Ruhrfestspiele 2020
Kinder- und Jugendprogramm im Überblick - Klassen ab sofort anmelden

Hip-Hop für die Bühne: "Nothing Twice" von der Schauburg München ist eines von vielen spannenden Angeboten für Kinder und Jugendliche bei den kommenden Ruhrfestspielen 2020. | Foto: Fabian Frinzell
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  • Hip-Hop für die Bühne: "Nothing Twice" von der Schauburg München ist eines von vielen spannenden Angeboten für Kinder und Jugendliche bei den kommenden Ruhrfestspielen 2020.
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Wer bin ich? Wie werden ich gesehen? Wie kann ich mit meinem Handeln die Gesellschaft ändern? Fragen, die beim Kinder- und Jugendprogramm der kommenden Ruhrfestspiele Recklinghausen eine zentrale Rolle spielen. Dabei sollen Spaß und Spannung nicht zu kurz kommen. Es gibt Publikumsgespräche und Material für den Schulunterricht.
2020 nehmen die eingeladenen Produktionen des Kinder- und Jugendtheaterprogramms mit Blick auf ganz persönliche Geschichten politisch-gesellschaftliche Strukturen in den Fokus. Moks Bremen, die Schaubühne München, das Junge Ensemble Stuttgart, das GRIPS Theater Berlin, aber auch das Theater Artemis aus den Niederlanden und das Mezzanin Theater aus Österreich kommen.
Zahlreiche Produktionen aus dem Gesamtspielplan der Ruhrfestspiele sind auch für Schulklassen und Kinder und Jugendliche geeignet. Die Ruhrfestspiele sprechen hierzu gesondert Spielplantipps aus.

Angebote für Schulklassen und Kindergartengruppen

Die Ruhrfestspiele begreifen den Bereich Kinder- und Jugendtheater als einen zentralen Pfeiler des Festivals, erläuterte Intendant Olaf Kröck bei der Vorstellung des Programms für kleine und junge Menschen. Das Gesamtprogramm wird er am Dienstag, 28. Januar, vorstellen.
Die Ruhrfestspiele haben bereits 2019 während der ersten Festspiele in der Intendanz von Olaf Kröck viel Raum gegeben. Auch das Platzangebot wurde deutlich erhöht. Kröck meint, kein Publikum sei so zukunftsorientiert wie es Kinder und Jugendliche sind.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt darum auch wieder auf vielen theaterpädagogischen Angeboten. Neben individuell auf die Produktionen abgestimmter Vor- und Nachbereitungen und Publikumsgesprächen, stehen eine Reihe theaterpraktischer Angebote zur Verfügung, die sich an Kinder und Jugendliche, aber auch an Pädagogen und Pädagoginnen richten.
Bei Interesse können sich Erzieher und Erzieherinnen, Lehrkräfte und Gruppenleiter ab sofort unter theaterpaedagogik@ruhrfestspiele.de über das Kinder- und Jugendtheaterprogramm informieren und für Vorstellungen anmelden. Der Vorverkauf für Einzelkarten beginnt am 31. Januar.


Veranstaltungskalender:

IOta.KI (ab 13) 
Live Animation Cinema von sputnic
Moks Bremen
Die junge Astronomie-Studentin Anna hat, um gesammelte Daten von Teleskopen nach möglichen außerirdischen Signalen zu untersuchen, eine Künstliche Intelligenz (kurz: KI) entwickelt: IOta. Doch die Ergebnisse, die IOta liefert, bringen nicht nur Annas ganzes Leben durcheinander, sondern lassen sie schon bald an der Wirklichkeit zweifeln, denn IOta ist das Tor in eine unendliche Anzahl von Parallelwelten. Schon heute wird unser Alltag durch Künstliche Intelligenz geprägt: Sie beeinflusst uns beim Online-Shopping, hilft unseren Handykameras bei der Gesichtserkennung, ist elementarer Bestandteil der Sozialen Netzwerke und grundlegend für jede Suchmaschine. Durch KI entsteht eine digitale Realität, die sich mehr und mehr mit der analogen verbindet und diese mitgestaltet. Doch was ist, wenn eine KI so gut arbeitet, dass wir die Welt, die wir dachten zu kennen, nicht mehr wiedererkennen? Was ist, wenn KI nicht nur unsere Welt bereichert, sondern neue Welten, unbekannte Möglichkeiten aber auch unbekannte Gefahren schafft? Nicht ohne Grund haben sich inzwischen weltweit Expertengruppen um die Aufstellung von ethischen Leitlinien bei der Entwicklung von KI bemüht. Was unterscheidet uns zukünftig von Künstlicher Intelligenz, und in welchem Machtverhältnis steht der Mensch zur Technik? „IOta.KI“ ist ein spannender Science-Fiction Theater-Thriller, der vom Kollektiv sputnic als Live Animation Cinema inszeniert wurde, bei dem vor den Augen der Zuschauer*innen ein Trickfilm animiert, geschnitten und vertont wird. Das Live Animation Cinema bewegt sich dabei an der Schnittstelle von Animation und Live-Performance und bietet ein unkonventionelles Theatererlebnis.
18. Mai, 18:00 Uhr / 19. Mai, 10:00 Uhr / 20. Mai, 10:00 Uhr , Dauer: ca. 1 Std. 30 Min., keine Pause
Theater Marl . Begleitprogramm: Zu dieser Inszenierung bieten die Jungen Ruhrfestspiele eine Materialmappe, sowie einen Workshop zur Vor- oder Nachbereitung an.

