Ist Kaffee bloß ein Kaffee?
Ich bin mir sicher, auf diese einfache Frage gibt es keine einfache Antwort.
Es gibt so eine Vielzahl von Kaffeesorten, so viele Geschmacksrichtungen, so viele Arten einen Kaffee zu brühen, wie es auch z.B. Zigarren, Whiskeys oder auch Schokolade gibt.
Wie viele Kaffeemaschinen hatte man in den letzten Jahren für den Hausgebrauch entwickelt? Selbst ein bekannter, amerikanischer Schauspieler sollte helfen die richtige Wahl zur Kaufentscheidung für Daheim zu treffen!
Vielleicht sollte man ein Gourmet sein! Ein Gourmet des Kaffees!
Ich jedenfalls liebe einen richtig, guten Kaffee. Aber wo findet sich der? Wenn man noch nicht lange in einer anderen Stadt lebt, kennt man sich nicht so gut aus. Gut, die „bekannten“ Namen schlagen einem sofort ins Gesicht, die sich in jeder der größeren Städte breit machen und Ihre Dienste offerieren. Ähnlich wie diese amerikanischen Fastfood-Ketten.
Egal, an welchem Ort Du Dich befindest,
es ist wie mit den großen Einkaufszentren:
Der Geschmack ist gleich! Der Ort erscheint gleich. Fast, als sei man daheim.
Nun stiefelte ich also durch Recklinghausen und beschloss mich „ kaffee-kulinarisch“ durch die Innenstadt zu trinken. Der Sommer war sowieso nicht mein Sommer. Der Versuch Segway zu fahren endete mit einem Kapsel- und Bänderanriss. Also hatte ich Zeit. Zeit, um zu schreiben. Zeit, um herauszufinden, wo ich den für mich besten Kaffee in Recklinghausen finden werde.
Und ich sollte ihn finden! Aus einer kleinen Seitengasse duftend, die sich von der Haupt-Fussgängerzone abzweigte, vernahm ich beim Vorbeigang diesen dezenten Geruch. Neugierig suchte ich. Es roch doch hier nach Kaffee! Das war eindeutig!
„ Da war es wohl...!“ Kaffeerösterei stand dort angeschlagen. Mutig und von Kaffeelust geleitet, arbeitete ich mich vor und betrat den Laden. Sofort fiel mir dieses seltsame Gerät ins Auge. Offenbar war es ein Röstautomat. Seitlich gab es ein paar Stühle und kleine Tische. Einladend und gemütlich sah es aus. Offenbar konnte ich auch gleich einen Kaffee hier trinken. An der Theke entlang zogen sich große Behältnisse voller Kaffeebohnen. Es roch verdammt gut. Ich schaute mich neugierig um. Ich glaube, dass ich hier richtig war. Ich suchte mir einen freien Platz, was gar nicht so einfach war. Der kleine Laden war recht gut gefüllt. Aber ich hatte Glück.
Ich wählte einen Capuccino und meine Spannung stieg. Es dauerte ein wenig. Offenkundig war der Besitzer dieses Geschäfts dabei den Kaffee zu zelebrieren. Schon bei meiner Bestellung hatte er mehrmals nachgefragt, in welche Richtung meine Vorliebe für das schwarze, heiße Gebräu gehen würde. Eigentlich hatte ich mein Laptop aufklappen wollen und die Wartezeit mit dem Schreiben überbrücken wollen ( Ich bin Autorin), aber wie gebannt schaute ich auf den Mann, mit welch´großer Konzentration er für mich diesen Capuccino zubereitete.
Er schmeckte besser noch, als ich es mir vorgestellt hatte! Zum Schreiben kam ich gar nicht mehr, dafür holte ich meine Kamera hervor, die ich sowieso ständig im Schlepptau hatte. Ich fragte den Kaffee-“Mann“, ob ich ein paar Fotos machen dürfte! Und schon wenige Minuten später waren wir in einem längeren Dialog. Er erzählte mir, wie seine Kaffees entstehen würden. Er erklärte mir die Unterschiede, führte mir die Qualitätsmerkmale vor. Just in diesem Moment erkannte ich, wie wenig ich doch über dieses Alltagsgetränk gewusst hatte.
Ich hatte mir nie Gedanken gemacht.
War nicht ein Kaffee, ein Kaffee?
Nun weiß ich die Antwort!
Nein, ein Kaffee ist nicht ein Kaffee!
Wer also wie ich auf der Suche nach einem guten Kaffee ist, wird ihn sicherlich in der Innenstadt von Recklinghausen finden!
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