Katholiken feiern Stadtkonzil-Abschluss und veröffentlichen Pastoralpläne
"Das Mehr unserer Gemeinschaft ist der Glaube"
Mit einem großen Freiluft-Gottesdienst vor der Pauluskirche haben Pfingstmontag (10. Juni) rund 500 Katholikinnen und Katholiken sowie engagierte Christen in Recklinghausen den Abschluss des Stadtkonzils gefeiert. Zugleich stellten die drei Pfarreien St. Peter, St. Antonius und Liebfrauen ihre Pastoralpläne der Öffentlichkeit vor.
Gemeinsam im Rahmen des 2016 gestarteten Stadtkonzils hatten sich drei Pfarreien Recklinghausens auf den Weg in die Zukunft gemacht. Anschließend erstellten die Pfarreien für sich ihren Pastoralplan, formuliert als Wegweiser mit Leitbildern und Visionen. "Der Herr war mit uns in diesen drei Jahren, und es ist etwas daraus geworden, was Kirche zusammenhält", sagte Jürgen Quante, Propst der Pfarrei St. Peter, zur Begrüßung und ergänzte: "Dass Kirche eine bedrängte Zeit erlebt, ist nichts neues. Vielleicht leben wir in einer vorreformatorischen Zeit, dann ist das so. Dann müssen wir uns Gedanken machen, wie die gute Botschaft weitergesagt wird. Dafür stehen wir zusammen, das ist heute so und das machen wir weiter so."
"Nach dem Konzil weiter über den Glauben austauschen"
Während der Messe, die von Propst Quante und den beiden leitenden Pfarrern in Recklinghausen, Aloys Wiggeringloh (St. Antonius) und Oliver Paschke (Liebfrauen), zelebriert wurde, waren die Besucherinnen und Besucher aufgefordert, mit den Sitz- und Stehnachbarn sich über zentrale Fragen des Lebens auszutauschen: Was glaubst du? Was trägt dich? Was ist deine Hoffnung? Viele trugen später am Mikrofon ihre "individuellen Glaubensbekenntnisse" vor. Da ging es darum, an das Gute zu glauben, das Gute zu tun, um Nächstenliebe und darum, mit Menschen wie im Stadtkonzil im Gespräch zu sein und dabei zu erkennen, dass man nicht allein ist. Eine Dame wünschte sich, dass auch nach dem Stadtkonzil miteinander über den Glauben gesprochen werde. Kirche, so stellte jemand anderes fest, sei wie ein Fußballverein eine starke Gemeinschaft. Doch gebe es einen Unterschied: "Das Mehr unserer Gemeinschaft ist der Glaube."
"Gutes gebracht, für Kirche und Stadt"
Gustav Peters, Vorsitzender des Stadtkomitees der Katholiken in Recklinghausen, erinnert an die Eröffnung des Stadtkonzils vor drei Jahren im Rathaus der Stadt. "Wir sind in den Saal des Rathauses gegangen, weil wir am Wohlergehen unserer Stadt mitwirken wollen." Bürgermeister Christoph Tesche lobte den Einsatz der Ehrenamtlichen, die sich in den fünf Stadtkonzils-Kommissionen und bei der Erstellung der Pastoralpläne an den Kirchorten eingebracht haben. "Sie haben ein Zeichen gesetzt: Kirche gibt sich nicht auf. Kirche darf sich auch niemals aufgeben. Kirche hält die Türen offen und ist damit ein Angebot für jeden, mitzumachen. Mit dem Stadtkonzil haben sie Gutes gebracht, für die Kirche und für die Stadt."
Nach dem zweistündigen Gottesdienst lagen die Pastoralpläne zur Mitnahme aus. In einer Broschüre waren auch die Ergebnisse einer Befragung zusammengefasst. Im Vorfeld der Arbeiten in den fünf Kommissionen Öffentlichkeitarbeit, Jugendarbeit, Begegnungsräume mit Gott, Gemeinde ohne Priester und „Glauben leben am Arbeitsplatz“ wurde ermittelt, welche Themen den Menschen unter den Nägeln brennen.
Das anschließende Fest auf dem Kirchplatz organisierten Mitglieder der Pfarrei St. Peter. St. Antonius stellte das Personal auf dem Getränkewagen. Ein Team aus der Pfarrei Liebfrauen kochte vor Ort vietnamesische Speisen. Am roten Café-Mobil der Caritas Herten schenkten Engagierte aus dem jugendpastoralen Zentrum "Areopag" Kaffeespezialitäten aus. Essen und Getränke gab es kostenlos. Wer wollte, konnte eine Spende geben.
Autor:Michael Richter aus Recklinghausen |
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