Nothing Twice (ab 13) 
Ein Stück Hip-Hop für die Bühne
Schauburg München
Choreograf Erik Kaiel, der seit vielen Jahren mit Tanz in U-Bahnstationen, Gärten, leeren Schwimmbecken, auf Gebäuden und gelegentlich auf Bühnen der ganzen Welt zu Hause ist, hat mit „Nothing Twice“ eine außergewöhnliche Theaterbegegnung inszeniert, in der er Breakdance, Graffiti und Lyrik im Bühnenraum aufeinander treffen lässt. Im Battle der Kunstformen lösen sich Räume, Gattungsbegriffe und Theaterverabredungen auf – und zunehmend auch die Trennung von Künstler*innen und Zuschauer*innen. Wie hängen beide voneinander ab? Oder als Praxisbeispiel formuliert: Wie beeinflussen die Likes in meinem Youtubechannel meine Videos? „Nothing Twice“ ist auch eine Auseinandersetzung mit dem Kunst-Machen selbst: Wann spielt der Zufall mit, um etwas zu erschaffen? Wann geht eine Idee auf und wann kann aus der Idee eines Einzelnen ein gemeinsames Erlebnis werden? Zu Electro und Hip-Hop bewegen sich die drei Breakdancer*innen, der Graffitikünstler und Schauspieler Cédric Pintarelli sowie zwei Schauspielkolleg*innen im immer enger werdenden Raum. Doch im Ausweichen, Crossen und Rückerobern des Raums entstehen einzigartige Begegnungen und neue Impulse. Frei nach den Worten der polnischen Literaturnobel-preisträgerin Wisława Szymborska: „Nichts geschieht ein zweites Mal /auch wenn es uns anders schiene. / Wir kommen untrainiert zur Welt / und sterben ohne Routine.“ Alles ist immer wieder und jedesmal neu. Nothing can ever happen twice.
28. Mai, 10:00 Uhr / 28. Mai, 19:00 Uhr / 29. Mai, 10:00 Uhr. Dauer: ca. 1 Std. 20 Min., keine Pause
Halle König Ludwig 1/2 . Publikumsgespräche: Jeweils im Anschluss an die 10:00 Uhr Vorstellung
Begleitprogramm: Zu dieser Inszenierung bieten die Jungen Ruhrfestspiele eine Materialmappe an.

