch im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen. Vor zahlreichen Medienvertretern stellte er auf der Hinterbühne ausführlich vor, was sein Programm mit dem Titel „Poesie und Politik“ den Theaterfans vom 1. Mai bis zum 9. Juni bieten wird.
Fakt: Es ist schon gut zwei Nummern kleiner als man es unter der Leitung von Frank Hoffmann 14 Jahre lang gewohnt war, aber Kröck muss auch mit einer Million Euro weniger auskommen. Große Mimen wie Thomas Thieme oder Corinna Harfouch sowie international berühmte Stars wie John Malkovich werden das älteste deutsche Theaterfestival zwar nicht beehren, aber die kommenden Ruhrfestspiele klingen doch recht vielversprechend.
Zu sehen sind 90 Produktionen mit rund 210 Veranstaltungen in Recklinghausen, Marl und Herten. Maria Schrader und Devid Striesow spielen die Hauptrollen in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“, Martin Wuttke glänzt in der 24 Jahre alten Inszenierung Heiner Müllers von Bert Brechts „Aufstieg und Fall des Arturo Ui“, die weltweit gefeiert wurde und wird. Dazu Olaf Kröck: „Hier haben Sie Ihren Hollywood-Star. Quentin Tarentino hat Martin Wuttke in ,Inglourious Basterds“ den Hitler spielen lassen.“
Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller wird mit Denis Scheck plaudern, der außerdem den TV-Revolutionär Georg Stefan Troller und den US-Romancier Louis Begley („Lügen in Zeiten des Krieges“) als Talk-Gäste begrüßen wird.
Die Lesereihe wird auch fortgesetzt: Die Wahl-Recklinghäuser Martin Brambach und Christine Sommer haben ein Heimspiel mit einem Kästner-Text, Wolfram Koch widmet sich dem frühen Anton Tschechow, Caroline Peters („Mord mit Aussicht“) liest aus Ingeborg Bachmanns einzigem Roman „Malina“.
Es gibt kein FriNGE-Festival mehr, aber was Olaf Kröck unter der Rubrik Neuer Zirkus im Programm hat, steckt jede Menge FRiNGE. Damit sind moderne, körperbetonte, oft kurze Performances gemeint, Physical Theatre. Einen großen Anteil im Programm haben zudem Tanztheater-Produktionen aus dem In- und Ausland.
Auch das beim Publikum immer gut angenommene Kabarett-Festival steigt, neben weiteren Künstlern sorgen Rene Steinberg, Sven Pistors Fußballschule und Wilfried Schmickler für heiter-bissige Unterhaltung.
Olaf Kröck hat den gesamten Bereich des Kinder- und Jugendtheaters ausgebaut. Schon für die Allerkleinsten gibt es ein Krabbelkonzert, für Jugendliche eine hochmoderne, peppige Inszenierung von Hermann Hesses „Steppenwolf“.
Neben dem Ruhrfestspielhaus und dem Theaterzelt am Fuße des Hügels sind die Sparkasse Vest am Herzogswall, der Ratskeller, die Halle König Ludwig, das Bürgerhaus Süd in Recklinghausen, die Christuskirche, das Theater Marl und das Hertener Schloss, in dem wieder ein Theaterprojekt in Kooperation mit der LWL-Klinik im Schlosspark unter der Regie von Sandra Anklam zu sehen sein wird, Spielstätten der Ruhrfestspiele 2019.
Beteiligt sind mehr als 850 Künstlerinnen und Künstler aus rund 16
verschiedenen Ländern, darunter Namibia, dem Libanon, Israel, Indien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Griechenland und der Ukraine.
Zu den Höhepunkten des Festivals gehören die Eigenproduktion „What Is the City but the People?“ vor dem Rathaus Recklinghausen, an dem sich 100 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger beteiligen werden. Die Deutschlandpremiere von Peter Brooks „The Prisoner“ habe bereits schon jetzt in New York am Broadway die Aufmerksamkeit auf die Ruhrfestspiele gelegt, berichtete Olaf Kröck sichtlich stolz. Auch Ivo van Hoves „Ein wenig Leben“, nach dem Roman von Hanya Yanagihara, und die beiden Tanzarbeiten „Grand Finale“ von Hofesh Shechter und „The Great Tamer“ von Dimitris Papaioannou gehören zu den künstlerischen Schwergewichten der kommenden Spielzeit im Vest.

Karten-Infos

Ab Freitag, 1. Februar,  startet der Karten-Vorverkauf.
Die Kartenstelle an der Martinistraße 28 in Recklinghausen (Nähe Bus- und Hauptbahnhof) ist geöffnet.
Erstmals können die Karten auch online direkt bei den Ruhrfestspielen unter www.ruhrfestspiele.de gebucht werden.
Schüler, Azubis, Studenten bis 27, Freiwillige (BFD, FJS) und Erwerbslose erhalten eine 50-Prozent-Ermäßigung auf alle Karten.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen

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