Volkstrauertag: Bürgermeister Tesche und sein Amtskollege aus Douai enthüllen gemeinsam in Suderwich am Stresemannplatz eine Gedenktafel
Gedenkveranstaltung zum Ende des 1. Weltkriegs
Auch in diesem Jahr fand zum Volkstrauertag in der Stadt eine Reihe von Gedenkveranstaltungen statt. Das Ende des 1. Weltkrieges jährt sich in diesem Jahr zum 100 Mal. Anlass genug für Bürgermeister Christoph Tesche, seinen Amtskollegen aus der französischen Partnerstadt Douai, Frédéric Chéreau, einzuladen.
Die beiden Stadtoberhäupter haben gleich an zwei öffentlichen Veranstaltungen teilgenommen. Um 10.30 Uhr begann die Gedenkfeier vor dem Ehrenmal am Lohtor, in deren Rahmen die Bürgermeister und andere Organisationen zu Ehren der Gefallenen Kränze niederlegen werden. Um 12.15 Uhr begann dann die Gedenkfeier am Stresemannplatz in Suderwich. Tesche und Chéreau haben dort eine neue Gedenktafel enthüllt, die auf Initiative des Vereins für Orts- und Heimatkunde und des Verkehrsvereins Suderwich-Essel am Ehrenmal verlegt wurde.
Die Tafel erinnert an Gustav Stresemann und Aristide Briand. 1926 erhielten der damalige deutsche Außenminister und sein französischer Amtskollege für ihre Mitwirkung an den Verträgen von Locarno den Friedensnobelpreis. Die im Herbst 1925 unterschriebenen Vereinbarungen trugen sieben Jahre nach Beendigung des 1. Weltkrieges zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den Kriegsgegnern bei und bereiteten die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund vor. Die Idee, an die beiden Politiker zu erinnern, wurde in Gesprächen zwischen dem VV Suderwich-Essel und dem Verein für Orts- und Heimatkunde geboren.
„Der Volkstrauertag ist ein Tag, an dem wir uns bewusstmachen sollten, welch großartige Errungenschaft es ist, dass wir in Europa seit Jahrzehnten in Frieden und Freiheit leben. Aus einstigen Feinden sind Freunde geworden. Dass das gelungen ist, dazu haben gerade auch die Städtepartnerschaften beigetragen“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche. „In Zeiten, in denen die Tragfähigkeit der Europäischen Idee wie noch nie zuvor auf die Probe gestellt wird, ist es mir ein ganz besonderes Anliegen, die Verbindung mit unseren französischen Freunden in Douai zu pflegen“, erklärte Tesche.
Mit der Stadt lädt Recklinghäuser Ortsverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zur den Gedenkveranstaltungen ein. „Wir hoffen, dass möglichst viele Mitbürgerinnen und Mitbürger teilnehmen und damit unter Beweis stellen, dass die Opfer von Krieg und Gewalt des letzten Jahrhunderts nicht vergessen sind. Wir alle sind aufgerufen, uns für die Versöhnung und den Frieden in der Welt einzusetzen“, erklärte der Erste Beigeordnete Georg Möllers, der Geschäftsführer des Volksbundes und Vorsitzender des Vereins für Orts- und Heimatkunde ist.
Bei der Gedenkfeier am Lohtor hat Propst Jürgen Quante die Gedenkrede gehalten. Für den musikalischen Rahmen sorgten der Vestische Polizeichor und die Werkskapelle des Bergwerks Haard. Am Mahnmal am Stresemannplatz haben Christoph Tesche und Fédéric Chéreau, bevor sie gemeinsam die neue Gedenktafel enthüllten, Ansprachen gehalten. Kränze wurden dort durch eine Abordnung aus der französischen Partnerstadt Douai, der Bürgerschützengilden Suderwich und Essel sowie der Freiwilligen Feuerwehr Suderwich niedergelegt. Eine Blaskapelle und die Chorgemeinschaft Suderwich sorgten auch am Stresemannplatz für ein musikalisches Rahmenprogramm.
Autor:Reiner Kruse aus Recklinghausen |
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