Ruhrfestspiele 2019
Interview mit Intendant Olaf Kröck - Programmvorstellung am 30. Januar

Seit dem 1. August 2018 ist Olaf Kröck der neue Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen. | Foto: Krusebild
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  • Seit dem 1. August 2018 ist Olaf Kröck der neue Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen.
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Was werden die 73. Ruhrfestspiele ab dem 1. Mai bringen? Olaf Kröck (47), seit 176 Tagen Intendant des traditionsreichen Theaterfestivals, verrät es am nächsten Mittwoch, 30. Januar, bei einer Pressekonferenz. Der Stadtspiegel wollte vorab schon einiges wissen - beispielsweise, warum Olaf Kröck keinen Wert auf ein Abschlusskonzert legt.

Stadtspiegel: Herr Kröck, sind Sie noch ein Berufspendler oder wohnen Sie bereits in Recklinghausen? Möchten Sie in Recklinghausen leben?
Olaf Kröck:Ich werde nicht nach Recklinghausen ziehen, denn ich lebe mit meiner Familie in der Nähe und brauche nur etwa 15 Kilometer bis zu meinem Arbeitsplatz. Außerdem: Wohnen wir nicht alle in der Metropole Ruhr?

Wie Ihre Vorgänger im Amt machen Sie um das Programm bis Ende Januar ein Geheimnis – gefällt es Ihnen, auf diese Weise Spannung zu erzeugen?
Mir geht es weniger darum, daraus ein Geheimnis zu machen, sondern seriöse und verlässliche Informationen auf einen Punkt gebündelt geben zu können. Wenn das auch Neugier weckt, ist es doch gut.

Einiges haben Sie ja doch schon bekanntgegeben oder ist bereits durchgesickert. Warum wird es beispielsweise kein Abschlusskonzert geben?
Ich muss mit einer Millionen Euro weniger im Budget auskommen, was ich vorher nicht wusste. Natürlich muss es Abstriche geben. Die Besucherzahlen der Abschlusskonzerte waren rückläufig und der Aufwand sehr groß. Pop-Konzerte und Theater unter einen Hut zu bekommen, gilt generell als schwierig. Wir werden aber einen Superabschluss feiern, versprochen. Mehr verrate ich aber erst am 30. Januar.

Ohne Sponsoren konnten auch Ihre künstlerisch wie kommerziell erfolgreichen Vorgänger Hansgünther Heyme und Frank Hoffmann ihre Programme nicht realisieren. Sind Ihnen Unterstützer abgesprungen? Konnten neue Sponsoren gefunden werden?
Viele Sponsoren und Unterstützer sind uns treu geblieben, aber leider eben Mittel reduziert worden. Erfreulicherweise konnten wir einige Stiftungen als Unterstützer gewinnen. Ich finde, es ist eine Auszeichnung, dass die Ruhrfestspiele durch sie gefördert werden, denn Kulturstiftungen honorieren innovative Theaterarbeit.

Warum musste unbedingt ein neues Logo her?
Bisher hat jeder Intendant ein neues Logo eingeführt. Das passiert bei den Ruhrfestspielen schon seit den 50er-Jahren.
Mir geht es vor allem um die gesamte Kommunikationsstrategie der Ruhrfestspiele, denn sie war nicht mehr zeitgemäß. Der Online-Auftritt wird komplett neu gestaltet. Und wir übernehmen erstmals direkt den Online-Ticket-Verkauf. Dies alles ist wichtig, um die Ruhrfestspiele zukunftsfähig zu machen.

Wie ist die Situation in der Kartenstelle an der Martinistraße und generell in Ihrem Mitarbeiter-Team, wenn bald der Vorverkauf startet: Sind die Ruhrfestspiele personell gut aufgestellt?
Sind wir. Wir haben treue und wichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aus dem Team kommen wichtige Impulse, für die ich dankbar bin.

Um mal auf einen glücklosen Amtsvorgänger sprechen zu kommen: Frank Castorf blieb in Berlin wohnen, gab keiner Mitarbeiterin in der Kartenstelle die Hand und untersagte ihnen Topfpflanzen. Unter Castorf sanken die Besucherzahlen so dramatisch, dass die Ruhrfestspiele kurz vor der Insolvenz standen. Werden Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Zuschauer wie Menschen behandeln?
Da muss ich schmunzeln. Die Geschichte kannte ich noch nicht. Wer von außen neu in ein Team kommt, ist auch unsicher. Im Ruhrfestspielhaus selbst hat übrigens keiner Topfpflanzen. In der Kartenstelle wird alles so bleiben, wie es das Publikum kennt, wenn der Vorverkauf startet. Ich freue mich darauf, das selbst mitzuerleben. Die Ruhrfestspiele werden geliebt!

Zur Person:
Olaf Kröck (47) stammt aus Viersen.
Seit dem 1. August 2018 ist Kröck Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen.
Berufliche Stationen: Stadttheater Hildesheim, Luzerner Theater, Schauspiel Essen, Schauspielhaus Bochum (ab 2010 Dramaturg, 2013-2017 Chefdramaturg, in der Spielzeit 2017/2018 Intendant).

Ruhrfestspiele Recklinghausen 2019:
Ausführliche Informationen über das Programm der Ruhrfestspiele sind ab dem 1.2. auf www.lokalkompass.de, dem Stadtspiegel-Portal, zu klicken.
Infos im Netz: www.ruhrfestspiele.de
Karten gibt es ab Donnerstag, 1. Februar: Kartenstelle der Ruhrfestspiele, Martinistraße 28, 45657 Recklinghausen (am Hbf).
Telefon: 02361/ 92 18 0

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen

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