Fastenbrechen mit Süßspeisen

Türkische Süßspeisen gibt es am Zuckerfest. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
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Mit Baklava, Helva, Börek und Kadayif wird am 30. August das Ende des Fastenmonats Ramadan begangen. Dann feiern die Muslime ihr sogenanntes Zuckerfest.
„Seker Bayrami“ heißt das Fest auf Türkisch: „Seker“ bedeutet „Zucker“ und „bayrami“ steht für das „Fest“. Im Arabischen nennt man es Ramadanfest, also "Ramazan Bayrami". Es ist nach dem islamischen Opferfest das zweite Hauptfest der Muslime.
Mit dem Fastenbrechen endet für die Religiösen eine 29- bis 30-tägige Zeit des Verzichts. Denn während des Ramadan, der einen Monat dauert, dürfen sie tagsüber, also von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, weder essen noch trinken, auch Rauchen und sexuelle Handlungen sind untersagt - um die Menschen zu Einkehr und Besinnlichkeit zu bringen. Umso mehr freuen sich die Muslime dann vor allem auf die zahlreichen Süßspeisen am Festtag. In Sirup eingelegte Blätterteigtaschen, gefüllt mit Walnüssen, Mandeln und Pistazien etwa nennt man Baklava. Börek ist gefüllter Blätterteig in verschiedenen Formen und mit verschiedenen Füllungen, wie Hackfleisch, Schafskäse und Petersilie. Kadayif entsteht aus Fadennudeln und kann sowohl mit Walnüssen als auch mit Pistazien zubereitet werden. Lokum ist eine Süßigkeit auf Basis eines Sirups aus gelierter Stärke und Zucker, oft auch mit Mastix. Es ist weich und klebrig, mit einem transparent-gelblichen Aussehen. Und das sind nur einige Beispiele.
Natürlich geht es beim Zuckerfest - auch wenn der Name dies vermuten lässt - aber natürlich nicht bloß ums Essen. Vielmehr ist es ein Tag, den man mit der Familie, den Freunden, Bekannten, eben seinen Mitmenschen verbringt und auch eine Gelegenheit der Versöhnung. Es ist vergleichbar mit dem christlichen Weihnachtsfest. Die Muslime gehen an diesem Tage mit ihren Liebsten in die Moschee zum gemeinsamen Gebet. Auf dem Friedhof wird anschließend den Verstorbenen gedacht. Dann folgen Zusammenkünfte jeglicher Art. Die Häuser werden fein für Besucher herausgeputzt und man kleidet sich in den schönsten Gewändern. Auch erhalten die Kinder viele Geschenke, vor allem Geld, eben wie am Heiligabend. Eine der Traditionen, die christliche Kinder wohl nicht kennen, ist das Küssen der Hände der Älteren. Hierfür erhalten die Jungen deren Segen. Insgesamt dauert das Zuckerfest drei Tage. Da das Zuckerfest für alle Völker des Islam verbindlich ist, erhalten auch in Deutschland die meisten muslimischen Kinder dafür schulfrei.
Übrigens: Da der Ramadan an den Mondkalender gebunden ist, kann er in jede Jahreszeit fallen. Nicht fasten sollen Kinder, geschwächte Ältere, Kranke, Reisende sowie menstruierende Frauen oder solche, die sich unmittelbar vor oder nach einer Geburt befinden.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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