Juli: Bloß keine Siegel-Lieder

Sängerin Eva Briegel mit Juli live. Foto: Sara Holz
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Wer schon drei Stunden vor Konzertbeginn vor den Toren der Spielstätte scharrt, erwartet entweder einen ganz besonderen Künstler oder kommt in spezieller Mission. Auf die Gewinner unserer Meet & Greet Aktion traf glücklicherweise sogar beides zu.
Stadtspiegel-Leserin Cäcilia Backhaus aus Herten kam mit ihrer Tochter Lisa-Marie zum Juli-Konzert in der Vest Arena. „Mein Mann hält mich für verrückt, aber ich hatte einfach Lust, mich bei der Aktion zu bewerben“, verrät die 51-Jährige. Und das hat sich gelohnt: Mit spannenden Fragen setzte sie sich gegen viele andere Bewerber durch und gewann - neben Konzerttickets für sie und ihre Tochter - das Treffen mit der Band inklusive Interviewtermin. Ebenfalls erfolgreich waren die beiden Vollblutfans Juliane „Juli“ Maget und ihre Freundin Madeleine - die extra aus dem Raum Stuttgart anreisten. Nur dumm, dass sich der Verkehr auf der A3 mal wieder ordentlich staute - und so stießen die beiden Nachzüglerinnen erst nach der großen Fragerunde zum exklusiven Treffen hinzu.
Dabei hatten es die Julis gar nicht eilig, sondern nahmen sich eine ordentliche Portion Zeit für ihre Fans. Geduldig beantworteten Sängerin Eva Briegel, die Gitarristen Jonas Pfetzing und Simon Triebel (auch Gesang), Bassist Andreas „Dedi“ Herde sowie Schlagzeuger Marcel Römer die Fragen von Cäcilia und Lisa-Marie, obwohl diese mächtig im Privatleben der Fünf bohrten.
So zielte die erste Frage etwa auf den privaten Musikgeschmack der Band ab - und der erwies sich als ziemlich vielfältig, vom deutschen Sänger Max Raabe über die Briten von Cinematic Orchestra bishin zu den englischen Alternative-Rockern von Radiohead. Zu Tourzeiten liegt manchmal bloß ein entspannendes Hörbuch im CD-Spieler, etwa „Mein Amerika“ von Bill Bryson - und Sängerin Eva stellt ihren Player meist schlicht auf „random“, die Zufallswiedergabe.
Und was läuft bei Juli über die Mattscheibe? Ganz sicher nicht „Deutschland sucht den Superstar“ oder andere Castingshows, da kennt sich die Pop-Rock-Combo aus Hessen eigentlich kaum aus. Eigentlich greift man auch eher zu DVD´s - oder schaut ausgewählten Sendungen, wie „Die Tagesschau“. „Naja“, gesteht Eva dann doch noch, „Serien wie ‚Grey’s Anatomy‘ zum Beispiel schaue ich auch mal ganz gern“.
„Habt ihr jemals daran gedacht, am Grand Prix Eurovision teilzunehmen“, will Cäcilia dann wissen. „Nö“, das haben sie bisher nicht, „aber wird man da auch nicht eher nominiert, statt sich zu bewerben?“, kommt die Gegenfrage direkt. Und sich einen Siegel-Song aufdrücken lassen, das möchte man keinesfalls. „Wir komponieren lieber selber!“
Immerhin, den ersten Raabschen „Bundesvision Song Contest“ hat Juli ja gewonnen (2005; für Hessen; mit „Geile Zeit“).
Um den Kontakt zu den Fans geht es dann weiter. „Nehmt ihr einzelne Personen im Publikum denn noch wahr oder ist das eine gesichtlose Masse für euch?“ Da winken alle gleich ab, natürlich nehmen sie Einzelheiten sehr genau wahr. „Was die Fans anhaben, ob ihnen kalt ist oder warm, auch wenn einer mal Bier holen oder auf die Toilette geht“, all das bekommen sie mit, meint Eva, „nur nicht immer ob sie dann auch wieder kommen“. Und was möchten sie Ihnen mit ihren Liedern, den Auftritten mitgeben? „Habt Spaß, genießt das Leben“, lautet die Botschaft. Und ein bisschen Inspiration übertragen möchte man vielleicht, die über eine gewisse Konzert-Melancholie-Stimmung hinaus geht.
Zuletzt fragt Cäcilia nach weiteren Fragen, nämlich jenen, die Juli über die Jahre immer und immer wieder beantworten musste. Die Antwort darauf fällt den Fünfen nicht schwer: Warum der Name Juli? Und wie war das damals mit dem Tsunami? Aktuell häufig gefragt würde: Eva, wie ist es mit dem Baby auf Tour? Und dann natürlich: Warum singt ihr nur deutsche Lieder? - Da hätte sich Julianes geplante Frage „Könnt ihr euch vorstellen, je wieder auf Englisch zu singen?“ ja direkt angeschlossen. Leider kam es für die Fanclub-Mädels dazu aber nicht mehr. Immerhin ihr Geschenk überreichen konnten sie noch: ein selbstgebasteltes Memory mit Fotos und Namen vieler Juli-Forum-Mitglieder. Und ernteten dafür strahlende Gesichter. Und reichlich Autogrammkarten. Gemeinsam mit einigen Freunden genossen sie anschließend, wie auch Cäcilia und Lisa-Marie, das Konzert - und zwar in der ersten Reihe.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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