Astronauten (ab 12)
von und mit Milan Gather
Junges Ensemble Stuttgart (JES)
Ein junger Mann lebt den Traum vieler junger Menschen: Er wird Astronaut. Und erzählt: Von den Strapazen des Auswahlverfahrens. Von der Erfahrung der Schwerelosigkeit im Simulator, dem Überlebenstraining unter Extrembedingungen. Von der Analogie-Mission in einer Höhle, um 2000 Meter unter der Erde für die nächste Mondlandung zu trainieren. Vom Blick zurück auf den verletzlichen blauen Planeten und von der Demut vor dem Leben. Aber da ist noch etwas Anderes. Etwas, das sich einschleicht in die Erzählung des jungen Mannes und ihn mehr und mehr aus dem Konzept bringt. Und das hat zu tun mit seiner eigenen Jugend. Mit einer nie gesühnten Schuld, die ihn verfolgt, mit Brutalität und Einsamkeit. Und mit einem Mitschüler, der damals schon davon geträumt hat, fliegen zu können. Das Junge Ensemble Stuttgart, eines der wenigen eigenständigen, von Stadt und Land geförderten Theater für Kinder und Jugendliche, war schon mehrfach mit Produktionen zu den Ruhrfestspielen eingeladen, zuletzt mit der Inszenierung von „Der Steppenwolf“ in der Regie von Intendantin Brigitte Dethier. In diesem Jahr zeigt JES-Ensemblemitglied Milan Gather in der konzentrierten Atmosphäre des Studios seinen Soloabend, für den er auch den Text schrieb. Ohne viel Chichi, authentisch und einnehmend erzählt Gather in „Astronauten“ von Macht und ihrem Missbrauch, davon wie Anderssein jemanden zum Außenseiter macht und wie Schuld einen Mächtigen schlussendlich zum Opfer seiner eigenen Taten werden lässt.
11. Mai, 18:00 Uhr / 12. Mai, 10:00 Uhr / 13. Mai, 10:00 Uhr / 14. Mai, 10:00 Uhr / 15. Mai, 10:00 Uhr
Dauer: 50 Minuten, keine Pause. Studio im Ruhrfestspielhaus. Publikumsgespräche: Jeweils im Anschluss an die Vorstellung.

Hinweis: Auf Empfehlung von Schulpsycholog*innen sollte dieses Stück nicht von Klassen besucht werden, in denen es einen aktuellen Mobbing-Fall gibt. Das Stück ist präventiv, nicht intervenierend.Begleitprogramm: Zu dieser Inszenierung bieten die Jungen Ruhrfestspiele eine Materialmappe an.

Jo im roten Kleid (ab 8)
frei nach dem Bilderbuch von Jens Thiele
Mezzanin Theater, Graz
Deutschlandpremiere
Ein Mann kehrt zurück in das Haus, in dem er aufgewachsen ist. Im Elternschlafzimmer steht noch immer der alte, große Holzkleiderschrank, der für ihn als Kind Versteck und Spielgrube war. Und in dem all die schönen Kleider seiner Mutter hingen. Manchmal hat er sie heimlich angezogen, bis er schließlich sein eigenes Kleid geschenkt bekam. In der Verbindung von Erzählung und Tanz werden die Erinnerungen des Mannes an seine Kindheit wieder lebendig. Auch die Erinnerung an den kleinen Jungen, der gerne Kleider trug, einfach weil er sich schön darin fand. „Jo im roten Kleid“ ist eine Geschichte über Identitätssuche in einer Gesellschaft, die klare Vorstellungen von dem hat, wie sich Jungen und Mädchen zu verhalten und wie sie auszusehen haben. Die Inszenierung des Mezzanin Theaters hinterfragt diese gesellschaftlich etablierten Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit. Frei nach dem Bilderbuch von Jens Thiele erzählt sie vom Mut, sich über Konventionen hinwegzusetzen, seinen selbstbestimmten Weg zu nehmen und sich der Welt stolz so zu zeigen, wie man ist. 2017 wurde „Jo im roten Kleid“ für den STELLA-Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum nominiert. In der Jurybegründung heißt es: „Ein sich erinnernder Erzähler und ein sich immer aufs Neue suchender Tänzer. Im Wechsel zwischen den beiden Ebenen gelingt der Produktion ein traumwandlerisch leichtes und dennoch intensives Spiel voll Kraft und Eleganz, das ganz nebenbei ein gesellschaftlich wesentliches Thema verhandelt, das noch immer gerne an den Rand gedrängt wird.“
07. Juni, 16:00 Uhr / 08. Juni, 09:30 Uhr / 08. Juni, 11:30 Uhr / 09. Juni, 09:30 Uhr. Dauer: 1 Stunde, keine Pause. Festspielzelt. Begleitprogramm: Zu dieser Vorstellung bieten die Jungen Ruhrfestspiele eine Materialmappe, sowie einen Workshop zur Vor- oder Nachbereitung an.

