Ein satte Packung Kleist: Die 64. Ruhrfestspiele Recklinghausen

Ulrich Matthes, Bühnen- und Kino-Star (Der Untergang, Aimee und Jaguar, Novemberkind), beendete mit Eichendorffs "Taugenichts" die hochkarätige Lese-Reihe. Er ist Fußball-Fan, hält Holland für den WM-Favoriten. Foto: Halstenbach
3Bilder
  • Ulrich Matthes, Bühnen- und Kino-Star (Der Untergang, Aimee und Jaguar, Novemberkind), beendete mit Eichendorffs "Taugenichts" die hochkarätige Lese-Reihe. Er ist Fußball-Fan, hält Holland für den WM-Favoriten. Foto: Halstenbach
  • hochgeladen von Kerstin Halstenbach

Fünf Wochen können wie im Flug vergehen: Die 64. Ruhrfestspiele sind Geschichte. Eine Erfolgsgeschichte, die sich in Zahlen ausdrücken lässt, aber auch durch Geschichten am Rande: Hollywood-Star John Malkovich rühmt den "Hügel", der sei "wie Woodstock". Da ging die elegante Großmutter mit ihrem von Kopf bis Fuß schwarz gegkleideten 19-jährigen Enkel Arm in Arm zum öbszön-lustigen Punk-Rock-Theater aus England, The Tiger Lillies. Über 2000 Kindergartenkinder und Grundschüler haben sich von einem Rhythmus-Clown namens stäx beim Fringe-Festival zum Lachen bringen lassen. Auf dem Altstadtmarkt Recklinghausen standen Passanten mit Eunkaufstüten unterm Arm amüsiert um tanzende, singende, skurrile Gestalten herum, oder sie ließen sich auf "der Krim" von Schülern aus Recklinghausen Kleist und sein Verständnis von der Liebe erklären. Wunderbar schräg: "Der zerbrochene Krug" mit Edgar Selge, der als Dorfrichter Adam nackt (weil verwirrt und verkatert vom Diener aus dem Schlaf gerissen) auf der Theke im Foyer stehend den 1. Akt der KleistKomödie beginnt.
Eine satte Packung Kleist hat Festivalleiter Dr. Frank Hoffmann in diesem Jahr geboten, und eine ebenso kompakte wie komplexe Werkschau eines Dramatikers hat es in dieser Form noch nicht geben. Ein Programm, dem weit über 7000 zahlende Gäste folgten. (Auslastung: über 85 Prozent) Hinzu muss man die rund 90.000 Gäste beim Auftakt, die Besucher des Kulturvolksfest am 1, Mai, und die etwa 8.000 Konzertbesucher der Scorpions rechnen.
Fünf Wochen sind herum. Was bleibt, sind Gesprächsstoff über Stücke, Stars, Überraschendes und Ärgerliches (es gibt Zuschauer, die es immer noch nicht geregelt kriegen, ihre Handys abzuschalten oder auf "lautlos" zu stellen), gesehene Bilder und die Bilder im Kopf, unverhoffte Wiedersehen mit früheren Schulfreunden, Ex-Nachbarn oder Arbeitskollegen. Die Ruhrfestspiele verbinden.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.