Außergewöhnliches Konzert: "Saisonbeginn" im Ruhrfestspielhaus
Zum Ausklang der Woche der Brüderlichkeit lädt die Konzertreihe „Grenzgänge“ am Sonntag, 18. März, um 17 Uhr zu einem außergewöhnlichen Konzert in den Kassiopeia-Saal des Ruhrfestspielhauses ein. Unter dem Titel „Saisonbeginn“ erklingt die als Melodram angelegte 1. Kammersinfonie des Bochumer Komponisten Stefan Heucke.
Das 2003 entstandene, dreiviertelstündige Werk vertont eine Erzählung der Dichterin Elisabeth Langgässer aus dem Jahre 1947: Am Eingang eines judenfeindlich gesonnenen Kurorts wird zu „Saisonbeginn“ direkt gegenüber dem großen Kreuz mit dem sterbenden Jesus ein Schild aufgestellt, dessen Inhalt sich erst zum Ende der Geschichte ebenso überraschend wie beschämend offenbart.
Heucke unterbricht den Langgässer-Text, den er in eindringlicher, rhythmisch pointierter Weise musikalisch illustriert, sieben Mal mit den - rein musikalisch angedeuteten - letzten Worten Jesu am Kreuze, um so das Spannungsverhältnis zwischen jüdischer und christlicher Glaubenswelt mit wachsender Dramatik zu verdeutlichen.
Als Sprecherin für diese Aufführung wurde Gabriele Droste gewonnen, und unter Leitung des Münsteraner Dirigenten Joachim Harder spielt ein siebenköpfiges Instrumentalensemble mit Martin Haunhorst als Konzertmeister sowie Rainer Klaas am Klavier. Stefan Heucke wird der Aufführung beiwohnen und im Gespräch Hinweise zum Verständnis des Werkes geben.
Christliche und jüdische Musikkultur
Auch der erste Teil des Programms lebt von der Gegenüberstellung christlicher und jüdischer Musikkultur: Es erklingen Johann Sebastian Bachs „Ricercare“ aus dem „Musikalischen Opfer“ in einer Fassung für Flöte, Englisch Horn und Bassklarinette sowie das einsätzige Quartett für Violine, Viola, Violoncello und Klavier des jungen Gustav Mahler.
Karten zum Preis von 14 Euro gibt es unter Tel. 0209/1477999 und www.imVorverkauf.de.
Autor:Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen |
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