Krieg (Oorlog) (ab 6)
Theater Artemis, Niederlande
Ein Ballon, der langsam Luft verliert. Kleine Hubschrauber, die von einem Baum fallen. Eine Dusche, die weint. Ein Publikum, das schießt. Und drei Soldaten auf Rollschuhen, die rückwärts sprechen. Wie bitte? Finden Sie es selbst heraus! „Wir wünschten, wir hätten was Vernünftiges zu sagen. Tut uns leid. Aber ein Krieg ist selbst für uns zu groß.“ Drei Schauspieler, als Soldaten verkleidet, zergliedern Krieg in seine einzelnen Phasen und spielen diese auf der Bühne nach. Dabei erklären sie erst dem Publikum den Krieg und bekämpfen sich dann gegenseitig. Und am Ende herrscht Frieden? „Krieg (Oorlog)“ ist fantasievoll, absurd, urkomisch, überraschend, aber eben gar nicht gefährlich. Es sind leicht zugängliche und beeindruckende Bilder für die Sinnlosigkeit und das Unbegreifliche von Krieg, die Regisseur Jetse Batelaan gefunden hat. Eine bemerkenswert gelungene Auseinandersetzung mit dem Thema, ein Theaterstück, das sein ernstes Thema nicht aus den Augen verliert, gleichzeitig vor allem aber viel Spaß bereitet. Am Anfang stand für Jetse Batelaan der Versuch, seinen eigenen Kindern den Krieg zu erklären. Doch er merkte schnell, dass er genauso wenig über Krieg wusste wie seine Kinder. So wurde die eigene Unwissenheit zum Moment, an dem sich Erwachsene und Kinder treffen, um gemeinsam über Krieg zu sprechen. Jetse Batelaan ist seit 2013 Künstlerischer Leiter des Jugendtheaterkollektivs Theater Artemis in Den Bosch, Niederlande. 2019 erhielt er für seine innovative Arbeit als Regisseur für Kinder- und Jugendtheater den Silbernen Löwen der Biennale in Venedig in der Kategorie Theater. Die Produktionen des Theater Artemis wurden vielfach ausgezeichnet und touren international.
09. Mai, 15:00 Uhr / 10. Mai, 12:00 Uhr / 10. Mai, 15:00 Uhr / 11. Mai, 09:30 Uhr / 11. Mai, 12:30 Uhr
Dauer: 50 Minuten, keine Pause. Kleines Haus . Hinweis: Die Aufführung zeigt keine Waffen oder andere militärische Ausrüstung. Es wird an einigen Stellen laut.Begleitprogramm: Zu dieser Inszenierung bieten die Jungen Ruhrfestspiele eine Materialmappe, sowie einen Workshop zur Nachbereitung an.

Das Leben ist ein Wunschkonzert (ab 6)
von Esther Becker
GRIPS Theater, Berlin
„Das Leben ist kein Wunschkonzert”, sagen die Erwachsenen. Und das sagt auch Anna, die ihren Alltag alleine meistern muss. Ihre Eltern sind seit geraumer Zeit irgendwo zwischen zu viel Bier, Wein und nächtlichen Partys auf der Strecke geblieben. Mal poltert es hier, mal zerspringt eine Flasche dort, doch bleiben sie für Anna ein entferntes Gemurmel. Zum Glück hat sie mit der Schnecke Uli Sascha Chris ein neues Haustier, das ihr zur Seite steht. Wenn da mal nicht die Zahnfee ihre Finger mit im Spiel hat. Und auch ihre beste Freundin Hannah verteidigt sie, wenn sie wieder mal zu spät zum Sportunterricht kommt, weil ihre Eltern sie nicht geweckt haben. Wie auch, wenn sie den ganzen Tag ihren Rausch ausschlafen. Für Anna wird es mit der Zeit zunehmend schwieriger, vor ihrem Umfeld und nicht zuletzt vor Hannah geheim zu halten, was bei ihr zuhause eigentlich los ist. Wie gut, dass die Professorin aus der Nachbarschaft und auch der Pizzabote ihr dabei so liebevoll wie unaufdringlich unter die Arme greifen. Mit pointierter Sprache nähert sich Esther Becker auf leichtfüßige Weise dem schweren Thema Alkoholismus in der Familie. Dabei erzählt sie radikal aus der Sicht des Kindes, das versucht, sich eine geregelte Alltagsstruktur inmitten von unbändigem Chaos zu bewahren. „Das Leben ist ein Wunschkonzert“ wurde mit dem Berliner Kindertheaterpreis 2019 ausgezeichnet.
„Dieses Stück ist so geschickt, ohne clever sein zu wollen, so liebevoll, ohne Kitsch, so klug ohne Moral und so, dass es einfach funktioniert.“ aus der Laudatio zum Berliner Kindertheaterpreis 2019
13. Mai, 10:00 Uhr / 13. Mai, 14:00 Uhr / 14. Mai, 10:00 Uhr .
Dauer: ca. 1 Std. 10 Min., keine Pause . Kleines Haus . Begleitprogramm: Zu dieser Inszenierung bieten die Jungen Ruhrfestspiele eine Materialmappe, sowie einen Workshop zur Vor- oder Nachbereitung an.

