Ruhrfestspiele Recklinghausen
Dunja Hayali las aus ihrem Buch „Haymatland“

Dunja Hayali las aus ihrem Buch „Haymatland“ und suchte immer den Kontakt zum Publikum.
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Ein absolut volles Festspielhaus gibt es nicht bei jeder Aufführung. Umso überraschender war, dass eine Lesung solch eine magische Anziehung hatte, wie die am Montagabend.

Der „Stargast“, der selbst über die vollen Reihen inkl. Balkon überrascht war, hieß Dunja Hayali. Ruhrfestspielintendant Olaf Kröck begrüßte sehr herzlich die Moderatorin aus dem ZDF-Talkmagazin, das ihren eigenen Namen trägt, bekannt auch durch das ZDF-Morgenmagazin „MoMa“. 2017 hatte sie das „Medium Magazin“ als „Journalistin des Jahres“ in der Kategorie „Politik“ ausgezeichnet.
Letztes Jahr wurde sie für ihr Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Dunja Hayali erschien im blauen Europa-Dress auf der Bühne, denn „es geht jetzt um was“. Die gebürtige Westfälin irakisch-christlicher Eltern – Datteln war ihr zu Hause – stellte ihr aktuelles Buch „Haymatland“ vor:
„Ich hatte nie das Gefühl, nicht Deutsch zu sein. Erst als ich im Fernsehen auftauchte, begann man, mir meine Heimat abzusprechen. „Das Buch sollte aufrütteln und bei der Frage helfen: In welchem Deutschland möchte ich und wollen wir eigentlich leben?“

Hayali ging Fragen nach, die unsere Nation unter Spannung setzen: „Wie wird ‚Heimat‘ definiert? Was wird aus Deutschland, wenn selbsternannte Heimatschützer diesen Begriff als Chiffre für Ausgrenzung missbrauchen? Und wie lässt sich dem Hass der Nationalisten begegnen und die liberale Gesellschaft erhalten?“

Da auch Besucher zwischendurch Fragen stellen durften, bemühte sich die jetzt in Berlin lebende Journalistin darum, nicht „den roten Faden zu verlieren, denn ich habe viele Dinge im Kopf“. Und so zog sich die spannende Lesung bis nach 22.00 Uhr hin, immer wieder von viel Beifall unterbrochen. Verwunderlich war dabei nicht, dass es stehende Ovationen für diese mutige und unerschrockene Buchautorin gab.

Autor:

Werner Zempelin aus Olfen

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