Der Bär, der nicht da war (ab 4)
Nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Oren Lavie
Theater Marabu, Bonn
Es war einmal ein Juckreiz. Der kratzt sich und ist plötzlich: Ein Bär, der vorher nicht da war. In seiner Tasche findet er einen Zettel, auf dem steht: „Bist du Ich?“ „Gute Frage“, denkt sich der Bär und macht sich auf den Weg es herauszufinden. Auf seiner Suche begegnet er dem bequemen Bergrind, dem saumseligen Salamander und dem vorletzten Vorzeige-Pinguin, lauscht seiner eigenen Stille und folgt ihrem Klang, erfreut sich an Blumen und schönen Gedanken, verirrt sich beim Geradeausfahren auf dem trägen Schildkröten-Taxi und findet schließlich – zu seiner großen Freude – sich selbst. Claus Overkamps Inszenierung stellt große philosophische Fragen für kleine Zuschauer*innen und lädt sie ein, auf sinnliche und spielerische Weise die eigene Identität zu entdecken. Aus dem hinreißend skurrilen und liebevoll poetischen Bilderbuch von Oren Lavie entwickelte er ein fantasievoll-audiovisuelles Musiktheater, in dessen Figuren man sich auch als erwachsene Zuschauer*innen nur zu gern verliebt und sich von ihnen zu Gedankenexperimenten verführen lässt. Das Theater Marabu ist seit 1993 ein freies Theater für junges Publikum mit eigener Spielstätte in Bonn. Es wurde mit dem ASSITEJ Preis für besondere Verdienste im Theater für junges Publikum und dem INTHEGA Preis für richtungsweisendes Theater ausgezeichnet. „Der Bär, der nicht da war“ ist 2018 beim Westwind Festival mit dem Theaterpreis des Landes NRW ausgezeichnet worden.
24. Mai, 16:00 Uhr / 25. Mai, 09:00 Uhr / 25. Mai, 11:00 Uhr / 26. Mai, 09:00 Uhr / 26. Mai, 11:00 Uhr
Dauer: 40 Minuten, keine Pause. Festspielzelt. Begleitprogramm: Zu dieser Vorstellung bieten die Jungen Ruhrfestspiele eine Materialmappe, sowie einen Workshop zur Vorbereitung an.

Krabbelkonzert (0-3)
Musa!-Ensemble
Wie bereits im vergangenen Jahr lädt Andrea Apostoli auch in dieser Ruhrfestspiel-Saison Kinder im Alter von null bis drei Jahren zum Krabbelkonzert ein. Zusammen mit seinem Musa!-Ensemble gestaltet er für sie eine ganz besondere Raumatmosphäre, bei der die Kinder buchstäblich im Mittelpunkt stehen, sitzen oder liegen und die Klänge sie von allen Seiten umgeben. Ganz nah dran sind sie an den faszinierenden, fremd aussehenden Gegenständen, die so interessante Geräusche machen und die man am Ende des Konzerts auch einmal anfassen darf. Der italienische Musikpädagoge vertraut ganz auf die Kraft der Musik und ermöglicht den Kindern so, sich auf ihre individuelle musikalische Entdeckungsreise zu begeben, die nur einer Regel folgt: Sie können nichts falsch machen, Mitmachen ist erlaubt. Schon die Kleinsten sind in der Lage, anspruchsvolle Kompositionen von Mozart, Händel oder Vivaldi intuitiv zu erfassen und wie eine eigene Sprache zu erlernen – davon ist Apostoli überzeugt und hat ein neues Programm zusammengestellt, das neben den Kindern auch die Eltern zum neu Erleben und Genießen einlädt.
23. Mai, 10:00 und 11:30 Uhr / 24. Mai, 10:00 und 11:30 Uhr. Dauer: 45 Minuten, keine Pause. Box im Festspielhaus. Hinweis: Wir bitten zu beachten, dass die Aufsichtspflicht während des Konzertes bei den Erziehungsberechtigten liegt.

Kartenkauf:  Das Team der Kartenstelle unterstützt Kindergärten, Schulen und Gruppen bei der Kartenbuchung. Die Ruhrfestspiele bieten für Schulklassen und Gruppen einen Einheitspreis von 6,50 Euro auf allen Plätzen an (regulär 8,50 Euro. 

Theaterpädagogische Angebote 2020
Ergänzend zum Spielplan bieten die Jungen Ruhrfestspiele ein breitgefächertes Vermittlungsangebot an:  kreative spielpraktische Auseinandersetzung, Diskussion, Vor- und Nachbereitungsworkshops , Theaterübungen.

Publikumsgespräch

Nach dem Theaterbesuch laden die Jungen Ruhrfestspiele zu Gesprächen mit dem Produktionsteam ein, um die Themen der Inszenierung und die Wahl der Mittel zu beleuchten und darüber zu diskutieren. Dabei gibt es auch einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Produktion.

Materialmappe
Zu einigen Produktionen des Spielplans stellen die Jungen Ruhrfestspiele Impuls-Material mit Hintergrund-informationen sowie theaterpädagogischen Anregungen für die spielpraktische Auseinandersetzung zur Verfügung.

Schulbesuch 
Auf Wunsch kommt das Team Junge Ruhrfestspiele zu interessierten Pädagogen und Pädagoginnen in die Schule oder Einrichtung, stellt das Angebot und die Stücke der Ruhrfestspiele 2020 vor und beantwortet Fragen.
Diese Angebote sind kostenlos. Die Angebote „Vor- und Nachbereitung“ und „Publikumsgespräch“ sind nur in Verbindung mit einem Theaterbesuch möglich.

Angebote zum Mitmachen
Die Jungen Ruhrfestspiele bieten unterschiedliche Möglichkeiten, selbst Bühnenerfahrungen zu sammeln:
Theaterclub Für Teilnehmer*innen zwischen 10 und 14 Jahren
Ziel: Eine eingeschworene Gruppe werden und innerhalb einer dichten Probenhase ein gemeinsames Stück auf die Bühne bringen. Von der Themenfindung über die Entwicklung der Texte bis hin zur szenischen Umsetzung. Das Ergebnis wird im Juni während der Ruhrfestspiele vor Publikum aufgeführt. Außerdem stehen zwei gemeinsame Vorstellungsbesuche sowie ein spannender Blick hinter die Kulissen auf dem Programm.
Termine: 5. Mai bis 13. Juni, Proben zweimal wöchentlich, Premiere: 13. Juni, 17:00 Uhr
Preise: 10,00 € pro Teilnehmer*in (2 Vorstellungsbesuche inklusive)

Bühnenkampf-Workshop Für Gruppen ab 14 Teilnehmer*innen
Ohrfeigen werden gepfeffert, Körper prallen aufeinander und das alles ohne sich dabei richtig weh zu tun. Achtsamkeit, Präzision, Technik, ein gemeinsamer Rhythmus und klare Verabredungen bilden die Grundlage für eine effektvoll körperliche Auseinandersetzung.
Termine: 06. Mai, 11:00 bis 13:00 Uhr, 13. Mai, 11:00 bis 13:00 Uhr, 20. Mai, 11:00 bis 13:00 Uhr
Preise: 4,00 € pro Teilnehmer*in
Minifortbildung: Theater machen, aber wie? Für Pädagog*innen
Wer die kreativen Möglichkeiten von Darstellendem Spiel in das berufliche Umfeld einbetten möchte, ist bei den Fortbildungen genau richtig. Hier stehen die Vermittlung theaterpädagogischer Methoden und die Auseinandersetzung mit dem Theaterspiel in all seinen Facetten im Mittelpunkt. Pro Fortbildung wird es einen anderen Schwerpunkt geben.
Termine: 07. Mai, 16:00 bis 19:00 Uhr; 14. Mai, 16:00 bis 19:00 Uhr; 28. Mai, 16:00 bis 19:00 Uhr; 18. Juni, 16:00 bis 19:00 Uhr
Preise: 6,00 € pro Teilnehmer*in und Fortbildungsbesuch

Anmeldung und Kontakt
Für alle Angebote ist eine vorherige Anmeldung erforderlich bei:
Franziska Rieckhoff, Theaterpädagogin; Alois Banneyer, Projektkoordinator
E-Mail: theaterpaedagogik@ruhrfestspiele.de; Tel.: +49 2361 918-310/-394

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen

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